Lärmschutzmaßnahmen in Pech Drei Schwellen sind montiert

Pech · Die Gemeinde setzt Lärmschutzmaßnahmen an der Behelfsbrücke auf der Pecher Hauptstraße um. Dort sollen Schikanen Autofahrer dazu bringen, das vorgeschriebene Tempo von zehn Stundenkilometern einzuhalten.

Die Arbeit, die seit gestern Morgen Jochen Frings und zwei Kollegen vom Bauhof verrichteten, dürfte manche Anwohner der Pecher Hauptstraße wie Ralf Ohlendorf hoffnungsfroh stimmen: Denn Frings & Co waren angetreten, um den seit langem kritisierten Lärm, der vor allem beim zu schnellen Befahren der Behelfsbrücke entsteht, zu minimieren (der GA berichtete). Schließlich herrscht aus Lärmschutzgründen Tempo 10 an der Stelle, die jedoch nach Angaben von Anwohnern wie Ohlendorf nur die wenigsten Autofahrer einhalten.

Damit sich Verkehrsteilnehmer hier an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit halten, montierten die Bauhofmitarbeiter drei Schwellen auf die Straße – davon einen mitten auf die Behelfsbrücke. Zudem stellten sie ein Zusatzschild „Lärmschutz“ auf, das Autofahrer auf den Grund für die Geschwindigkeitsbegrenzung aufmerksam machen soll. Eine Montage von Schwellen hatte auch Ohlendorf angeregt. Wegen der Arbeiten musste die Pecher Hauptstraße an diesem Tag im Abschnitt zwischen der Kuhstraße und der L 158 voll gesperrt werden.

Das Problem mit dem Lärm, der beim zu schnellen Befahren der Behelfsbrücke entsteht, ist virulent, kurz nachdem das THW die Behelfsbrücke im vergangenen Juni verlegt hatte. Es fehlte auch nicht an Maßnahmen seitens der Gemeinde, den Lärm zu reduzieren, etwa durch das Anbringen von Gummimatten.

Doch da viele Anlieger die Situation weiterhin als äußerst belastend empfanden, hatte zuletzt der Wachtberger Rat auf Vorschlag der Grünen ein Nachtfahrverbot ins Spiel gebracht. Das jedoch hatte der Kreis abgelehnt, wo man die Lärmbelastung für durchaus „zumutbar“ hielt. Die Einschätzung brachte wiederum Anlieger wie Ohlendorf auf die Palme.

Zudem gab der Kreis zu bedenken: „Die Ursache des Lärms liegt in erster Linie darin, dass die Brücke nicht vorschriftsmäßig mit zehn Stundenkilometern befahren wird. Dies und damit die Sicherheit des Brückenbauwerks zu jeder Tages- und Nachtzeit gilt es jetzt sicherzustellen“, erklärte Harald Pütz, Leiter des Siegburger Straßenverkehrsamtes.

Dass in der Tat das Nichteinhalten des Tempolimits ein gravierendes Problem zu sein scheint, hatte Ohlendorf durch eine erst von kurzem, in begrenztem Umfang durchgeführte Erhebung belegt (Der GA berichtete). Eine Stunde lang hielt er mit seiner Kamera vormittags an einem Wochentag den Verkehr auf der Behelfsbrücke fest. Die anschließende Auswertung ergab: In dieser Stunde waren 144 Fahrzeuge über die Brücke gefahren, und von diesen fuhren nach dem Dafürhalten des Anliegers rund zwei Drittel „zu schnell“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort