Früherer Ortsvorsteher von Ludendorf Trauer um Hans Jonas

SWISTTAL-LUDENDORF · Die Familie, viele Freunde, Vereinsvertreter und politische Weggefährten trauern um Hans Jonas. Der frühere Swisttaler CDU-Ratsherr, Ortsvorsteher von Ludendorf, Mitglied des Kirchenvorstands und Präsident von Rot-Weiß Dünstekoven starb in der Nacht zum Montag nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren.

 Im Alter von 83 Jahren gestorben: Der ehemalige Ludendorfer Ortsvorsteher Hans Jonas.

Im Alter von 83 Jahren gestorben: Der ehemalige Ludendorfer Ortsvorsteher Hans Jonas.

Foto: Roland Kohls

"Sein" Ludendorf lag ihm besonders am Herzen. Dass er dort einmal 30 Jahre Ortsvorsteher sein würde, hatte er 1957, als er nach der Hochzeit zu seiner Frau Änni in den Ort zog, nicht gedacht. In Volmershoven-Heidgen am 10. Februar 1932 geboren, zog Hans Jonas 1938 mit seinen Eltern nach Dünstekoven. Nach der Schule begann er 1947 eine Lehre als Orthopädiemechaniker bei der Firma Gräcmann in Bonn. 1957 legte er die Meisterprüfung ab und arbeitete bis zum Ruhestand 1992 bei diesem Unternehmen.

Als Ortsvorsteher leitete Jonas den Umbau der alten Schule zum Dorfhaus in die Wege. Er engagierte sich im Kirchenvorstand von Ludendorf, war Mitglied in allen Ortsvereinen und arbeitete 35 Jahre für die CDU im Swisttaler Gemeinderat mit. "Manchmal wurde die Politik in der Gaststätte Stein gemacht", hat er einmal gesagt.

Bürgermeister Eckhard Maack lobte gestern die "ausgleichende Art" des Verstorbenen. Über Fraktionsgrenzen hinweg habe er immer wieder den Kompromiss gesucht. Besonders für den Sport habe er sich stark engagiert.

Jakob Zimmer wurde 1994 Nachfolger von Jonas als Präsident des SV Rot-Weiß Dünstekoven. "Bei ihm galt das Prinzip der Offenheit", sagte Zimmer gestern. "Wir schicken niemanden weg", habe er immer gesagt. Bewundert habe er seine ruhige, sachliche Art.

Dirk Lüssem, Präsident der Ludendorfer Jonge: "Hans Jonas war unser einziges Ehrenmitglied. Er hat den Aufbau unseres Vereins eng begleitet. Er war Ratgeber, Mahner und Freund."

Ortsvorsteher Josef Breuer: "Ohne Hans Jonas wäre das Dorfhaus nicht möglich gewesen. Mit ihm geht ein Stück Ludendorf verloren. Er hat überall mitgeholfen, seine Freizeit für den Ort geopfert. Ludendorf war sein Leben."

Für die Swisttaler CDU schreibt Bernd Großmann: "Hans Jonas war seit November 1969 Mitglied der CDU und von 1969 bis 1994 Mitglied der CDU-Ratsfraktion. Er hat das Dorfleben in Swisttal maßgeblich geprägt, auch weit über Ludendorf hinaus. Die CDU Swisttal trauert um eine hoch engagierte Persönlichkeit, die sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für das Wohl unserer Gemeinde eingesetzt hat. Wir werden Hans Jonas ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind aber auch bei seiner Familie."

Hans Jonas war vielseitig interessiert und sehr belesen. Besonders gerne griff er zu Büchern mit historischen Themen und zu Biografien bedeutender Persönlichkeiten. Die ehrenamtliche Arbeit im Rat und für den Sport, so hat er stets betont, wäre ohne seine Frau Änni nicht möglich gewesen. Sie begleitete ihn oft zu den Spielen von RWD. "Der Sport hat mich jung gehalten", war er überzeugt.

Seine Fußballkarriere begann Jonas beim SSV Heimerzheim. Ab 1960 verstärkte er den frisch gegründeten SV Rot-Weiß Dünstekoven. Für den plötzlich verstorbenen Johann Bürvenich übernahm er 1963 das Amt des Vorsitzenden. "Nur für kurze Zeit, bis man einen anderen gefunden hat", dachte er damals. Diese "kurze Zeit" dauerte bis 1994.

Sein Engagement wurde mit der Goldenen Ehrennadel des Fußballverbandes Mittelrhein, der Ehrenmedaille der Gemeinde Swisttal und dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Die Exequien für Hans Jonas werden am Montag, 26. Oktober, 14 Uhr, in der Ludendorfer Kirche gehalten. Anschließend ist die Beerdigung.

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