Generationspolitik in Wachtberg "Man muss neue Ideen entwickeln"

BERKUM · Der demografische Wandel ist ein Thema, mit dem sich auch (oder vor allem) die Kommunen beschäftigen müssen. Denn dass Familien immer kleiner, einzelne Menschen aber immer älter werden, hat vor allem Folgen für das tägliche Leben - für Infrastruktur, Angebote und mehr.

Doch wie wird sich unsere Gesellschaft in den nächsten 20 Jahren verändern? Wie kann man der Herausforderung, die der demografische Wandel mit sich bringt, begegnen? Mit diesen Fragen hat sich das Kuratorium der Limbachstiftung beschäftigt - und gemeinsam mit der Gemeinde Wachtberg das Projekt "Zukunftsorientierte Generationspolitik" initiiert.

Bei der Auftaktveranstaltung, die am Dienstagabend im Limbachsaal stattfand, brachte Winfried Kösters, Mitglied des Jugendbeirats der Bundesregierung, den Anwesenden das Thema näher. Die Herausforderung des demografischen Wandels sei nicht in erster Linie das Älterwerden der Gesellschaft, sondern die Tatsache, dass die Bevölkerung schrumpfe.

Wenn zum Beispiel die Menschen des Jahrgangs 1964 in Rente gehen, gebe es nur noch halb so viele Kinder. "Man muss das gesellschaftliche Leben neu organisieren", erklärt Kösters. Wer füllt die frei werdenden Arbeitsplätze aus? Wie wird die Pflege organisiert, und wer kann sie leisten? "Wir brauchen jedes Kind, jeden Menschen und auch jeden, der zugewandert ist", betont Kösters. Außerdem müsse man sich vergegenwärtigen, "dass wir die Zukunft nicht mit alten Strukturen gestalten können. Man muss neue Ideen entwickeln."

Genau das soll nun in Wachtberg geschehen. "Man kann auf kommunaler Ebene zwar nicht die Gesundheitspolitik ändern, wir können aber das Zusammenleben der Generationen, das Kulturleben und das Miteinander anpacken", sagt Kösters. Man müsse sich überlegen, wie Angebote, Dienstleistungen und Produkte für die Bürger aussehen müssen, und das vor allem im alltäglichen Leben der Menschen, ergänzt Bürgermeister Theo Hüffel.

Gemeinsam mit den Ratsmitgliedern und dem Kuratorium der Limbachstiftung, dem neben Hüffel auch die Kommunalpolitiker Stephan Zieger, Hartmut Beckschäfer und Wolfgang Neusüß sowie Pfarrer Hermann-Josef Zeyen angehören, wird sich Küsters nun näher mit den Folgen und Auswirkungen auf Wachtberg beschäftigen. Die Ergebnisse werden dann den Wachtbergern zu Diskussion gestellt. "Wie wir in 20 oder 30 Jahren in Wachtberg leben, geht uns alle an. Daher ist uns die Beteiligung der Bürger bei dieser Kernfrage wichtig", so Bürgermeister Theo Hüffel.

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