Versorger Enewa im Wachtberger Rat Mehr Schwimmgäste im Berkumer Bad sorgten für höhere Einnahmen

Wachtberg · Der Versorger Enewa stellt sich und seine Aktivitäten im Wachtberger Rat vor. Der Jahresumsatz des Anbieters für Wasser, Strom und Gas liegt mittlerweile bei 7,5 Millionen Euro.

Entspannt und unter fachkundiger Aufsicht ziehen diese Schwimmer am Mittwoch ihre Bahnen im Berkumer Bad, das die Enewa betreibt.

Entspannt und unter fachkundiger Aufsicht ziehen diese Schwimmer am Mittwoch ihre Bahnen im Berkumer Bad, das die Enewa betreibt.

Foto: Axel Vogel

Kaum eine kulturelle oder sportliche Veranstaltung geht in Wachtberg über die Bühne, ohne dass nicht irgendwo ein orangefarbenes Banner mit weißer Aufschrift zu finden wäre. Als Sponsor ist der Energie- und Wasserversorger im Ländchen bekannt. Welche Vielfalt das Portfolio bereit hält, darüber berichteten die Geschäftsführer Kai Birkner und Volker Strehl am Mittwochabend den Ratsmitgliedern.

Dabei hatten die beiden durchaus erfreuliche Zahlen im Gepäck. „Der Jahresumsatz liegt mittlerweile bei 7,5 Millionen Euro“, sagte Birkner. Innerhalb der nächsten vier Jahre peile man die Zehn-Millionen-Euro-Grenze an. „Und ab 2021 werden wir erstmals ertragssteuerpflichtig“, so Birkner. Denn als die Enewa, eine 51-prozentige Tochter der Gemeindewerke Wachtberg, 2013 die Trinkwasserversorgung für alle Orte außer Niederbachem übernahm, schrieb sie anfangs Verluste und war befreit.

Mehreinnahmen durch Besucher gleichen Verluste aus

Das Schwimmbad trug ebenfalls dazu bei. „Das wird auch so bleiben, allerdings sind die Besucherzahlen gestiegen“, sagte Birkner. Von 32.700 Gästen 2016 auf 42.900 im Jahr 2018. Da ein eigenes Blockheizkraftwerk das Bad zudem mit Strom und Wärme versorgt, würden über ein steuerliches Modell die Verluste auf diesem Sektor ausgeglichen.

Beim Ursprungsgeschäft, der Wasserversorgung, kündigte Strehl Veränderungen an. „Wir sind uns jetzt mit den Stadtwerken Bonn über einen Preis für das Wassernetz in Niederbachem einig geworden“, erzählte Strehl. Ab 2021 zeichnet dann die Enewa auch dort verantwortlich. Über die genaue Höhe haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die beiden Geschäftsführer ließen durchblicken, dass die Wasserpreise demnächst steigen könnten. „Nicht zuletzt, weil diese seit 2011 gelten, lassen wir sie überprüfen.“

14 Mitarbeiter hat die Enewa aktuell, hat Strom und Wasser in eigener Hand und nimmt am Beteiligungswettbewerb für das Gas-Netz teil. Rund 25 Prozent der Wachtberger bezögen Strom oder Gas über den lokalen Versorger. Zehn Prozent der Kunden sitzen außerhalb des Ländchens. Beschäftigt sind die Wachtberger nach Übernahme des Stromnetzes 2018 weiterhin mit dem Austausch von Freileitungen. „In den ersten acht Jahren müssen wir 50 Prozent der Leitungen verkabeln, um das Netz sicherer zu machen“, führte Birkner aus. Danach folge der Rest. Das koste 1,2 Millionen Euro pro Jahr. Das Unternehmen stellt noch in anderen Bereichen die Weichen für die Zukunft. „Wir planen Komplettpakete für Fotovoltaik-Anlagen und Speicher sowie für Wallboxen für Elektrofahrzeuge“, sagte Strehl. Schon jetzt gibt es zwei Ladesäulen am Einkaufszentrum und am Rathaus. „Die Ladezahlen haben sich rasant vervierfacht“, so Birkner.

Manches Ratsmitglied gab sich als Kunde zu erkennen, so wie Ingo Steiner (Grüne). Er regte den Ausbau von Stromtankstellen an Bushaltestellen an. Andreas Wollmann (SPD) wollte wissen, wie weit man denn bei der Fotovoltaik sei. „In drei bis vier Monaten ist sie anbietbar“, meinte Birkner. Jürgen Kleikamp (CDU) interessierte, ob angesichts vieler geschlossener Bäder in Bonn dort Werbung für Schulsport im Berkumer Bad gemacht werde. Es gebe schon jetzt viele Privatschwimmer und Schulen als Gäste aus der Bundesstadt, so Birkner.  Solarthermie wie von Manuel Lengrüsser nachgefragt, bietet die Enewa nicht an. „Für ein Eigenheim alleine lohnt sich die Kraft-Wärme-Kopplung nicht, da braucht es schon einen Verbund in Neubaugebieten“, sagte Strehl. 

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