Kontrolle an der L123 Blitzer in Wachtberg-Niederbachem wird nicht wieder aufgestellt

Wachtberg-Niederbachem · Der Kreis sieht keine Notwendigkeit mehr für eine festinstallierte Geschwindigkeitsmessanlage an der L123. Die Blitze wird deshalb nicht wieder aufgestellt.

 Die Blitzanlage in Niederbachem an der Konrad-Adenauer-Straße.

Die Blitzanlage in Niederbachem an der Konrad-Adenauer-Straße.

Foto: Axel Vogel

Dem ein oder anderen Niederbachemer wird es aufgefallen sein: Wenn man im Auto aus Richtung Oberbachem kommend auf der L123 in den Ort fährt, fehlt etwas. Die Rede ist von der fest installierten Blitzanlage in Höhe des Baugeländes, auf dem derzeit eine neue Aldi-Filiale entsteht. Im Zuge der schon lange andauernden Baumaßnahme war die Blitze demontiert worden – und wird nun nicht mehr aufgebaut. Das teilte der Rhein-Sieg-Kreis auf Anfrage mit.

„Es gibt dort keine Notwendigkeit mehr für eine solche Anlage“, sagte Antonius Nolden von der Kreispressestelle. Anders formuliert: Beim Kreis registriert man auf der innerörtlichen Tempo-50-Strecke keine auffällige Zahl an Geschwindigkeitsüberschreitungen mehr.

1989 war das anders, als die Polizei laut Kreis innerhalb eines Jahres 21 teils schwere Unfälle auf der Ortsdurchfahrt aufgenommen hatte. Alle beruhten auf überhöhter Geschwindigkeit. Ab 1991 wurde deshalb dauerhaft und stationär überwacht. „Das Geschwindigkeitsniveau war in den folgenden Jahren stets schwankend, sodass die Überwachung präventiv fortgeführt worden ist“, sagte Nolden. Anfang der 2000er Jahre habe sich das Blatt gewendet, sodass „der Standort nur noch sehr selten aktiv betrieben wurde“.

Aus Sicht von Andreas Wollmann, Vorsitzender der Ortsvertretung, ist damit aber das Thema „Raser im Ort“ keineswegs vom Tisch. Auf einem Verkehrstag, den die Ortsvertretung vor zwei Jahren organisiert hatte, sprachen die Bürger 16 Punkte mit Verbesserungsbedarf an. Unter anderem gab es Beschwerden über Autofahrer, „die im Ort zu schnell unterwegs waren“, so Wollmann. „Daraufhin wurden Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, die ergaben, dass sich zwar rund zwei Drittel der Fahrer an das Tempolimit gehalten hatten“, erinnert sich Andreas Wollmann: „Aber es war eben auch ein Drittel der Autofahrer zu schnell unterwegs.“

Aus seiner Sicht besteht die Situation fort. „Vor allem in den Abendstunden wird noch vereinzelt gerast.“ Allerdings setzt er Hoffnungen in zwei Baumaßnahmen im Ort entlang der L 123, welche die Raser bremsen könnten. Etwa soll von der geplanten Fußgängerquerung im Bereich des neuen Aldis eine verkehrsberuhigende Wirkung ausgehen. Vor allem verweist der Vorsitzende auf die neue Fußgängerampel, die im Bereich der Bergstraße aufgestellt  wird: „Im Zuge dieser Maßnahme soll ja auch der Bürgersteig zulasten der Fahrbahn aufgeweitet werden“, erklärt Wollmann. Baubeginn sei im März oder April. „Wenn das alles umgesetzt ist, sind wir halbwegs im grünen Bereich“, glaubt er.

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