Heimatkundliche Sammlung des Heimatvereins Niederbachem Kleines Museum mit schönen Exponaten

NIEDERBACHEM · Über eine Holztreppe geht es in den zweiten Stock der "Alten Schule" . Im Erdgeschoss befindet sich ein Jugendtreff, im ersten Stock toben die Kinder der Offenen Ganztagsschule und des Kindergartens. Kaum erreicht man den zweiten Stock, fällt ein großes Bild auf.

 Der Vorstand des Heimatvereins Niederbachem: Hans Thelen (links) und Walter Töpner.

Der Vorstand des Heimatvereins Niederbachem: Hans Thelen (links) und Walter Töpner.

Foto: Maximilian Mühlens

"Dies ist die Replik der ersten urkundlichen Erwähnung von Niederbachem im Jahr 798", erklärt Hans Thelen, Vorsitzender des Heimatvereins Niederbachem (HVN). Das Alter der Wachtberger Ortschaft ist somit auf rund 1216 Jahre zu schätzen.

Im zweiten Stock der "Alten Schule", die vormals das Pfarrzentrum des Ortes beherbergte, hat der HVN in liebevoller Kleinarbeit ein "Kleines Museum" eingerichtet. Dabei legt Thelen besonderen Wert darauf, dass es eine "heimatkundliche Sammlung" ist, die die Geschichte Niederbachems aufgreift.

"Der komplette Einzug in diese Räumlichkeiten war 2012 vollendet. Es musste viel investiert werden, da sich vormals der Speicher des Hauses hier befand. Strom-, Wasser- und Heizungsleitungen mussten verlegt werden", berichtet Thelen. Im zweiten Obergeschoss des alten Hauses befinden sich zwei Räume, die vom HVN genutzt werden. Zum einen der Ausstellungsraum und der sogenannten "Vorstandsraum", in dem Sitzungen und Treffen abgehalten werden. Außerdem befindet sich dort ein im Aufbau befindliches Foto- und Text-Archiv.

Der Ausstellungsraum ist hell und lädt förmlich zum Besuch ein. Inmitten des Raumes steht eine große Vitrine, die mit ihrem Inhalt die Blicke auf sich zieht. Es sind Scherben, Keramik, Teile einer alten Römerleitung und Steine.

"2010 wurde im Oligsiefen gegraben und dabei stieß man unter anderem auf diese uralten Funde", erklärt Thelen. Bei weiteren Grabungen an der Ortsgrenze Niederbachem/Oberbachem stieß man vor ein paar Jahren auch auf Fundamente von Häusern. Eines davon hat sich der HVN gesichert und möchte dieses am liebsten als Erinnerung an die lange Historie des Dorfes in der Nähe des Henseler Hofes wieder aufbauen. "Wir haben die Steine geborgen und haben sie eingelagert. Im Rahmen des Handlungskonzeptes für Niederbachem möchten wir das Fundament wieder aufbauen - wann es soweit sein wird, wissen wir leider noch nicht", erklärt HVN-Vorstand Thelen.

Ob aus der Merowinger- oder auch Römerzeit - in der heimatkundlichen Ausstellung findet man allerlei interessante Fund- und Ausstellungsstücke aus Niederbachem. "Besonders stolz sind wir, dass uns der Landschaftsverband Rheinland Leihgaben übergeben hat. Es ist ja viel schöner, wenn wir die Funde hier im Ort aufbewahren und zeigen, als wenn sie in irgendeinem Depot liegen", freut sich Thelen.

Ganz besonders stolz ist der Verein aber auf die aktuelle Ausstellung "Als Oma noch ein Mädchen war - Schul- und Mädchenbücher im Spiegel der Nachkriegszeit", die Walter Töpner, 2. Vorsitzender des HVN initiiert hat. "Unser Ansinnen ist es auch zusätzliche Besuchergruppen in unser Museum zu locken, weshalb wir nun auch Themenausstellungen anbieten. Im letzten Jahr haben wir mit einer Krippenausstellung begonnen und nun die Ausstellung zu Mädchen-Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg", erklärt Töpner. Dabei sammelte er nicht nur Literatur, sondern wollte auch die Geschichten der Frauen hören: "Was sie erzählen, ist spannend und rührend".

Aktuell befindet sich die Ausstellung in den letzten Zügen des Umzuges aus der VR-Bank. "Dort war die Ausstellung schon ein voller Erfolg, jetzt hoffen wir, dass sie auch viele Menschen in unser Museum lockt", so Töpner.

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