Neubau statt Sanierung Architektin stellt Plan für Kita-Neubau in Ließem vor

Wachtberg-Ließem · Architektin Katharina Chatterjee stellt im Bildungsausschuss eine Vorplanung für die neue Kita in Ließem vor. Der Neubau soll 2,2 Millionen Euro kosten.

 Die Architektinnen wollen den Kindergarten in einem Bau unterbringen, der dann auch Teile des Schützenplatzes benötigt.

Die Architektinnen wollen den Kindergarten in einem Bau unterbringen, der dann auch Teile des Schützenplatzes benötigt.

Foto: Axel Vogel

Gute Nachrichten für Kleinkinder, Eltern und Erzieher in Ließem: Das mit der Vorplanung beauftragte Architektenbüro befürwortet nicht nur einen Kita-Neubau auf dem bisherigen Grundstück. Zudem ist es möglich, beide Gruppen in einem Haus unterzubringen, führte Katharina Chatterjee vom Büro NC Architekten aus Villiprott im Bildungsausschuss aus.

Nachdem bekannt geworden war, dass die Substanz der evangelischen Kita an der Marienstraße zu schlecht für eine Sanierung ist, hatten sich die Politiker für die Planung einer Neubauvariante ausgesprochen. Die Gesamtkosten schätzt die Architektin auf rund 2,6 Millionen Euro; der eigentliche Neubau liegt bei rund 2,2 Millionen Euro. „Das sind allerdings noch nicht in allen Bereichen belastbare Zahlen, dafür braucht es die nächste Stufe der Planung“, betonte die Fachfrau.

Den Bau selbst möchte sie im unteren Bereich des Grundstücks ansiedeln, dort, wo seit 1993 der Pavillon steht. Die Außenfläche auch darüber hinaus, weshalb es unumgänglich sei, einen Teil des Schützenplatzes in Anspruch zu nehmen. „Wir haben mit den Schützen gesprochen und da sie für den Erhalt der Kita sind, haben sie sich offen gezeigt“, so Chatterjee. Hartmut Beckschäfer (CDU) bat darum, ausreichend Zugänge für die Schützen zu berücksichtigen.

Beide Gruppen sollen auf einer Ebene untergebracht werden

Beim Gebäude selbst setzt die Architektin darauf, die unterschiedlichen Ebenen des Geländes mit einzubinden, weshalb es künftig eine Art Unter- und ein Erdgeschoss geben könnte. „Die Gruppen können entweder beide auf einer Etage oder auf getrennten Etagen untergebracht werden“, sagte Chatterjee. Was denn die Kita bevorzuge?, wollte Jutta von der Gönna (Unser Wachtberg) wissen. „Das wären beide Gruppen auf einer Ebene“, sagte Pfarrerin Katrin Müller als Vertreterin des Trägers. Der Gemeinde gehört das Grundstück samt der Bauten. Somit müsste sie auch die Investitionskosten tragen. „Wir würden vorschlagen, den Anbau an der alten Schule zurückzubauen und dort eine Wohnung zu errichten, die die Gemeinde vermarkten könnte“, erklärte die Architektin. Die Marienstraße 14 würde somit vom Gesamtgelände abgetrennt.

Auf den verbleibenden 1900 Quadratmetern wird laut Vorplanung alles größer als bislang. Vor allem die Gruppen- und allgemeinen Räume für die 45 Kinder samt Erzieherinnen. „Bislang stehen inklusive Flure 335 Quadratmeter zur Verfügung, künftig sind es 421 Quadratmeter ohne Flure“, so Chatterjee. Zwölf Quadratmeter Spielfläche müssen es pro Kind sein, 650 weist die Vorplanung im Garten aus.

So stellt sich die Architektin die Westansicht in der Vorplanung vor.

So stellt sich die Architektin die Westansicht in der Vorplanung vor.

Foto: Nicolaus - Chatterjee PartGmbB
Die Vorplanung für Ließem mit der Ostansicht: Die neue Kita ist an das unterschiedliche Geländeniveau angepasst, die Dachfläche soll nach Süden ausgerichtet sein und mit Photovoltaik versehen werden.

Die Vorplanung für Ließem mit der Ostansicht: Die neue Kita ist an das unterschiedliche Geländeniveau angepasst, die Dachfläche soll nach Süden ausgerichtet sein und mit Photovoltaik versehen werden.

Foto: Nicolaus - Chatterjee PartGmbB

Die neue Kita will auch auf Nachhaltigkeit setzen

Was die Zukunftsfähigkeit angeht, möchte das Villiprotter Architektenteam mehr Energie gewinnen als verbraucht wird. „Auf die Dächer sollen Photovoltaik für den Strom und Solarkollektoren für die Wärme“, sagte die Planerin. Wenn es nach ihr geht, käme in den weiger gut nutzbaren Bereich des Kellers noch ein großes Speicherbassin, um im Winter daraus Energie ziehen zu können. „Aber das muss man gut durchrechnen“, beruhigte sie Ursula Schöpf (UWG), die sich über die voraussichtlichen Kosten erschrocken zeigte. Begeistert hingegen war Philipp Willert (SPD).

Während der Bauphase soll die 20-köpfige Gruppe aus dem Pavillon (Bärenhaus) in einem Container untergebracht werden; die 25 Drei- bis Sechsjährigen aus Alt- und Anbau (Schnuffelhaus) können bleiben. Erst nach Bezug des Neubaus soll der Anbau abgerissen werden.

Die Ausschussmitglieder waren dafür, das Projekt Neubau weiterzuverfolgen. Bei einer Enthaltung empfahlen sie außerdem dem Finanzausschuss, 250 000 Euro für die weitere Planung in den Nachtragshaushalt einzustellen. 2021, so Chatterjee auf GA-Nachfrage, könnten die Bauarbeiten starten: „Aber da die Böden in Wachtberg sehr lehmig sind, ist auch die Gründung ein Thema für sich.“ Gerne würde sie die Maßnahme umsetzen, da sie auch die Brandsanierung durchgeführt hat. Allerdings habe der Auftrag zunächst nur die Vorplanung für einen Solitärbau erfasst, „somit ist der Wettbewerb wieder offen“.

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