Wachtberger Rathaus Der Adendorfer Maler Uli Stössel zeigt Fotokunst

WACHTBERG · Auf die Idee muss man erst einmal kommen: Man nehme ein Foto mit einem Landschaftsmotiv, lege eine Glasplatte darüber, auf der man die unterschiedlichsten Materialen aufbringt - und dem Bild darunter damit eine ganz neue, verfremdete Note gibt. Beispielsweise, indem man über einem Foto aus der Eifel eine verwischte Schicht feuchter Kreide auf die Glasplatte aufträgt.

 Mit der Kompaktkamera hat der Adendorfer Künstler Uli Stössel die Fotos aufgenommen, die er im Wachtberger Rathaus zeigt.

Mit der Kompaktkamera hat der Adendorfer Künstler Uli Stössel die Fotos aufgenommen, die er im Wachtberger Rathaus zeigt.

Foto: Axel Vogel

Das hat der Adendorfer Künstler Uli Stössel gemacht, dessen Schwerpunkt bislang auf dem Malen lag - und damit eine ganz eigene Art der Fotokunst kreiert. Dabei bedient sich Stössel nicht der Möglichkeiten einer Spiegelreflexkamera, sondern er verlässt sich stets auf seine kleine Kompaktkamera. Zu sehen sind seine Werke, die oft von Naturmotiven inspiriert sind, in der Ausstellung "Photografien mal anders gesehen" im Berkumer Rathaus an der Rathausstraße.

Mit einer Reise an den Bodensee und einem verwackelten Schnappschuss fing vor rund einem halben Jahr alles an. "Zuerst habe ich mich über das Foto geärgert, aber dann kam mir der Gedanke, etwas aus dem Bild zu machen", erinnert sich der 77 Jahre alte Adendorfer. Wenn man so will, weckte das unscharfe Motiv Stössels "künstlerische Ader". So kam es, dass er die Fotokunst, und vor allem das unscharfe Motiv für sich entdeckte.

Nicht von ungefähr lautet der Leitsatz seiner Ausstellung: "Manchmal ist es besser, nicht das zu bekommen, was gewünscht war." Lichtmalerei nennt Uli Stössel seine Kunst, die nicht unbedingt die Wirklichkeit abbilden, sondern durch bestimmte Kamerabewegungen bewusst das Motiv verschwommen und unscharf einfangen will.

So zu sehen in der Ausstellung etwa an einigen Tannen, die Stössel auf die Art und Weise ungewöhnlich fremd, und damit interessant in Szene gesetzt hat. Zudem hilft dem Künstler besagte Glasplatte, auf der Stoffe wie eben Kreide über dem Foto verteilt werden, die Natur aus einer ganz eigenen Perspektive zu zeigen.

Info: Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 6. September im Rathaus in Berkum, Rathausstraße 34.

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