Kirmes in Arzdorf Die Kirchweihmesse hat hier Tradition

Wachtberg-Arzdorf · Statt mit Rummel und Fahrgeschäften treffen sich die Bewohner des Wachtberger Dorfes bei Sauerbraten und Streußelkuchen. Es wird aber immer schwieriger, Menschen zu aktivieren.

 An langen Tischen ist bei der Arzdorfer Kirmes Gelegenheit, sich auszutauschen.

An langen Tischen ist bei der Arzdorfer Kirmes Gelegenheit, sich auszutauschen.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Dass das Wort Kirmes ursprünglich eine Kirchweihmesse bezeichnet, mag vielleicht in Vergessenheit geraten sein: In Arzdorf wird die Kirmes noch genau als solche praktiziert – in Gedenken an den Ortspatron, den heiligen Antonius. Dass der Gedenktag des Heiligen in diesem Jahr an einem Sonntag gefeiert werden konnte, freute die Veranstalter des Bürger- und Antoniusvereins besonders, wie Peter Linke, Vorsitzender des Bürgervereins, berichtete.

Der heilige Antonius der Einsiedler gilt als Beschützer der Tiere. Zu seinem Gedenktag am 17. Januar brachten die Pilger Teile ihrer geschlachteten Schweine und legten sie vor den Altären nieder. So fand am Sonntag in der festlich geschmückten Antoniuskapelle die Kirmes zum Gedenken an den Schutzpatron Antonius, im Volksmund auch „Ferkes Tünn“ genannt, statt.

Den Gottesdienst zelebrierte Kaplan Hector Miranda-Uribe. Im Anschluss fand die traditionelle Kranzniederlegung durch die Dorfvereine statt. Der Leiter der Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Arzdorf, Jörg Nolden, hielt die Gedenkansprache, bevor das Tambourcorps Edelweiß Fritzdorf das Lied vom „Alten Kameraden“ intonierte und Kaplan Miranda-Uribe den Gedenkkranz segnete.

Nach dem offiziellen Teil schloss sich der gesellige Teil des Festes im Lehrer-Welsch-Saal an. Kaffee und „Ribbel“ (Streuselkuchen) zum Frühschoppen, rheinischer Sauerbraten mit Klößen, Rotkohl und Apfelmus zum Mittag und selbst gebackener Kuchen standen dabei auf der Speisekarte.

Wie jedes Jahr nahm die Karnevalsgesellschaft Grün Gelb Fritzdorf mit der Vorsitzenden Elisabeth Hüllen ebenfalls an der Kirmes teil. Die Verbundenheit mit den Arzdorfern zeigten nicht nur KG, Kirchenchor und Tambourchor, sondern zahlreiche weitere Gäste.

Allerdings konstatierte Peter Linke am Rande auch, dass man schon „strampeln“ müsse, um die Menschen im Dorf für Traditionsveranstaltungen zu aktivieren. Am Nachmittag konnten die Teilnehmer dann miterleben, dass der neue Ferkelkönig ermittelt wurde. Peter Linke ließ die Gäste beim so genannten „Sau schätzen“ das Gewicht eines Sparschweins raten. Siegerin und neue Ferkelkönigin wurde Elfriede Linke. Sie wird zur Kleinkirmes im Mai den Umzug durch Arzdorf anführen und bekam ein Präsent.

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