Projekt "KlimaQuartier" Köllenhof-Siedlung in Wachtberg-Ließem will Energie sparen

Wachtberg-Ließem · Die beiden Godesberger Architektinnen Severine Nicolaus und Katharina Chatterjee beraten beim Projekt "KlimaQuartier" 260 Haushalte in der Ließemer Köllenhof-Siedlung zum Thema Energiesparen.

 Die beiden Bad Godesberger Architektinnen Severine Nicolaus (links) und Katharina Chatterjee betreuen seit rund einem Jahr das Sanierungsmanagement Köllenhof in Ließem.

Die beiden Bad Godesberger Architektinnen Severine Nicolaus (links) und Katharina Chatterjee betreuen seit rund einem Jahr das Sanierungsmanagement Köllenhof in Ließem.

Foto: Axel Vogel

Wie lassen sich nachhaltige Energieeinsparungen und Klimaschutz in einer Gemeinde vorantreiben? Indem man etwa für eine überschaubare, möglichst einheitlich gebaute Wohnsiedlung einer Ortschaft ein energetisches Quartierskonzept auflegt und das von Fachleuten begleiten lässt. Genau diesen Weg ist die Gemeinde Wachtberg beim zum „KlimaQuartier“ erhobenen Areal Köllenhof in Ließem im vergangenen Jahr gegangen, einem von der KfW geförderten Projekt. Der Auftrag für das Sanierungsmanagement der in den 70er Jahren gebauten Siedlung bekam das Architekturbüro NC-Architekten aus Villiprott. Die beiden Architektinnen Severine Nicolaus und Katharina Chatterjee übernehmen seitdem den Job der sogenannten Quartiersmanagerinnen.

Für circa zwei Jahre sind beide nun Ansprechpartnerinnen für die Bewohner des Köllenhofs rund um das Thema energetische Sanierung. Nachdem Severine Nicolaus und Katharina Chatterjee bereits viel Informationsmaterial verteilt und eine Reihe von Veranstaltungen zu unterschiedlichen Sanierungsthemen durchgeführt haben, steht jetzt ein weiteres Angebot auf dem Programm: Am 11. Juni ist die Infoveranstaltung „Mein Haus erzeugt Strom – Chancen und Möglichkeiten“ geplant. Beginn ist um 18 Uhr im Köllenhof, Referent wird Energieberater Lars Klitzke von der Bonner Energie Agentur sein.

Der Arbeitsbereich der beiden Sanierungsmanagerinnen ist beachtlich: Er umfasst rund 260 Haushalte mit zusammen 480 Einwohnern, die alle ihre Beratungsdienste in Anspruch nehmen können. Im Blickpunkt stehen dabei 146 Gebäude, von denen 135 Einfamilienhäuser sind, die privaten Eigentümern gehören. Die Wohnfläche liegt im Schnitt zwischen 120 und 150 Quadratmetern. Hinzu kommen noch rund 80 Mietwohnungen, die sich im Besitz der großen Bochumer Immobiliengesellschaft Vonovia befinden, deren energetische Sanierung bereits Ende vergangenen Jahres abgeschlossen wurde.

Verbindungsglied zwischen Bewohnern und Gemeinde

Dabei sehen sich Severine Nicolaus und Katharina Chatterjee als „unabhängiges Verbindungsglied“ zwischen den Bewohnern des „KlimaQuartiers“ und der Gemeinde. Ziel ist es, vorrangig CO2 einzusparen, bringt es Architektin Nicolaus auf den Punkt: „Letztendlich haben wir eine ganzheitliche Wohnumfeldverbesserung im Blick“. Anders formuliert: Es gibt nicht „die“ zielführende Sanierung schlechthin, sondern in der Regel sind eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen denkbar.

Die Palette reicht von der Beseitigung von den vor Ort noch verbreiteten Briefkastenschlitzen in der Haustür, führt Severine Nicolaus aus, über den Einbau neuer Fenster bis hin zur Dämmung der Fassaden. Stets will man bei der Beratung der individuellen Situation des Hausherrn Rechnung tragen, ergänzt Kollegin Katharina Chatterjee. Bislang, so sagen beide Architektinnen, kommt ihr Angebot gut an: „Es wurden schon eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen auf dem Köllenhof umgesetzt.“ Deshalb sind beide zuversichtlich, bis zum Ende ihrer Beratungstätigkeit im kommenden Jahr „eine deutliche CO2-Reduzierung zu erreichen.

Den Immobilieneigentümern und Mietern des Köllenhof-Quartiers weitere Impulse vermitteln soll nun auch die Veranstaltung „Mein Haus erzeugt Strom“. Am 11. Juni wird es im Köllenhof darum gehen, verschiedene Modelle und deren Wirtschaftlichkeit vorzustellen, wie man in den eigenen vier Wänden Strom erzeugen und nutzen kann. So wie Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln.

Bei der Veranstaltung soll auch darauf eingegangen werden, dass es lukrativer ist, den selbst erzeugten Strom selbst zu nutzen, statt ihn gegen eine geringe Vergütung ins Stromnetz einzuspeisen. Zudem wird Klitzke auf eine Brennstoffzellenheizung und „Mikro“-Blockheizkraftwerke eingehen.

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