Feuerwehr in Wachtberg Eine Löschgruppe für Arzdorf und Fritzdorf

WACHTBERG · Die Gemeinde möchte die beiden Einheiten zusammenlegen. In Pech und Villip soll hingegen alles beim Alten bleiben.

In Arzdorf und Fritzdorf soll es demnächst nur noch eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg geben. In Pech und Villip bleiben nach wie vor zwei Gruppen für den Brandschutz zuständig. Das geht aus der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans hervor, mit dem sich der Hauptausschuss in einer Sondersitzung beschäftigen wird.

Brandschutzbedarfsplan: Die Gemeinde ist verpflichtet, einen solchen Plan mit der Feuerwehr aufzustellen. Alle fünf Jahre muss er fortgeschrieben, das heißt überprüft und aktualisiert werden. 2013 hat das im Auftrag der Verwaltung die Firma Forplan übernommen. Deren Entwurf stieß auf Zustimmung im Rat, es wurden diverse Maßnahmen beschlossen. 2015 nun wurde die Firma mit der Aktualisierung des Plans beauftragt, gleichzeitig wurden Architekten an Bord geholt, die die Standorte der Wachtberger Wehr unter die Lupe nehmen sollten.

Arzdorf und Fritzdorf: 13 Feuerwehrmänner sind in der Löschgruppe Arzdorf aktiv. Zu wenig, um einsatzfähig zu bleiben, meint der Fachplaner. Deswegen soll sie mit ihrem Pendant in Fritzdorf zusammengelegt werden. Dort sind 20 Feuerwehrleute aktiv – 19 Männer und eine Frau. Räumlich ergeben sich laut Planer keine Probleme: Fahrzeug, Geräte und die Wehrmänner aus Arzdorf würden im Gerätehaus des Nachbarortes ohne Weiteres Platz finden. Dort gebe es unter anderem zwei technisch komplett ausgerüstete Stellplätze, von denen einer nicht belegt ist.

Auch der Schulungsraum sei groß genug für beide Löschgruppen, Parkplätze seien ebenfalls genug vorhanden. Praktisch arbeiteten die beiden ohnehin bereits zusammen: „Beide Löschgruppen werden bereits seit Jahren aufgrund der schwierigen Personalsituation immer als eine Einheit alarmiert.“ Die Verwaltung schließt sich dem Vorschlag der Planer an. Wichtig sei, die Feuerwehrleute sowie die Arzdorfer und Fritzdorfer mit ins Boot zu holen, damit die Umstrukturierung einvernehmlich über die Bühne gehen kann. Um die Idee umzusetzen, müssen laut Gemeinde rund 1500 Euro investiert werden.

Pech und Villip: Es ist laut Fachplaner nicht sinnvoll, die beiden Standorte zusammenzulegen. Dadurch würde sich die Situation verschlechtern: Die Wehr wäre nicht mehr so schnell vor Ort, die Einsatzkräfte hätten teils längere Anfahrtswege, einige Feuerwehrleute würden den Schritt nicht mittragen und ihren ehrenamtlichen Dienst quittieren. Außerdem müsste eventuell ein gemeinschaftliches neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden. Das sei zu teuer – und dauere zu lange. Auf dieser Grundlage schlägt die Verwaltung nun vor, das Gerätehaus in Villip an Ort und Stelle zu belassen und zu erweitern. Laut Architekt würde das mit 335 000 Euro zu Buche schlagen. Umgesetzt werden soll die Maßnahme im nächsten Jahr. Auch in Pech soll sich etwas tun. Ob das dortige Gerätehaus saniert, erweitert oder neugebaut wird, soll nun ermittelt werden. Der Startschuss zu der Maßnahme soll 2018 fallen.

Motivation: Um mehr Ehrenamtliche für die Feuerwehr zu begeistern, wollen Verwaltung und Wehr Konzepte für die verschiedenen Altersgruppen erarbeiten. Die Gründung einer Kinderfeuerwehr, verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und eine Feuerwehr AG für die Schulen lauten einige Vorschläge. Außerdem sollen die Löschgruppen finanziell gefördert werden – unter anderem mit 500 Euro, die in das kameradschaftliche Miteinander investiert werden sollen.

Fahrzeuge: Die Gemeinde ist für die Anschaffung neuer Fahrzeuge zuständig. Die Lieferzeiten betrage laut Plan zurzeit 15 Monate. Das haben zuletzt die Pecher zu spüren bekommen: Deren neuer Wagen wurde im Dezember 2014 bestellt und sollte eigentlich Ende 2015 ausgeliefert werden, sagt Wehrleiter Markus Zettelmeyer. Doch weil es Engpässe gab, wird das erst im März der Fall sein – drei Monate später als geplant. Die Firma müsse deswegen eine Konventionalstrafe zahlen, munkelt man hinter vorgehaltener Hand. Stimmt nicht, sagt Zettelmeyer. Und betont, für die Wehr habe es durch die Verzögerung keine „außergewöhnlichen Probleme gegeben“.

Sitzung: Die Sondersitzung beginnt am Mittwoch, 24. Februar, um 18 Uhr im Rathaus, Rathausstraße 34.

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