Dorfsaal in Oberbachem Erinnerungen ans alte Oberbachem: Dia-Bilderschau eines Hobby-Fotografen

OBERBACHEM · Johannes Adenäuer beeindruckt die Zuschauer beim ersten Teil seines Diarückblicks. Der Hinweis auf die Einzigartigkeit der Fotosammlung von Johannes Adenäuer genügte für die Dia-Bilderschau am Freitagabend, damit im Dorfsaal von Oberbachem alle mehr als 60 aufgestellten Sitzplätze belegt waren.

 Ein Gruß aus Oberbachem 1908: Auch diese Postkarte gehört zur Diaschau.

Ein Gruß aus Oberbachem 1908: Auch diese Postkarte gehört zur Diaschau.

Foto: Schmelzeisen

Über anderthalb Stunden präsentierte der Hobby-Fotograf einen Querschnitt aus eigenen Fotografien von Oberbachem, aber auch abfotografierte Postkarten und Fotomotive, die er von Nachbarn und Freunden für die Vorstellung erhalten hatte.

Johannes Adenäuer zeigte schon öfters Bilder aus Oberbachem und Umgebung bei Pfarrfesten und Seniorennachmittagen - zudem sind seine Diaabende zu Hause mit Freunden sehr beliebt. Der Verein für Brauchtumspflege und Ortsverschönerung Oberbachem hatte die jüngste Diaschau organisiert.

Dabei gab es auch ein unerwartetes Wiedersehen nach fast sechs Jahrzehnten. Willi Schmitz-Rendenbach, der in Oberbachem aufgewachsen und 1954 nach Bad Godesberg umgezogen war, stellte sich bei Johannes Adenäuer und Franz-Josef Dreesbach vor, da ihn - wie die anderen - die Entwicklung des Dorfes, in dem er seine Kindheit verbracht hatte, interessierte.

Die Begrüßung übernahm der Vorsitzende des Brauchtumspflege-Vereins, Benjamin Mencke, dessen Elternhaus in Oberbachem steht. Eifrig wurde gefachsimpelt, etwa wann denn die abgebildeten Gebäude, das alte und das neue Schulhaus entstanden - Oberbachem erlebte vor mehr als 100 Jahren einen großen Einwohnerzustrom wegen der 200 Arbeiter, die in der Grube Laura tätig waren und ihre Familien mit ins Drachenfelser Ländchen brachten.

Gefragt wurde, wann Höfe der Umgebungsstraße weichen mussten und Neubaugebiete wuchsen. Die Neujahrsgrüße, die 1908 auf einer aufwendig bedruckten Postkarte mit Ortsbild, Dächelsberg und Siebengebirge sowie einem Pferdekarren handschriftlich platziert waren, scheinen laut Adenäuer von ganz besonderer Bedeutung zu sein - die Postkarte zeigt auch ein Warenhaus, das sich die heutigen Anwohner sicherlich auch wieder wünschen würden.

Die Dias gingen zurück bis 1970. Am kommenden Freitagabend ab 20 Uhr im Dorfsaal will Johannes Adenäuer in Zusammenarbeit mit dem Oberbachemer Brauchtumsverein dann die Ortsentwicklung zwischen 1970 und heute mit dann rund 250 Fotografien nachzeichnen. Der Referent erläutert dabei mit manchen Anekdoten.

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