Heimatverein Niederbachem 50 Jahre im Einsatz für den Ort

NIEDERBACHEM · 50 Jahre nach seiner Gründung fängt der Heimatverein Niederbachem wieder von vorne an – jedenfalls was das Einbinden von Neubürgern angeht. Denn heute genauso wie damals ziehen viele Menschen in den Ort. Der Unterschied: „Wir sind jetzt die Altbürger“, sagt der Vorsitzende Hans Thelen, der seit 1970 ununterbrochen im Vorstand tätig ist.

Thelen kam 1966 neu in den Ort und war von Anfang an interessiert, bei dessen Gestaltung mitzuwirken. „Wir waren schon im Verein, als wir noch gar nicht hier gewohnt haben.“ Der damalige Heimat- und Verschönerungsverein hatte sich mehrere Ziele gesteckt: Zum einen wollte man den Ort tatsächlich verschönern, etwa durch das Aufstellen von Bänken, die Pflege bestimmter Stätten und die Bepflanzung im Ort. Zum anderen wollte man Alt- und Neubürger zusammenbringen. Außerdem wurde die Historie von Niederbachem festgehalten, dessen dörfliche Struktur sich nach der Flurbereinigung verändert hatte.

Harro Schmitt, der 1963 nach Niederbachem gezogen war, trieb die Gründung des Vereins zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Sebastian Luhmer voran. Sie trommelten schließlich viele Interessierte – laut Thelen mehrheitlich Neubürger – im Gasthof Zettelmeyer zusammen, wo am 11. März 1966 der Verein gegründet wurde. Erster Vorsitzender war Herrmann Schliebusch, Schmitt sein Stellvertreter.

Wirken des Vereins überall erkennbar

Das Wirken des Heimatvereins ist überall erkennbar: renovierte Wegekreuze, aufgestellte Wandertafeln, Ortsschilder und Schaukästen, regelmäßige Bepflanzungsaktionen, die Stiftung des Schöpfbrunnens auf dem Friedhof und vieles mehr. Für Thelen besonders wichtig sind die Heimatbriefe, die seit 1968 herausgegeben werden, und die Niederbachemer Hefte. 2012 wurde die „Verschönerung“ aus dem Namen genommen. „Das war nicht mehr das Hauptmerkmal“, so Thelen.

Das bedeute aber nicht, dass der Heimatverein nichts mehr im Ort mache. Seit 2013 nutzt er das Obergeschoss im Haus Sankt Gereon, wo eine Ausstellung über die vielen Hochwasser in Niederbachem und zu Vulkangestein zu sehen ist.

Aktuell hat der Verein 252 Mitglieder, allerdings sind die meisten älter als 60 – man hofft auf Neubürger, um den Verein am Leben zu halten. Deshalb hat man die Bachemer Gespräche eingeführt, eine Gesprächsrunde mit Zeitzeugen. Zurzeit ruht das aber zugunsten der Feier zum Jubiläum.

Der Festakt im Haus Sankt Gereon in der Mühlenstraße erstreckt sich über zwei Tage. Am Samstag, 4. Juni, wird ab 11 Uhr unter anderem Harald Uhl zum Ehrenmitglied ernannt, es gibt Musik, Grußreden und einen Festvortrag von Norbert Kühn vom Landschaftsverband Rheinland. Am Sonntag, 5. Juni, wird ab 11.30 Uhr Trommeln mit Akwaaba angeboten, ab 14 Uhr tanzen und musizieren die Holly-Hoppers, ab 15 Uhr treten die Jagdhornbläser auf, danach liest Barbara Bohm Märchen. Daneben gibt es verschiedene Infostände. Schon am Dienstag, 31. Mai, eröffnet anlässlich des Jubiläums um 17.30 Uhr die Ausstellung „Alles aus Haus und Hof zu Kaisers Zeiten – praktische Gegenstände aus Omas Alltag um 1900“ in der VR-Bank-Filiale, Konrad-Adenauer-Straße 50. Sie zeigt Objekte der Sammlung von Helga Giersberg aus Friesdorf.

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