Musik und Tanz Tango Argentino beim Schlosskonzert in Miel

SWISTTAL-MIEL · Beim Schlosskonzert in Miel steht der Tango Argentino ganz im Mittelpunkt. Während das Duo Fracanapa spielte, zeigte das Tanzpaar René Baltus und Beate Endrödy leidenschaftliche Schrittfolgen in der edlen Kulisse.

Um den Tango zu genießen, gibt es zwei Wege: den Konzerttango, die reine Musik, geschaffen zum Hören, und den Tanz, entweder selbst getanzt oder von Meistern des Faches dargeboten. Beim Schlosskonzert auf Schloss Miel am Sonntag kamen für die Besucher beide Seiten zusammen. Während das Duo Fracanapa spielte, zeigte das Tanzpaar René Baltus und Beate Endrödy leidenschaftliche Schrittfolgen in der edlen Kulisse.

Der Fokus lag allerdings auf der musikalischen Darbietung. Susanne Hofmann und Matiás Gonzales hatten verschiedene Tangostücke ausgesucht, die für eben solche Konzerte geschrieben wurden. Ihre Besetzung mit Geige (Hofmann) und Bandonéon passte dazu perfekt. Überhaupt gehöre der Klang des Bandonéons zum Tango, obwohl das Handzuginstrument ursprünglich aus Deutschland stammt, wie Hofmann erklärte. „Die Einwanderer brachten es nach Südamerika. Es kam erst mit der Tangowelle wieder nach Europa.“

Zu hören gab es damit unter anderem „Soledad“ und „Cuando tu no estas“ von Carlos Gardel sowie Kompositionen von Antonio Rios, Eduardo Lagos und Joaquin Mora. Den Auftakt des Konzertes bildete Ernesto Ponzios „Don Juan“, laut Hofmann „einer der ersten je aufgenommenen Tangos“ – und natürlich ein Stück Konzerttango. „Eigentlich sind die gar nicht zum Tanzen gedacht“, sagte Baltus dazu vor dem Konzert. Es trotzdem zu versuchen, sei daher eine Herausforderung. Aber er lebt und tanzt den Tango immerhin seit 15 Jahren, hat sogar ein Buch über Tango mit dem Untertitel „Leidenschaftlicher Kampf und vollendete Kommunikation“ darüber geschrieben.

Und so konnte er mit seiner Partnerin einen sehenswerten Tango Argentino auch zu Astor Piazzollas „Lo que vendra“ vorführen. Außerdem wünschten sich die Tänzer vom Duo Fracanapa als Zugabe „El dia que mi quieras“, einen klassischen Tanztango, bei dem sie noch einmal ihre Fähigkeiten ganz ausspielen konnten.

Es war eine gute Idee, diese beiden Tangobereiche zu kombinieren, fand beim Konzert auch Alexander Betz vom „Freundeskreis Salon Musical“, der dieses Konzert organisiert hatte. Einzig der Besucherkreis hätte größer sein können. Das läge allerdings am Termin, so Betz. Man hatte bei der Planung die Herbstferien nicht berücksichtigt.

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