Planungsausschuss tagt Lidl in Wachtberg-Mitte wird größer

WACHTBERG-BERKUM · Die Wachtberger Politik hat der Vergrößerung des Discounters Lidl um 129 Quadratmeter nach langer Debatte zugestimmt. Die Anzahl der Produkte soll gleich bleiben.

 Ziel des Lidl-Anliegens: Die Sortimentgröße bleibt gleich, aber der Kunde soll die Warenregale bald besser ansteuern können.

Ziel des Lidl-Anliegens: Die Sortimentgröße bleibt gleich, aber der Kunde soll die Warenregale bald besser ansteuern können.

Foto: Axel Vogel

Seit Dienstagabend ist es beschlossene Sache: Die Lidl-Filiale in Wachtberg-Mitte darf sich vergrößern. Geraumer Zeit hatte das Thema Politik und Verwaltung beschäftigt (der General-Anzeiger berichtete mehrfach). Die Entscheidung fällten die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses mit großer Mehrheit bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme.

Bedenken gegen diese Vergrößerung hatte es immer wieder gegeben, weil mit dieser Erweiterung die Schwelle zur Großflächigkeit überschritten wird. Geplant ist nämlich, dass die Filiale von bislang 799 Quadratmetern um 129 auf dann insgesamt 930 Quadratmeter wachsen soll.

Das Sortiment umfasst 1600 Produkte

Zur Erinnerung: Bereits im Herbst 2017 hatte das Thema die Politik beschäftigt, und das obwohl die Lidl-Filiale erst zwei Jahre zuvor eröffnet hatte. Bereits damals war Tenor des Lidl-Anliegens: Die Filiale in Wachtberg-Mitte soll nicht ihr Sortiment von rund 1600 Produkten erweitern, sondern es soll schlicht die Verkaufsfläche schlicht vergrößert werden, damit die Warenregale von den Kunden mit ihren Einkaufswagen komfortabler angesteuert werden können.

Der damalige Beigeordnete Jörg Ostermann hatte die Erweiterung der Filiale als Standortsicherung und Wirtschaftsförderung bezeichnet. Zumal man nach Gesprächen mit der Kölner Bezirksregierung zu der Ansicht gelangt sei, dass durch die Vergrößerung keine Kaufkraft an anderer Stelle abgeschöpft werde. Damit die Filiale nun wachsen kann, ist laut Verwaltungsvorlage eine Änderung des Bebauungs- und Flächennutzungsplans vonnöten.

FDP pocht auf kleinflächige Discounter

Das bereitet etwa Ausschussmitglied Helga Frohberg Bauchschmerzen, die sich daher bei der folgenden Abstimmung enthalten wollte. Die FDP-Frau wies nochmals darauf hin, dass sich die Politik in Wachtberg-Mitte ganz dezidiert für einen kleinflächigen Einzelhandel entschieden habe: „Mit dem Lidl-Bauvorhaben gehen wir nun in die Großflächigkeit.“ Auch habe Lidl von Anfang an gewusst „dass wir hier nur kleinflächige Discounter haben wollen“. Von daher fühlt sich Frohberg von dem Unternehmen nicht „ernst genommen“.

Auch Oliver Henkel von den Grünen wollte es der FDP-Kollegin nachtun und sich bei der folgenden Abstimmung enthalten, statt mit Nein zu stimmen. Henkel sah nämlich bei aller Kritik auch ein, „dass mikroökonomische Gründe für die Erweiterung sprechen würden“. Bernd Düsterdiek von der CDU hob bei der Gelegenheit nochmals hervor, dass es bei dem Vorhaben eben „nicht um eine Sortimenterweiterung“, sondern um eine „bessere Zugänglichkeit“ für die Kunden gehe.

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