Rettungsschwimmerkurse in Wachtberg Abschleppen im Hallenbad

WACHTBERG · Manchmal kann man sich als Rettungsschwimmer wie Pamela Anderson oder David Hasselhoff fühlen. Denn auch wenn die Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nicht am Strand von Malibu im Einsatz sind, benutzen sie ab und zu die gleichen Hilfsmittel, wenn sie Schwimmer in Not zu Hilfe eilen. Zum Beispiel die rote Boje, die die Rettungsschwimmer in der Fernsehserie "Baywatch" im Einsatz bei sich tragen. "Die zeigen wir bei unseren Kursen aber nicht, die kennt jeder", sagt Kevin Wassong und lächelt.

 Nachgestellte Szene: Die 14-jährige Jasmin (rechts) rettet die zwölfjährige Clarie, die im Wasser bewusstlos geworden ist. Die beiden Mädchen nehmen an dem DLRG-Kursus im Wachtberger Hallenbad teil.

Nachgestellte Szene: Die 14-jährige Jasmin (rechts) rettet die zwölfjährige Clarie, die im Wasser bewusstlos geworden ist. Die beiden Mädchen nehmen an dem DLRG-Kursus im Wachtberger Hallenbad teil.

Foto: Axel Vogel

Der 24-Jährige, der im zivilen Leben als Lehrer am Konrad-Adenauer-Gymnasium arbeitet, ist Mitglied der Remagener DLRG. Und bildet gemeinsam mit seinen Kollegen zukünftige Rettungsschwimmer aus. Einige Kurse finden im Remagener Schwimmbad, der jüngste im Wachtberger Hallenbad statt.

Drei Tage dauert der Kompaktkurs, in dem Theorie und Praxis auf dem Programm steht. Die Teilnehmer lernen, wie die Schlepptechnik funktioniert, wie sie erschöpfte oder bewusstlose Schwimmer retten und wie sie in Panik geratene Sportler beruhigen können. Streckentauchen, Schwimmen mit Kleidung, Herz-Lungen-Wiederbelebung und Eisrettung sind nur einige der weiteren Punkte, die den Jugendlichen beigebracht werden. Außerdem lernen sie die Hilfsmittel kennen. Dazu gehören zum Beispiel ein Rettungsgurt, ein Ball im Netz, an dem sich die Schwimmer in Not festhalten können, oder eine Leine.

"Es geht auch viel um Prävention, um Gefahren im Wasser", sagt Wassong. Im Rhein zum Beispiel stellen die Schiffe und die vielen Strömungen eine ernsthafte Bedrohung dar. "Unterhalb der Insel Grafenwerth zum Beispiel gehen viele Schwimmer zwischen den Buhnen ins Wasser, weil sie denken, dass dort nichts passiert." Weit gefehlt. Denn gerade dort gebe es unterirdische Strudel, die die Schwimmer unter Wasser und in die Flussmitte ziehen.

Die Motivation, zum Rettungsschwimmer zu werden, ist unterschiedlich. Die einen nehmen aus Spaß teil oder weil sie selbst lange Jahre in einem Schwimmverein aktiv sind. Die anderen brauchen den Schein für ihren Beruf, zum Beispiel als Qualifikation für den Polizeiberuf oder als Schwimmmeister zur Aushilfe.

Wassong ist auf jeden Fall mit Leib und Seele dabei: "Ich bin seit 24 Jahren, quasi seit meiner Geburt, Mitglied in der DLRG." Da ist es naheliegend, dass er ehrenamtlich für deren Ziele eintritt: Die Mitglieder wollen Nichtschwimmer zu Schwimmern und Schwimmer zu Rettungsschwimmern ausbilden.

Weitere Kurse

Der nächste Rettungsschwimmerkursus der DLRG Remagen findet vom 5. bis zum 7. Juli im Freibad Remagen statt. Genaue Informationen zu Kosten und Uhrzeiten werden demnächst unter www.remagen.dlrg.de veröffentlicht. Neben den Kursen bietet die Ortsgruppe laut Kevin Wassong auch viel Jugendarbeit an. So gibt es Schnitzeljagden, Osterbasteln oder Rettungssport. Hierbei sind die Remagener sehr erfolgreich. Im vergangenen Jahr hat sich die Mannschaft für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. In diesem Jahr stehen zunächst die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften auf dem Programm, die Ende Mai in Andernach stattfinden. Laut Wassong stehen die Chancen gut, sich dort erneut für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren.

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