Grundschule Niederbachem Förderverein gestaltet Forscherinsel

NIEDERBACHEM · Die Forscherinsel der Grundschule Niederbachem ist noch gar nicht fertig, da wird sie schon prämiert: Für die Idee, einen eigenen Bereich für forschendes Lernen einzubauen, erhielt der Förderverein der Schule gestern den „Sonderpreis für Originalität und die Besonderheit der Zielgruppe“ der Stiftung der WGZ Bank.

 Eine Forscherinsel entsteht im ehemaligen Lehrerzimmer: Ehrenamtlich packen die Väter Architekt Holger Winkler (v.l.), Fliesenleger Vitali Grossmann und Maurermeister Tino Witzel mit an.

Eine Forscherinsel entsteht im ehemaligen Lehrerzimmer: Ehrenamtlich packen die Väter Architekt Holger Winkler (v.l.), Fliesenleger Vitali Grossmann und Maurermeister Tino Witzel mit an.

Foto: Axel Vogel

Derzeit gestaltet der Förderverein diese Räume als Teil der Umbaumaßnahmen an der Drachenfelsschule, die der Ausschuss für Bildung, Generationen, Sport, Soziales und Kultur der Gemeinde Wachtberg neulich besichtigte. Die Stiftung der Zentralbank der Volks- und Raiffeisenbanken im Rheinland und Westfalen lobt jährlich Preise in Höhe von 15.000 Euro für Ideen rund um wirtschaftliche Vorbildung in Schulen aus. In diesem Jahr wurden zusätzlich 2000 Euro als Sonderpreis bereitgestellt, eigens für die Forscherinsel. Die bietet bis zu 15 Kindern die Möglichkeit zu experimentieren, wofür zwei „Inseln“ eingerichtet werden, über denen an der Decke Steckdosenwürfel angebracht sind. Außerdem entsteht ein Raum für die Computernutzung.

„Die Insel bietet die Möglichkeit, Projekte über mehrere Tage stehenzulassen“, sagt Jens Hamer, Pressesprecher des Vereins. Das sei in den Klassenräumen nicht möglich. Sie soll im normalen Unterricht, in der offenen Ganztagsbetreuung sowie von benachbarten Kitas benutzt werden können. Das Konzept könne auch Modellcharakter für andere Schulen haben, meinte er. Das Preisgeld werde natürlich für die Bauarbeiten verwendet, so Hamer. Die wurden von einem Architekten in der Elternschaft geplant, andere Eltern von Grundschulkindern bauen mit. „Je mehr wir an Eigenleistung bringen, desto mehr Geld steht für die Einrichtung zur Verfügung.“

Die Forscherinsel, für deren Bau der Förderverein Sponsoren gewinnen konnte, entsteht in den Räumen, in denen früher Lehrerzimmer, Schulleiterbüro und Sekretariat untergebracht waren. Der Verwaltungstrakt befindet sich jetzt in dem neuen Anbau, jetzt steht auch der Kopierer endlich in einem eigenen Raum und nicht mehr, wie bisher, im Lehrerzimmer. „Es ist dadurch deutlich ruhiger“, sagte Schulleiterin Andrea Engels beim Rundgang mit den Ausschussmitgliedern.

Jetzt gibt es außerdem ein barrierefreies WC für Rollstuhlfahrer dort, einen Besprechungsraum, einen Erste-Hilfe-Raum, einen separaten Eingang und anderes. In den Klassenräumen wurde ein wenig umgebaut, der OGS-Raum ist jetzt größer und lässt sich in der Mitte teilen. Ein paar Dinge fehlen noch. „Aufgrund der Wetterverhältnisse haben wir noch keinen Fassadenanstrich machen können“, sagte Lisa Holz, Architektin des Umbaus. Und am überdachten Durchgang fehlen noch Akustikplatten. Dieser Bereich ist jetzt nach Schulschluss nicht mehr offen, eine vorbeugende Maßnahme gegen randalierende Jugendliche.

Laut Engels liegen die Bauarbeiten im Zeitplan, so dass man im Winter einziehen könne. Die Arbeiten im laufenden Betrieb funktionierten sehr gut. Engels lobte die Handwerker, die mit den Kindern sehr gut umgehen würden, die die Arbeiten miterleben. Die würden auch Texte verfassen, ein Junge habe als „Baustellenreporter“ zum Beispiel Architektin Holz interviewt, es gab Führungen über die Baustelle mit den Kindern und mehr.

Dem Ausschuss, der das Projekt begleitet hatte, gefiel, was er zu sehen bekam. Laut dem Vorsitzenden könne man jetzt ein Häkchen darunter machen, was in der anschließenden Sitzung in der Schule auch geschah.

Die Umbaumaßnahmen wurden laut Engels nötig, nachdem das Verwaltungsgebäude vor drei Jahren bei einem Unwetter „abgesoffen“ war. Die Schulleiterin hofft jetzt, dass die Schule auch einen Zaun bekommt, der die Kinder davon abhält, auf die Straße zu laufen. Über die Umbauarbeiten entsteht auch ein Film, der auf der Homepage des Fördervereins zu sehen sein wird.

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