Flächennutzungsplan In Villip regt sich Widerstand

Die Neufassung des Flächennutzungsplans stößt bei vielen Wachtbergern auf wenig Begeisterung. So setzten sich die Bürger gegen die Bebauung des Milchpützhanges in Pech zur Wehr, sie verhinderten, dass am Ortsrand von Villiprott ein Gebiet als Bauland ausgewiesen wird. Außerdem machten sie ihrem Unmut bei der GA-Dialogveranstaltung im Köllenhof Luft. So fragten sich viele Anwesende, warum einige Politiker anders entschieden, als der Gutachter der Gemeinde vorgeschlagen hatte, und stellten die Frage nach den Motiven der Politiker · WACHTBERG

Doch das ist noch nicht alles. Denn auch in Villip regt sich nun (organisierter) Widerstand gegen den Wunsch der Politik, in dem Ortsteil neue Wohnbebauung zuzulassen und den Gewerbepark Nord und Süd zu erweitern. In einem offenen Brief an Bürgermeister Theo Hüffel spricht sich die Bürgerinitiative gegen die Pläne aus. 35 000 Quadratmeter für neue Wohnhäuser und die Erweiterung des Gewerbegebiets um 100 000 Quadratmeter "würden dramatische Folgen für die Ortschaft Villip nach sich ziehen und die schöne Landschaft des Drachenfelser Ländchens zerstören", so die Argumentation.

Hüffel widerspreche so seinen drei in der April-Sitzung des Planungsausschusses formulierten Maximen. Diese lauteten, Wachtberg behutsam weiterzuentwickeln, die Bürger zu beteiligen und die Ortskerne am Leben zu erhalten, indem Innen- vor Außenverdichtung gehe. Allein wegen des höheren Verkehrsaufkommens, mit dem in Villip durch den Plan zu rechnen sei, könne von einer "behutsamen Weiterentwicklung" nicht mehr die Rede sein. Im Gegenteil: Die Folge sei ein Verkehrsinfarkt. Denn: "Die alten Dorfstraßen sind nicht in der Lage, den zusätzlichen Verkehr von rund 100 Wohneinheiten und einem neuen Gewerbegebiet aufzunehmen", heißt es. Außerdem würden die Anwohner (und vor allem die Kinder) massiv gefährdet, die "schon jetzt unerträgliche Situation auf der Pecher Landstraße" weiter verschärft. Davon würden nicht nur die Villiper, sondern auch die anderen Wachtberger betroffen sein.

"Verkehr und Neubaugebiete bedeuten: Der alte Dorfkern wird geschwächt und entwertet", erklärt die Bürgerinitiative. Dort gelegene Immobilien verlören an Wert. Hinzukomme, dass in Wachtberg zahlreiche Baulücken existierten und "mehr als hundert Wohngebäude und Eigentumswohnungen" zum Verakauf stünden. Und das vor dem Hintergrund sinkender Bevölkerungszahlen.

Es sei unzumutbar, dass eins der neuen Wohngebiete auf der ehemaligen Mülldeponie liege. Diese müsse verdichtet werden. "Sollen wir diese Arbeiten über Monate ertragen? Wer kommt für die absehbaren Schäden an den Hangbauten (...) auf?" Ungeklärt seien weitere Fragen wie die Folgen der Flächenversiegelung, die Beeinflussung des Grundwassers und des Quellgebiets sowie die Auswirkungen auf den Hochwasserschutz.

Die Bürgerinitiative lädt für Mittwoch, 10. Juli, zu einer Infoveranstaltung ein. Beginn ist um 19.30 Uhr im Hotel Görres, Holzemer Straße 1.

Kontakt: rettet-villip@gmx.de

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