Sinnliches im Wachtberger Einkaufszentrum Handwerkskunst beim Erntedankmarkt in Wachtberg

Wachtberg · Kinder streicheln am Stand der rollenden Waldschule das Fell von Marder und Hase. Die Zahl der Anbieter ist in diesem Jahr gewachsen.

 Filigran zu Windlichtern verarbeiteten Edelstahl sehen Besucher in diesem Jahr erstmals auf dem Erntedankmarkt.

Filigran zu Windlichtern verarbeiteten Edelstahl sehen Besucher in diesem Jahr erstmals auf dem Erntedankmarkt.

Foto: Petra Reuter

Kühle Morgenstunden, aber wärmende Sonnenstrahlen haben den Erntedankmarkt am Einkaufzentrum in Wachtberg am Wochenende begleitet. Bürgermeisterin Renate Offergeld eröffnete am Samstagmorgen um 11 Uhr die beiden Tage voller Genuss für die Sinne. Früh schon schlenderten die ersten Besucher entlang an Feldfrüchten des Sommers, Kunsthandwerk, Kulinarischem und Edlem aus exquisiten Hausküchen, Handwerks- und Handarbeitsstuben.

Die Individualität locke sie hierher, sagte eine Besucherin, die auf den Rat einer Freundin mit ihrer Schwester aus Köln gekommen war: „Solche Sachen können Sie woanders nicht bekommen.“ Sie staunte über hauchdünn und filigran zu Teelichthaltern verarbeiteten Edelstahl. „So etwas ist in keinem Laden in der Stadt zu finden“, verriet die Kölnerin.

Tatsächlich öffneten in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr mehr Anbieter ihre Stände und präsentierten Unikate, Werke und Produkte fast vergessener Handwerke und Haushaltstechniken. Aus der Küche der Familie Caspari aus Werthhoven stammte der „Landgenuss“. Orange mit Ingwer und Aperol waren ebenso fantasievoll zu einer Marmelade kombiniert wie Holunderblüten-Prosecco-Minze zur Hugo-Marmelade. Feurig wurde es auf dem Frühstücksbrötchen mit der Mischung Erdbeer, Balsamico und schwarzem Pfeffer.

„In diesem Jahr haben wir rund ein Drittel mehr Aussteller als im Vorjahr“, berichtete Jürgen Kutter von der JK-Veranstaltungsagentur. Seit einigen Jahren stellt er bewährte und neue Aussteller für Märkte im Zentrum des Drachenfelser Ländchens zusammen. „Außerdem bieten wir immer etwas Interessantes für Kinder an.“

Kinder kämen nicht mehr mit Natur in Berührung

Die Kleinen hatten ihren Spaß mit Ponyreiten auf andere Art. Auf dreirädrigen Elektrofahrzeugen hielten sie die Zügel in der Hand und lenkten damit die Ponyköpfe über dem Vorderrad der originellen Gefährte in die hoffentlich richtige Richtung. Bei den kleineren Kindern fuhr sicherheitshalber ein Elternteil mit.

Eher die heimische, wildlebende Tierwelt hatte die rollende Waldschule im Fokus. Zum zweiten Mal hatten die Jägerinnen und Jäger der Jägerschaft Bonn ihre mobile Ausstellung zum Markt an den Bernareggio Platz gebracht. „Unser Anliegen ist es, den Kindern die heimische Tierwelt nahezubringen“, erklärte der örtliche Hegeringleiter Bernd Wollin.

In der heutigen Zeit kämen Kinder oft genug fast gar nicht mehr mit der Natur in Berührung. Hier erführen sie, dass Jäger nicht wahllos schießen, sondern die Natur schützen. „Außerdem dürfen die Kinder hier etwas, wozu sie sonst so gut wie nie Gelegenheit bekommen“, fügte die stellvertretende Obfrau für die rollende Waldschule, Monika Fischer, hinzu. „Unsere Exponate dürfen sie nämlich anfassen.“ So tasteten sich die Kinder vom Feldhamster über Marder, Hase und Igel durch die Natur. „Die meisten staunen, dass sich die Stacheln vom Igel gleichzeitig weich und spitz anfühlen“, schmunzelte Fischer.

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