Seniorenbüros in Swisttal Unterstützung für ältere Mitbürger

SWISTTAL · Seit es in Swisttal Seniorenbüros in Heimerzheim, Buschhoven und Odendorf gibt, werden dort viele Anfragen nach Hilfe gestellt und bearbeitet.

 Gerhard Endruschat ist Swisttaler Seniorenbeauftragte. FOTO: ROLAND KOHLS

Gerhard Endruschat ist Swisttaler Seniorenbeauftragte. FOTO: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

Erst seit Juli 2013 ist Gerhard Endruschat als erster Seniorenbeauftragter der Gemeinde Swisttal im Ehrenamt. Seither hat er das Seniorenbüro mit den Standorten in Heimerzheim, Buschhoven und Odendorf aufgebaut und zahlreiche Mitstreiter gewonnen, die sich als Helfer engagieren. In der jüngsten Sitzung des Ratsausschusses für Jugend, Senioren, Kultur und Soziales (JSKS) hat Endruschat über die Aktivitäten im Jahr 2015 berichtet.

Als Schwerpunkte der Arbeit nannte er die Bearbeitung und Hilfeleistung aufgrund von Anfragen in den drei Seniorenbüros. Und das waren eine ganze Menge: in Heimerzheim seit der Gründung im Juli 2013 insgesamt 254, in Buschhoven seit der Einrichtung im März 2014 waren es 86 und in Odendorf seit April 2015 schon 64. Für die weiteren kleineren Ortschaften sollen Ansprechpartner gefunden werden, die dort ein Hilfenetz aufbauen.

Auch eine Reihe von Veranstaltungen wurde durchgeführt, so in Kooperation mit der Volkshochschule ein Rollatortraining oder in Kooperation mit dem Familienzentrum Info-Veranstaltungen zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Für die Zukunft ist die Einrichtung einer Taschengeldbörse geplant. „Das ist ein Baustein dafür, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können. Ziel ist es nicht nur Hilfen zu bieten etwa beim Rasenmähen, Hund ausführen oder beim Bedienen von Handy oder PC“, sagte Endruschat. „Vielmehr geht es auch darum, auf diese Weise Brücken zu bauen zwischen den Generationen.“ Geplant sind auch wieder eine Reihe von Vortrags- und Info-Veranstaltungen wie zum Thema „Vergesslich oder dement?“ oder „Erbrecht, Testament und Stiften“. Auch vorgesehen ist der Aufbau einer eigenen Homepage für das Seniorenbüro.

Aus rechtlichen Gründen nicht realisiert werden kann die Errichtung eines Ehrenamtsportals. Endruschat war vom JSKS mit der entsprechenden Prüfung beauftragt worden. „Das klingt genial einfach und unbürokratisch – das war der erste Eindruck“, so Endruschat. Aber nachdem eine Demonstrationsseite fertig gewesen sei, habe die rechtliche Prüfung zu einem anderen Ergebnis geführt. Es sei demnach nahezu unmöglich, ein Ehrenamtsportal in der Form zu betreiben, dass es offen für Hilfesuchende und Helfer ist. Es könne dabei keine Sicherheit, insbesondere für die Hilfesuchenden, gewährleistet werden, da persönliche Daten veröffentlicht werden müssten, damit potenzielle Helfer mit den Hilfesuchenden Kontakt aufnehmen können. Dies würde den Grundsätzen des Datenschutzes widersprechen. Zudem könnten sich auch sogenannte Helfer melden, die „nichts Gutes im Schilde führen“, so Endruschat. Caritative Organisationen, die Hilfen vermitteln, würden deshalb die Helfer zuvor prüfen, indem sie die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses verlangen und Gespräche führen.

Karl-Heinz Lamberty (FDP) erinnerte daran, dass es bei dem Antrag seiner Fraktion zur Einrichtung eines Ehrenamtsportals nicht um die Veröffentlichung personenbezogener Daten gegangen sei. Die bestehende Liste von Vereinen und Einrichtungen müsste aber erweitert werden, damit diejenigen, die ehrenamtliche Unterstützer suchen, oder diejenigen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, die entsprechenden Kontaktmöglichkeiten finden. Daran werde gearbeitet, wie Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner zusicherte.

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