U18-Wahl in Swisstal Wähler von morgen üben Demokratie

Swisttal · Bei der ersten Swisttaler U18-Wahl konnten Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgeben. Sie bescherten einer Partei einen Erdrutschsieg.

 Kinder und Jugendliche präsentieren im Beisein von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (2. v. r.) und des Beigeordneten Hans Dieter Wirtz (r.) das Wahlergebnis.

Kinder und Jugendliche präsentieren im Beisein von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (2. v. r.) und des Beigeordneten Hans Dieter Wirtz (r.) das Wahlergebnis.

Foto: Axel Vogel

Wenige Tage vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben in Swisttal bereits diejenigen ihre Stimme abgegeben, die am 14. Mai gar nicht wahlberechtigt sind: Kinder und Jugendliche. Möglich gemacht hat das die katholische Jugendagentur, die in der Gemeinde die erste U 18-Wahl auf die Beine gestellt hatte.

„Wir wollen Jugendliche dazu motivieren, auch als junge Erwachsene wählen zu gehen. Traditionell ist die Wahlbeteiligung unter Erstwählern gering“, erklärte Jörg Harde, Leiter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Swisttal. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner waren am vergangenen Freitag rund 3 300 Kinder und Jugendliche aus Swisttal „wahlberechtigt“.

Weiteres Projekt zur Bundestagswahl

Im Vorfeld hatten sie die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Gelegenheiten mit Kommunalpolitikern verschiedener Parteien zu treffen und Fragen an die Landespolitik zu erarbeiten. „Das Thema ÖPNV-Ausbau im ländlichen Raum war vielen besonders wichtig“, berichtete Harde. Auch hakten die U 18-Wähler unter anderem in Sachen Cannabis-Legalisierung nach. Die Wahllokale für die U 18-Wahl hatte die Jugendfeuerwehr in ihren Gerätehäusern hergerichtet, in Essig wurde im Josef-Bienentreu-Haus abgestimmt.

Vor die selbst gebastelten Wahlurnen traten letztlich aber nur 71 Kinder und Jugendliche. Diese bescherten der CDU einen Erdrutschsieg. 52 Prozent der Stimmen konnte die Union auf sich vereinen. Platz zwei teilten sich mit jeweils 14 Prozent SPD und Grüne. „Bronze“ gab es für die FDP. Die Liberalen konnten bei sechs Prozent der U 18-Wähler überzeugen. Das Wahlergebnis wurde noch am Wahltag im Swisttaler Rathaus präsentiert. „Die Wahlbeteiligung war vergleichsweise gut“, meinte Harde. Vor allem habe die Veranstaltung dazu geführt, dass in Familien wieder mehr über Politik diskutiert worden sei. Eine weitere U 18-Wahl – im Vorfeld der Bundestagswahl im Herbst – ist bereits in Planung.

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