Nach längerer Umbauphase Kleines Museum in Niederbachem feiert Wiedereröffnung

Niederbachem · Nach einer längeren Umbauphase ist das Kleine Museum des Heimatvereins Niederbachem in der Alten Schule wieder geöffnet.

 Walter Töpner zeigt den Stein einer römischen Villa.

Walter Töpner zeigt den Stein einer römischen Villa.

Foto: Stefan Knopp

Bei der Identifizierung römischer Baukunst ist es hilfreich, dass die Römer in der Antike einheitlich gebaut haben - die gleichen Merkmale wie im Mittelmeerraum findet man auch hierzulande an Gebäudeüberresten. Daher ließ sich anhand diverser Fundstücke ermitteln, dass es auch im heutigen Niederbachem einst römische Villen gab - mit schmucken Musterungen und einer Art Fußbodenheizung.

Walter Töpner ist stolz, einige dieser Fundstücke im Kleinen Museum des Heimatvereins Niederbachem präsentieren zu können. Und mehr: Nach den Römern siedelten die Franken im Drachenfelser Ländchen. Alltagsgegenstände und Grabbeigaben sowie Teile eines Matronenaltars zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin, gefunden in Berkum, sind in den Glasvitrinen zu sehen, die im Dachgeschoss der Alten Schule stehen. Viele Exponate sind Dauerleihgaben des LVR-Museums in Bonn.

Aber nicht nur. "Wir haben auch Funde, die uns Leute aus Niederbachem überlassen haben", so der Vorsitzende des aktuell rund 260 Mitglieder starken Heimatvereins beim Museumsabend, der anlässlich der Wiedereröffnung als geselliges Beisammensein veranstaltet wurde. Denn man muss immer damit rechnen, dass man beim Bau neuer Häuser oder auch nur beim Ausheben eines Lochs für einen Gartenteich dort etwas aus vergangenen Zeiten findet. Auch Funde etwa aus Berkum wurden einbezogen, es ist also nicht nur ein reines Niederbachemer Projekt.

"Es ist der Versuch, ein bisschen die Ortsgeschichte darzustellen", so Töpner. Das hatten auch schon Angela und Hans Thelen gemacht, die das Kleine Museum einst ins Leben gerufen hatten. Sie haben sich nun aus der Vorstandsarbeit für den Verein zurückgezogen. Der neue Vorstand hat die Ausstellung ein wenig neu strukturiert. Sie ist aufgeteilt in die Abteilungen Römerzeit, Frankenzeit, Kirchengeschichte rund um Sankt Gereon - in einer Ecke steht zum Beispiel ein hölzerner Tabernakel aus der katholischen Kirche, die der Verein retten konnte, nachdem er aussortiert und einfach zum Mitnehmen an den Straßenrand gestellt worden war. Zudem gibt es eine Abteilung, die sich mit dem Thema Hochwasser befasst.

Darüber hinaus erhalten Besucher Informationen rund um den Vulkanismus, der die Gegend geprägt hat. Sie können sich schlaumachen über die verschiedenen Erdschichten, die Aufschluss über die Entwicklung des Drachenfelser Ländchens geben. Weiterhin kann man Naturbücher zu Flora und Fauna der Region einsehen, als Wechselausstellung wird derzeit Kinder- und Jugendliteratur aus der Nachkriegszeit vorgestellt.

Denn der Verein will nicht nur Erwachsene für die Geschichte Niederbachems begeistern - und eventuell neue Mitglieder dazugewinnen -, sondern bietet auch Führungen für Schulklassen an. Er führt auch Wanderungen für Kinder durch, um ihnen die Landschaft und die Natur näher zu bringen. Das Museum hat künftig regelmäßig einmal im Monat geöffnet. Wer mehr wissen will, zum Beispiel auch über weitere Veranstaltungen des Vereins, kann sich auf www.niederbachem-heimatverein.de informieren.

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