Das Papier nun in den nächsten Jahren mit Leben zu füllen, ist einem Bewohner ein besonderes Anliegen: dem 71 Jahre alten Siegbert Heid. Das mag nicht nur daran liegen, dass Heid der Ideengeber war. Vor allem ist dem gebürtigen Badener der Ort ohne Wenn und Aber zu einer zweiten Heimat geworden.

Als der Karlsruher vor rund 40 Jahren mit seiner Familie nach Gimmersdorf gezogen ist, herrschte in dem Ort im Wortsinne noch weitaus mehr geschäftiges Treiben. Es gab zwei Gaststätten und zwei Lebensmittelläden, erinnert sich Heid. Die Jahrzehnte überdauert hat lediglich das Lokal am Kommunalweg. Dafür haben sich bis heute noch ein reges Vereinsleben sowie Kunst und Kultur in dem Ort erhalten, findet Siegbert Heid. Nicht von ungefähr habe der Landeskonservator bei einem Ortstermin das Ensemble rund um die Kapelle "als einmalig" in der Region bezeichnet.

All das zu bewahren, liegt ihm umso mehr am Herzen, als er sich inzwischen als Gimmersdorfer fühlt. So kam ihm die Idee zur Entwicklung eines Leitbildes. Nach dem Studium des Haushaltsplans hatte er schnell den Hauptkostenfaktor im Ort ausgemacht: Den Dorfsaal. Um den drehten sich dann auch die ersten Gedanken: "Denn je mehr Leben wir hier hineinbekommen, je besser können wir die Ausgaben begründen. Darum geht es", betont er.

So bilden denn auch Dorfplatz, Spielplatz, Dorfsaal, Gaststätte und Bolzplatz eine Einheit "als Kommunikationszentrum für Jung und Alt", die es zu bewahren gilt, steht als ein zentraler Punkt im Leitbild nachzulesen. Auch ein erster Vorschlag für ein Motto, unter dem das Leitbild firmieren soll, liegt laut Heid vor: "Miteinander leben, Ortsbild und Natur bewahren - die Zukunft für Gimmersdorf", heißt der Leitsatz.

Heid will nun mithelfen, dass das Papier Einzug in die Gremien ebenso findet wie in die Köpfe der Gimmersdorfer. Daher plädiert er für einen ganz handfeste Maßnahme: Das Leitbild im Schaukasten an besagtem Dorfsaal aufzuhängen.

Das komplette Leitbild lässt sich zudem nachlesen unter www.gimmersdorf-aktiv.de.