Infrastruktur in Wachtberg Alfterer Alanus Hochschule will Pecher Spielplatz gestalten

Wachtberg-Pech · Alanus-Wissenschaftler aus Alfter wollen sich an der Neuausschreibung für den Pecher Spielplatz beteiligen. Die Wachtberger Verwaltung bestätigt Gespräche.

 Will in Pech helfen: Alanus-Kanzler Dirk Vianden.

Will in Pech helfen: Alanus-Kanzler Dirk Vianden.

Foto: Barbara Frommann

Während das zurückliegende Jahr für die Pecher Spielplatzinitiative wenig erfolgreich verlaufen ist, könnte 2020 endlich der Durchbruch am Milchpützweg gelingen. Zum einen bestätigte der Kanzler der Alanus Hochschule, Dirk Vianden, dem GA großes Interesse an einer erneuten Ausschreibung des Projekts. Zum anderen kündigte die Verwaltung auf Nachfrage eine Verbesserung des Status quo an.

„In dieser Woche ist mit den zuständigen Fachkollegen der Verwaltung eine Besprechung anberaumt, in der überlegt wird, ob der Spielplatz nicht kurzfristig mit einfach umzusetzenden Maßnahmen wenigstens wieder bespielbar gemacht werden kann“, sagte Gemeindesprecherin Margrit Märtens.

Genau das hatten die Eltern in der Dezember-Ratssitzung als Minimum gefordert. Wie mehrfach berichtet, war auch die zweite Ausschreibung für die geplante Neuanlage des Spielplatzes von den Politikern gestoppt worden. Hohe Kosten und die dafür wenig innovativen Spielgeräte waren Kritikpunkte.

Genau da würde Vianden mit seiner Hochschule gerne ansetzen: „Für uns ist das eine hochinteressante Angelegenheit, da es einen interdisziplinären Forschungs- und Praxisansatz gäbe.“ Beteiligen könnten sich die Bereiche Kunst, Architektur und Kindheitspädagogik. Heraus käme also ein Spielplatz nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten. „Wir wären aber auch offen für alle Ideen der Verwaltung, der Politiker und der Bürger“, betonte Vianden.

Voraussetzung: Die Alfterer Bildungseinrichtung setzt sich bei der dritten Ausschreibung durch. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns bewerben, ist sehr hoch“, meinte der Bonner Vianden. Alanus sitze nie im Elfenbeinturm, sondern sei als privat finanzierte Hochschule auch darauf angewiesen, von der Gesellschaft wahrgenommen und dadurch letztlich unterstützt zu werden.

Man habe bereits Spielplatzprojekte in NRW umgesetzt, aber auch Friedwaldgestaltungen für Kommunen durchgeführt. Zudem setze sich das interdisziplinäre Alanus-Team mit Schulumfeldgestaltungen auseinander. Das hatte sich die Wachtberger Verwaltung auch für die Pecher Grundschule vorstellen können, wie aus Ausschussunterlagen hervorgeht. Denn als die Alfterer durch Vermittlung von CDU-Ratsmitglied Jürgen Kleikamp Interesse am Spielplatz bekundeten, sei das Verfahren schon zu weit fortgeschritten gewesen, so die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Sitzung des Infrastrukturausschusses Anfang Dezember.

Aktuell kümmerten sich seine Studenten im neuen Meckenheimer Gewerbegebiet „Unternehmerpark Kottenforst“ in einem Joint-Venture mit einem Bonner Bauunternehmen um den Einsatz von nachwachsende Baustoffen, sagte Vianden.

Dass Alanus nicht einfach so ins Pecher Boot geholt werden kann, liegt auch daran, dass die Mitglieder des Infrastrukturausschusses parallel zur Aufhebung der zweiten Ausschreibung „eine Neubeplanung des Spielplatzes“ beschlossen haben. „Dies bedeutet, dass es eine neue Ausschreibung geben muss“, sagte Gemeindesprecherin Märtens. Sie führte an, dass eine neuerliche Planung, egal ob komplett neu oder eine Kombination aus Neuem und Vorliegendem, absehbar wieder mit erheblichem Zeitaufwand verbunden sein werde. Eben deshalb wolle man schauen, was sich schon jetzt ohne großen Aufwand auf dem Areal am Milchpützweg verbessern lasse.

Wachtbergs Bürgermeisterin Renate Offergeld habe Vianden im November das erste Mal zum Thema Spielplatzneubau getroffen und ihn zu einem weiteren Gespräch im Januar ins Rathaus nach Berkum eingeladen. Auch gegenüber der Bürgermeisterin habe der Kanzler weiterhin das Interesse der Hochschule bekundet, „sich unter pädagogischen, didaktischen und kreativen Gesichtspunkten in das Projekt einzubringen“.

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