Diskussion über Weihnachtsmarkt in Berkum Gemeinde und Händler planen ein eigenes Fest

Berkum · Nach der Absage des geplanten Weihnachtsmarktes könnte doch noch ein Feierwochenende möglich sein. Die Ortsvertretung Berkum diskutierte auch über den Verkehr an der L 123.

 15 Buden wollte der Gewerbeverein beim Weihnachtsmarkt in Wachtberg Mitte aufstellen. Doch dieser wurde abgesagt. Nun versucht die Gemeinde, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen.

15 Buden wollte der Gewerbeverein beim Weihnachtsmarkt in Wachtberg Mitte aufstellen. Doch dieser wurde abgesagt. Nun versucht die Gemeinde, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen.

Foto: Ronald Friese

Es waren gleich mehrere Themen, die die Ortsvertretung Berkum am Mittwochabend beschäftigte. Die Absage des Weihnachtsmarktes stand genauso auf der Tagesordnung wie der Verkehr entlang der Rathausstraße und die Sanierung des Ehrenmals.

Weihnachtsmarkt: Ursprünglich sollte der „Erste Weihnachtsmarkt Wachtberg Mitte“ vom 16. bis zum 18. Dezember rund um den Bernareggio-Platz stattfinden. Die Genehmigungen lagen vor, doch dann sagte der Gewerbeverein den Markt wegen logistischer Schwierigkeiten und einer zu kurzen Vorbereitungszeit wieder ab.

Doch es gibt noch Hoffnung für die Wachtberger. „Die Verwaltung steht in Gesprächen mit dem Eigentümer. Wir versuchen, etwas an diesem Wochenende zu realisieren“, sagte Beigeordneter Jörg Ostermann. Nach Möglichkeit soll auch am verkaufsoffenen Sonntag festgehalten werden, dieser aber müsse von einer „adäquaten Veranstaltung“ flankiert werden. Mehr könne er zurzeit nicht sagen.

Zu spät

Michael Geppert, Vorsitzender des Gewerbevereins, erläuterte noch einmal die Gründe für die Absage: „Wir waren einfach zu spät dran“, erklärte er. So sei es schwierig gewesen, die 15 geplanten Verkaufsstände zu bestücken. „Für viele Unternehmer ist der Dezember der wichtigste Monat, viele hatten schon etwas anderes geplant.“

Eine Terminverschiebung sei nicht möglich gewesen, unter anderem weil man mit den anderen Weihnachtsmärkten in Wachtberg und Umgebung nicht in Konkurrenz treten wolle. Außerdem hätte es auch dann bei der Bestückung der Stände Probleme gegeben. „Wer einen attraktiven Weihnachtsmarkt haben möchte, muss schon im Frühjahr planen.“

Das habe man gelernt, so Geppert. Mit halben Sachen wolle man nicht beginnen. „Wenn es den Besuchern im ersten Jahr nicht gefällt, kommen sie im nächsten nicht mehr.“ Die Veranstaltung für die Opfer des Hochwassers Anfang Juni, die in kurzer Zeit auf die Beine gestellt worden war, sei etwas anderes: „Es ist eine einmalige Herzenssache und nichts Gewerbliches“, so Geppert. Würde man eine solche Veranstaltung regelmäßig durchführen, „würde die Euphorie jedes Jahr weniger werden“. Im nächsten Frühjahr werde man sich intensiv mit der Thematik beschäftigen, versprach Geppert.

Über den Verkehr wurde auch gesprochen

Verkehr: Entlang der Rathausstraße sahen Christian Feddern (Unser Wachtberg) und Jörg von Wülfing (CDU) besonders zwei Gefahrenpunkte: Im Abschnitt zwischen Bollwerk und Klosterstraße und an der Kreuzung L 123/Wachtbergring hinter dem Ortsausgang. Dort sollte Tempo 50 statt 70 gelten, meinte Feddern.

Das Problem: Da die Straße außerorts liegt und die Bebauung keine andere Einstufung zulässt, ist der Kreis zuständig, der laut Franz Jäger (CDU) bei einer früheren Begehung keine rechtlichen Gründe für eine Geschwindigkeitsreduktion an dieser Stelle gesehen habe. Dennoch solle die Gemeinde darauf hinwirken, dass die Situation noch einmal unter die Lupe genommen und eventuell anders entschieden wird, so der einhellige Wunsch des Gremiums.

Zwischen Bollwerk und Klosterstraße gelte zwar Tempo 50, dennoch werde dort viel zu schnell gefahren, so von Wülfing. Dies sei besonders gefährlich, da sich dort während der Bauarbeiten zur Ortsumgehung Gimmersdorf zwei Bushaltestellen befinden.

Die Gemeinde soll beim Kreis anfragen, ob ein Gerät aufgestellt werden könnte, das dem Autofahrer die gefahrene Geschwindigkeit anzeigt, so die Ortsvertretung. Die außerdem Überlegungen der Gemeinde begrüßte, an dieser Stelle einen Fußgängerüberweg zu installieren – falls die Bushaltestellen für immer bleiben, betonte Ostermann.

Ehrenmal: „Wie sieht es mit der Sanierung des Ehrenmales aus?“, wollte Paul Lägel (SPD) wissen. Im vergangenen Jahr waren 8500 Euro in den Haushalt eingestellt worden, um die liegenden Gedenkplatten zu renovieren, so der Politiker.

„Im Haushalt 2017 sind 5000 Euro angemeldet für dringendste Instandhaltungsmaßnahmen. Welche sind das?“, fragte Lägel. Man könnte diesen Posten durch den Zusatz „für die Stelen“ ergänzen, schlug Ostermann vor. Dann sei klar, wofür das Geld ausgegeben werde. Den Vorwurf, dass die Gemeinde das Ehrenmal stiefmütterlich behandele, wollte er nicht gelten lassen. „Wir haben es in den vergangenen Jahren in einen guten Zustand versetzt.“

Vor drei bis vier Jahren sei das Schutzhäuschen für 50 000 Euro saniert, die Böschung zurückgeschnitten worden. Neben der Sanierung der liegenden Platten seien außerdem 3000 Euro für die Beseitigung der Schäden am Mauerwerk ausgegeben worden.

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