Kunst, Kultur und Kulinarik Landpartie in Adendorf mit 180 Ausstellern gestartet

Adendorf · Mehr als 180 Aussteller und viel Kunst, Kultur und Kulinarik erwarten die Besucher auf der Burg Adendorf. Freiherr von Loë zog ein positives Fazit des ersten Tages.

 Bunte Gestaltungen prägen das diesjährige Bild der Landpartie.

Bunte Gestaltungen prägen das diesjährige Bild der Landpartie.

Foto: Petra Reuter

Keine Hüte, keine Stiefel und kein exklusives Unikat bestimmte den Trend auf der Landpartie der Burg Adendorf. Vielmehr war es eine Strömung, die sich in fast allen Winkeln des Burghofs, der Nebengebäude und des Gartens spiegelte: Bunt und „mal etwas anders“ war en vogue.

Schon um halb zehn standen die Genießer am Feiertag vor dem Tor der Burg Schlange, um zu sehen, was die rund 180 Aussteller zu bieten haben. Um Punkt zehn zeigte sich das aus den vergangenen Jahren bekannte Bild: Menschen strömten dicht gedrängt erwartungsvoll auf das Gelände und schauten sich um. Allerdings strömten die Besucher in diesem Jahr nicht zuerst in den Burghof oder eine andere Hauptrichtung. „Viele Besucher kennen die Veranstaltung oder haben sich offenbar vorher gut informiert“, vermutete Hausherr Georg Freiherr von Loë. Gleich am Eingang habe sich ein großer Teil der Gäste den individuellen Interessen folgend aufgeteilt.

Stilvoll und schön

Landpartie 2019 in Adendorf
36 Bilder

Landpartie 2019 in Adendorf

36 Bilder

Zum Nachmittag hin wandelte sich das Bild nur insofern, als sich ein größerer Teil der Menschen von den facettenreichen Eindrücken inspirieren ließ. „Die Mode empfinde ich als eher traditionell, aber stilvoll und sehr schön“, sagte Alexandra Müller, die mit ihrem Mann erstmals die Landpartie besuchte. Von den edlen Designs hatten sie sich dennoch losgeeist, um sich den kulinarischen Genüssen zuzuwenden. Am „Lebe-Gesund“-Stand, dessen Schwerpunkt auf der gesundheitserhaltenden, natürlichen Produktion von Lebensmitteln liegt, probierten sich die beiden durch Kräuterpestos und Brotaufstriche. Die richtige Verwendung fanden die Müllers auch gleich: „Den orientalischen Dip nehmen wir zum Hühnchen und der mit Knoblauch passt zu einem rustikalen Brot.“

Angela Düster hatte es dagegen eher die Kunst angetan. In der Galerie Landleben aus Bremen war ihr eine passende Dekoration für ihren Garten aufgefallen: eine harmonisch gestaltete, metallene, an eine senkrecht stehende Kakaoschote erinnernde Metallform mit Spirale. „Unsere Kunstwerke entstehen in unserer eigenen Werkstatt, wir kaufen nichts von fremden Herstellern dazu“, sagte Künstlerin Sabine Michallik, die sich von afrikanischen Motiven inspirieren lässt. „Gut gemachte Handarbeit mögen wir sehr, und das hier ist mal etwas Anderes“, sagte Düster und schaute sich weiter um.

Gute alte Handarbeit demonstrierte auch Raumausstatter Thomas Freischem aus Meckenheim, „so wie das schon vor 130 Jahren mein Urgroßvater gemacht hat“. An einem entsprechend präparierten alten Stuhl waren die einzelnen handwerklichen Schritte bis zum neuen Polster nachvollziehbar. Das Ungewöhnliche und Bunte war aber auch bei ihm gefragt. „Der neue Trend zur Farbe ist auffallend“, findet er. Auch in seiner Kollektion zeigt sich neben dem klassischen Angebot mit den noch vor wenigen Jahren dominierenden gedeckten Farben die Veränderung zum Colorierten hin. Bei seinen Stoffen und Polstern verliebten sich Besucher gerne mal in helles Material mit gelben Zitronen oder in floral wirkende, in verschiedenen Tönen der gleichen Grundfarbe changierende, ausdrucksstarke Vorhänge oder Raumtrenner.

Freiherr von Loë zog ein positives Fazit des ersten Tages. Die Atmosphäre sei entspannt und die Besucher zufrieden, das sei ein gutes Ergebnis. Besonders das Depot sei gut angekommen, wo die Gäste gekaufte Waren aufbewahren lassen und am Ende ihres Besuchs wieder mitnehmen konnten. Das gesamte Team arbeite perfekt zusammen, sei gut organisiert und schaffe eine solide Basis für diese besondere Atmosphäre. Bereut habe er den Schritt, seine Burg für die Landpartie zu öffnen, nie. Dass seine Wohnstatt für einige Tage im Jahr quasi zum öffentlichen Ort für mehr als 23 000 Menschen werde, habe zu vielen positiven Veränderungen geführt: zum einen finanziere sie die Pflege der Burg, andererseits bekämen Menschen einen Blick auf den Adelssitz.

Die Landpartie auf Burg Adendorf an diesem Samstag von 10 bis 19 Uhr und an diesem Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos und Tickets gibt es hier.

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