U3-Betreuung in Buschhoven "Wir sind alle ganz neugierig"

Swisttal-Buschhoven · Seit 23 Jahren ist Andrea Breuer jetzt schon dabei. So manches hat sich im Laufe der Zeit verändert im Kindergarten Regenbogen in Swisttal-Buschhoven. Doch nie zuvor war etwas so gravierend, wie das, was derzeit geschieht. Denn seit 1. August gilt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Unter-Dreijährige (U3). Was das für den Kindergarten bedeutet, erzählte Andrea Breuer.

 Andrea Breuer (hinten Mitte) mit Kinderpflegerin Sandra Becker und kleinen Waffelbäckern im Kindergarten Regenbogen.

Andrea Breuer (hinten Mitte) mit Kinderpflegerin Sandra Becker und kleinen Waffelbäckern im Kindergarten Regenbogen.

Foto: Moritz Rosenkranz

Frau Breuer, können Sie den Bedarf nach U 3-Plätzen in Buschhoven decken?
Andrea Breuer: Nein, das können wir nicht. Wir haben jetzt 22 U 3-Plätze und diese sind alle besetzt. Es gibt aber immer noch Anfragen von Familien, die für das laufende Kindergartenjahr einen Platz suchen.

Was hat sich denn verändert, seit die ganz Kleinen dazu gekommen sind?
Breuer: Zunächst mussten wir an- und umbauen. Allein für die U 3-Kinder sind abgetrennte Schlafräume gefordert, die an die Gruppenräume angegliedert sind. Davon haben wir zwei angebaut. Mehr gingen aus Platzgründen nicht. Daher haben wir eine reine Gruppe mit Drei- bis Sechsjährigen. Neben vielen anderen Maßnahmen mussten auch einige Türen erneuert werden. Diese durften aus Brandschutzgründen nicht mehr von innen abschließbar sein und sie müssen mit Fenstern versehen sein.

Wie sieht es mit dem Spielplatz aus?
Breuer: Auch das komplette Außengelände ist neu strukturiert worden, da es nicht für U 3-Kinder geeignet war - zu gefährlich. Wir haben uns dann dafür entschieden, ein separates Spielgelände mit eigenem Sandkasten und Klettergerüst zu schaffen.

Vor welchen Herausforderungen stehen die Erzieherinnen?
Breuer: Zunächst musste ich vier neue Kollegen einstellen, die zum Glück allesamt schon Erfahrung mit U 3-Betreuung haben. Unser Tagesablauf ist jetzt hier ganz anders. Das Mittagessen haben wir beispielsweise gesplittet. Alle Abläufe müssen sich neu einspielen.

Seit zwei Wochen haben Sie den Kindergarten nach dreiwöchiger Pause wieder geöffnet. Was waren die ersten Erfahrungen mit den Kleinen?
Breuer: Wir sind alle ganz neugierig, wie sich das entwickelt. Denn die U 3-Kinder werden nur ganz langsam von den Eltern getrennt. Anfangs sind sie in Begleitung nur für eine Stunde bei uns. Das wird dann langsam gesteigert, bis sie nach zwei bis drei Wochen ohne Begleitung länger bei uns bleiben. Das heißt auch, dass die Eltern Zeit mitbringen müssen. Bisher hatten aber alle Verständnis dafür.

Was kommt auf Sie persönlich zu?
Breuer: Es ist einfach stressiger geworden, weil ich mehr Personal koordinieren muss und hier jetzt 76 Kinder in Betreuung sind. Zudem werden wir hier vieles überdenken müssen, etwa ob die Kleinen auch beim Sankt-Martins-Zug oder unserer Nikolaus-Feier dabei sein können. Aber es wird spannend zu beobachten sein, wie sich manche zwischen dem ersten und dem sechsten Lebensjahr entwickeln.

Was war vor 23 Jahren anders?
Breuer: Früher gab es gar keine Mittagsbetreuung, weil es dafür überhaupt keinen Bedarf gab. Heutzutage sind immer mehr Frauen berufstätig oder die Familien sind nicht mehr im Ort selbst ansässig. So kommt es, dass 66 der 76 Kinder bei uns zum Mittagessen angemeldet sind.

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