Sportplatz in Wachtberg Jugendliche machten eine Schliddertour mit ihren Autos

WACHTBERG · Über die Folgen hatten drei 18-Jährige nicht nachgedacht, als sie den verschneiten Sportplatz für einen Schleuderkurs mit ihren Autos nutzten.

 Bei ihrer Schleudertour im Schnee hinterließen drei junge Autofahrer deutliche Spuren. Dafür haben sie sich jetzt entschuldigt.

Bei ihrer Schleudertour im Schnee hinterließen drei junge Autofahrer deutliche Spuren. Dafür haben sie sich jetzt entschuldigt.

Foto: Axel Vogel

Ein junger Mann aus Berkum nutzte mit seinen beiden Freunden aus Meckenheim den frisch verschneiten Sportplatz des SV Alemania Adendorf 1929 am Samstag kurzerhand als Teststrecke. "Auf dem Platz haben wir niemanden in Gefahr gebracht und auch nichts kaputt gemacht", erklärte einer der drei offenherzig bei einem ungewöhnlichen Ortstermins am Montag. Denn das Trio war an den Ort des Geschehens zurückgekehrt, um sich zu entschuldigen.

Zufällig war auch SV-Vorsitzender Hubert Neukirchen am Sportlerheim. Er hatte den General-Anzeiger aus anderem Anlass zum Ortstermin eingeladen. Denn in das Sportlerheim war in der Nacht vom 26. auf den 27. Januar eingebrochen worden, wobei die Langfinger ein TV-Gerät, einen Router und eine Spardose mit Geld hatten mitgehen lassen.

Bereits am Wochenende hatten Unbekannte erfolglos versucht, die Tür des Sportlerheimes aufzuhebeln. Bei der Polizei ist laut Sprecherin Daniela Lindemann der Fall bereits aktenkundig. Daher hatte sich das Trio aus Neukirchens Sicht für die Schneetour auf dem Sportplatz einen ganz schlechten Zeitpunkt ausgesucht. Zumal der Verein seit längerem auch noch mit Vandalismus zu kämpfen hat. Immer wieder beschmieren Sprayer die Wände des Heims mit Graffiti.

Die Reue des Trios kam nicht ganz von Ungefähr. Bei ihrer Schleuderfahrt hatte ein Vereinsmitglied sie zufällig gefilmt, das Ganze gelangte zum Eigentümer des Sportplatzes, der Gemeinde, und ging natürlich auch zur Polizei. Schließlich war ein Schaden entstanden, erklärte Neukirchen.

Durch das Herumkurven mit den Autos habe der gerade erst erneuerte Belag gelitten. So kam es, "dass die Polizei am Montag vor der Tür stand", berichtet einer der 18-Jährigen. Fahrzeughalterin ist nämlich seine Großmutter - und die war sauer. Der Enkel trat mit seinen Kumpels daher die Flucht nach vorne an und suchte den Kontakt zu Gemeinde und Verein.

Auch wenn VSV-Vorsitzender Neukirchen über so viel jugendlichen Leichtsinn nur den Kopf schütteln kann, findet er es gut, "dass Ihr euch stellt". Das befreite die drei Übeltäter aus seiner Sicht aber nicht, "für den Schaden aufzukommen". Natürlich sorgt sich das Trio nun, mit welcher Summe sie zur Kasse gebeten werden. "Wie hoch der Schaden ist, müssen Fachleute erst noch prüfen", sagte dazu am Mittwoch Beigeordneter Jörg Ostermann.

Wer etwas im Zusammenhang mit dem Einbruch in das Sportlerheim oder den Vandalismusaktionen auf dem Vereinsgelände beobachtet hat, kann sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 0228/150 melden.

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