Jörg Ostermann nicht wiedergewählt Eklat bei Beigeordnetenwahl im Wachtberger Rat

Wachtberg · Die Wiederwahl von Jörg Ostermann als Beigeordneter galt als reine Formsache. Doch im Rat am Dienstagabend kam es zu einem Eklat, Ostermann wurde schließlich nicht wiedergewählt.

Zu einem Eklat ist es am Dienstagabend im Wachtberger Rathaus gekommen. Die eigentlich nur noch als Formsache eingestufte Wiederwahl des Beigeordneten Jörg Ostermann durch den Rat scheiterte. 18 Politiker stimmten für den 56-Jährigen, 19 gegen ihn und zwei Ratsmitglieder enthielten sich.

Der Tagesordnungspunkt 3, der die Wiederwahl Ostermanns für weitere acht Jahre vorsah, startete mit einem Antrag von Thomas Franz (Unser Wachtberg), der sich für eine geheime Abstimmung aussprach. Diese verfolgte der Amtsinhaber äußerlich gelassen vom Zuschauerraum aus.

Schon seit November des vergangenen Jahres hatte es Querelen um die Personalie gegeben. Die Fraktionen von Grünen, Unser Wachtberg und UWG hatten sich statt der Wiederwahl für eine Ausschreibung der Stelle ausgesprochen - trotz der Ankündigung Ostermanns, weitermachen zu wollen. Die offizielle Begründung von Oliver Henkel (Grüne) für diesen Schritt hatte seinerzeit geheißen, man wolle den geeignetsten Bewerber finden. Ein offenes Geheimnis war jedoch auch, dass der Amtsinhaber fachlich zwar sehr versiert war, sein Diskussionsstil aber nicht jedem gefiel - auch nicht in den Reihen von CDU und SPD.

Erst knapp vor der entscheidenden Ratssitzung im März hatte Bürgermeisterin Renate Offergeld (SPD) sich hinter ihren wichtigsten Verwaltungsmann gestellt. Der Antrag auf Stellenausschreibung war schließlich mit Mehrheit abgelehnt worden - die neue Amtszeit zum 1. Januar 2018 damit fast beschlossen. Aber eben nur fast, wie das Votum am Dienstagabend zeigte. Nach GA-Informationen soll vor allem eine CDU-Gruppe um Jürgen Kleikamp das Zünglein an der Waage gewesen sein. Dieser war in Sitzungen des Öfteren mit Ostermann aneinandergeraten.

Der andere Teil der CDU um Fraktionsvize Hartmut Beckschäfer hatte das Ergebnis wohl kommen sehen, verteilte noch in der Sitzung eine Stellungnahme, in der man Ostermann für "seine bemerkenswerte Tatkraft zum Wohle Wachtbergs" dankte. Erste Priorität müsse nun eine fachlich qualifizierte Besetzung der Position haben, "ungeachtet individueller parteiischer oder persönlicher Interessen". Zumindest bei der "Abwahl" scheinen diese eine Rolle gespielt zu haben.

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