Jugendtreff Adendorf Auf das Licht kommt es an

Adendorf · Im Jugendtreff Adendorf hatten Besucher Gelegenheit, an einer Fotosession teilzunehmen. Für die Technik war Thomas Forman, Medientechnikstudent an der Kölner Fachhochschule zuständig.

 Melina, Sarah und Johannes lassen sich von Thomas Forman fotografieren, während Tanja Lorenzen den Reflektor hält.

Melina, Sarah und Johannes lassen sich von Thomas Forman fotografieren, während Tanja Lorenzen den Reflektor hält.

Foto: Stefan Knopp

Julia war sichtlich nervös, die Achtjährige lächelte nur still in die Kamera. „Sonst lacht sie den ganzen Tag lang“, kommentierte Esther Küpper, Leiterin des Jugendtreffs Adendorf, dessen Fenster am Donnerstag zum Teil abgehängt waren. Dort ließ das Mädchen Porträtfotos von sich anfertigen, ein Spezialangebot des jungen Treffs, um Interesse bei der Adendorfer Jugend zu wecken.

Das klappte allerdings nur bedingt: Im Laufe des Abends kamen gerademal fünf junge Leute zur Fotosession, die Thomas Forman eigens im Treff an der Grundschule angeboten hatte. Der Medientechnikstudent an der Kölner Fachhochschule ist kein Profi, kennt sich aber gut genug aus, um diese Aufgabe zu bewältigen. Denn das wichtigste, sagte er, sei nicht eine möglichst teure Kameraausrüstung. „Das Licht macht viel aus. Und man muss mit der Kamera umgehen können.“ So wurden die Bilder von Julia, die den Treff regelmäßig besucht, sehr schön – auch wenn sie dem Fotografen zwar kein strahlendes Lachen schenkte, sondern nur ein schüchternes Lächeln.

Adrian (14) war vor der Session entspannter. Er hatte sich Posen ausgedacht, die vor dem schwarzen Tuch gut funktionierten. Normal stehen und in die Kamera lächeln fiel ihm da schon schwerer: Je besser seine Körperhaltung, desto verkrampfter sein Gesichtsausdruck. Die Lösung: Er setzte sich auf einen Stuhl, die Arme lässig auf der Rückenlehne verschränkt, so klappte es. Ins Internet darf er die Bilder nicht stellen. „Das erlauben meine Eltern nicht.“

Er war dafür aus Fritzdorf gekommen, wo er regelmäßig zum Jugendtreff geht. „Wenn etwas Spezielles ist, komme ich auch nach Adendorf“, sagte er. „Ich will versuchen, mehr zwischen beiden zu pendeln.“ Tanja Lorenzen von der Katholischen Jugendagentur Bonn, Trägerin des Adendorfer Treffs, schaute sich die Aktion nicht nur an, sondern hatte vor der Kamera jede Menge Spaß.

Die Gelegenheit Bewerbungs- oder Passfotos zu machen, nutzte keiner. Auch Sarah (12), ihre Schwester Melina (17) und deren Freund Johannes (19) wollten lieber entspannte Gruppen- und Pärchenfotos haben. Beide Schwestern waren im Blümchenkleid gekommen. „Das war nicht abgesprochen“, versicherten sie.

Johannes hatte sie spontan begleitet. Er ist Honorarkraft im Fritzdorfer Jugendtreff, seine Freundin in Adendorf. Treffbesucherin Sarah machte auch Einzelfotos, wobei ihr langes Haar eine Herausforderung für Forman war. Er wollte es wehen lassen, hatte aber keinen Ventilator, also mussten ein Reflektor und ein Backblech herhalten, mit denen Küpper und Lorenzen wedelten.

Die beiden bieten als nächstes ein Grillmeister-Special an. „Wir machen kreative Kreationen auf dem Grill“, erklärte Lorenzen. Der Termin steht noch nicht fest, das Ganze soll aber noch vor den Sommerferien stattfinden.

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