Wachtberger Unwetterbilanz Der Arzdorfer Bach soll komplett inspiziert werden

WACHTBERG · Eine Bilanz nach dem Unwetter hat am Mittwoch die Ortsvertretung von Villip, Villiprott und Holzem gezogen.

 Die Brücke Im Bruch über den Arzdorfer Bach könnte nach Ansicht von Erich Breuer mit wenigen Maßnahmen Hochwassersituationen besser angepasst werden.

Die Brücke Im Bruch über den Arzdorfer Bach könnte nach Ansicht von Erich Breuer mit wenigen Maßnahmen Hochwassersituationen besser angepasst werden.

Foto: Axel Vogel

Für den stellvertretenden Vorsitzenden Ulf Hausmanns lautet eine der Lehren: Aufgrund der Schäden, die dieses Mal vor allem der Arzdorfer Bach etwa in der Burg Gudenau und in der Straße Im Bruch in Villip angerichtet hat, gelte es, dieses Gewässer „von der Quelle bis zur Mündung“ in den Blick zu nehmen.

Auch Bürgermeisterin Renate Offergeld bestätigte, dass das Unwetter alles übertroffen habe, „was in der Vergangenheit passiert ist“. Vor allem auch, weil die Gemeinde dieses Mal durch die vom Arzdorfer und Godesberger Bach verursachten Überschwemmungen mit einer neuen Situation konfrontiert worden sei: „2013 kam das Wasser vom Hang. Das war etwas ganz anders.“

Damit reagierte sie auf einen Hinweis von Kay Künzel, dass alle Beteiligten angesichts der Unwetterhäufungen zu lange untätig geblieben seien. Zudem wies Offergeld darauf hin, dass dieses Mal die Betroffenheit von Bürgern „extrem“ hoch gewesen sei: „Bei mir allein haben sich 90 gemeldet“, sagte sie.

Was im Nachgang zu dem Unwetter zu tun ist: „Es muss auch bei uns eine Gewässerbegehung stattfinden, wie das nach dem Unwetter 2013 am Mehlemer Bach in Niederbachem der Fall war“, forderte Ulf Hausmanns, wofür sich auch die Ortsvertretung einhellig aussprach.

Offergeld riet, auch den Godesberger Bach „in den Blick zu nehmen“. Ortsvertreter Bernd Becker verwies bereits auf Bestrebungen, den Godesberger Bach – wie beim Mehlemer Bach bereits geschehen – in die Gefahrenkartierung aufzunehmen: „Das ist eine gute Sache“, so Becker, „weil dann für jeden ersichtlich ist, wo Gefahrenpunkte sind, und wo es Handlungsbedarf gibt.“

Darüber hinaus forderte Ulf Hausmanns, die Brücke Im Bruch „durchgängiger“ zu machen und über eine niederlegbare Gitterkonstruktion nachzudenken.

Um eine kurzfristige Verbesserung der Situation dort ging es auch Erich Breuer, der neben der Brücke seinen Hof hat. Bereits seit 1990 will er die Gemeinde auf die Situation dort aufmerksam gemacht haben, wozu es laut Verwaltung allerdings keine Akten gibt.

„Nach dem Unwetter haben wir über eine Millionen Euro Schaden hier. Wer bezahlt das?“, fragte Breuer in die Runde. Schnell Abhilfe schaffen könne man, indem die Brückenmauer weggenommen und durch verschiebbare Gitter ersetzt werde. Schließlich habe die Mauer die letzten Fluten nach links und rechts in die Grundstücke gedrückt.

Außerdem rät er, die Straße in Fließrichtung 50 bis 60 Zentimeter abzusenken, damit ein Hochwasser über die Brücke geführt werden könne. „Die Brücke ist von der Unteren Wasserbehörde bisher nicht beanstandet worden“, sagt dazu Beigeordneter Jörg Ostermann: „Nach unseren Berechnungen ist diese für ein hundertjährliches Ereignis ausgelegt, allerdings ohne Freibord.“

Die Verwaltung werde dem Rat vorschlagen, dieses Bauwerk in den nächsten Jahren zu erneuern. „Ob es sinnvoll ist, bis dahin Veränderungen an der Brücke vorzunehmen, werden wir noch näher untersuchen“, so Ostermann.

Kurzfristig würde es helfen, wenn die Stahlplatten, die auf der Böschungsoberkante im Oberlauf abgestellt wurden, entfernt werden. Zudem habe ein beim letzten Unwetter an der Straße abgestellter Lkw-Anhänger ein massives Abflusshindernis dargestellt.

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