Kampfsport in Swisttal Taekwondo boomt in der Region

Swisttal · Vor einem halben Jahr wurde die neue Teakwondo-Halle in Swisttal eröffnet. Seitdem boomt die Sportart: Mehr als 100 Nachwuchs-Sportler haben sich seit Juni angemeldet.

 Mehr als 40 Kinder üben ihr Können synchron beim TKD Swisttal. In der Taekwondo-Halle findet täglich Training statt.

Mehr als 40 Kinder üben ihr Können synchron beim TKD Swisttal. In der Taekwondo-Halle findet täglich Training statt.

Foto: Simon Bartsch

Die Straßen sind von einer dünnen Eisschicht überzogen. Kälte und Dunkelheit am späten Nachmittag in Swisttal. Ganz anders in der Halle des ortsansässigen Taekwondovereins. Beim TKD Swisttal strahlen Neonleuchten auf die blau-roten Matten.

Rund 40 Kinder zwischen vier und neun Jahren folgen aufmerksam den Anweisungen des jungen Trainers Sergio Porcu. Synchron absolvieren die Kleinen in ihren weißen Kampfanzügen ein Aufwärmprogramm. „Wir haben einen enormen Zulauf“, sagt Dimitrios Lautenschläger, Trainer des TKD. „Mehr als 100 neue Mitglieder haben wir seit der Eröffnung der neuen Halle.“

Rückblick: Im Januar 2016 stehen noch dicke Backsteine auf dem grauen Betonboden, Farbeimer auf improvisierten Paletten, die Wände erhalten den letzten Weißanstrich. Das Leistungszentrum, das Lautenschläger in Eigenregie mit der Hilfe einiger Freiwilligen baut, ist höchstens zu erahnen. Jetzt, genau zwölf Monate später, steht die Halle. Sie ist ausgestattet mit modernen Anzeigen, Spiegeln und zahlreichen Sandsäcken. Von der Wand prangen Bilder der Aushängeschilder des Vereins. Unter anderem Yanna Schneider und Ranye Drebes. Vor einem halben Jahr wurde das Zentrum eröffnet.

Täglich wird trainiert

„Das hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt“, sagt Lautenschläger. „Man muss sich das hier doch nur mal anschauen.“ Die Matte ist nicht nur an diesem Abend gefüllt. Auch wenn gerade bei den Vier- bis Neunjährigen der Zulauf enorm ist. „Bestimmt 70 Prozent unserer Mitglieder sind Mädchen“, erklärt Lautenschläger. „Natürlich spielt da der Aspekt Selbstverteidigung eine Rolle.“

Täglich wird trainiert. Neben dem Nachwuchs auch im Breitensport und natürlich bei den Leistungsträgern. Nach wie vor sind die Top-Athleten das Herzstück des Vereins. Das soll auch so bleiben. Und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr: „Ich habe schon wieder einige Talente hier im Verein“, so Lautenschläger. „Da ist der ein oder andere Rohdiamant dabei.“

Drebes und Schneider sind beim ambitionierten Nachwuchs aber nicht jedem ein Begriff. Lia ist sieben und weiß mit Yanna und Ranye gerade noch nichts anzufangen. „Meine Mutter hat mir gesagt, ich könnte doch mal Taekwondo probieren“, sagt sie. „Jetzt macht es mir unheimlich viel Spaß.“ Andere Sportarten kommen eher nicht in Frage. Auch Emma ist mit Begeisterung bei der Sache. „Mir ist das Gewinnen gar nicht so wichtig“, sagt die Sechsjährige erstaunlich abgebrüht. „Mir ist die Bewegung viel wichtiger.“

Bereich für wartende Eltern

Für die wartenden Eltern gibt es einen eigenen Bereich. Hier werden unter anderem Getränke angeboten. Ein Service, der gut ankommt. „Hier können die Verwandten Zeit verbringen, während die Kinder trainieren“, sagt Lautenschläger. Und das tun sie. Denn sie fühlen sich beim TKD und dem Trainer gut aufgehoben. „Mir gefällt die Gradlinigkeit von Dimitrios Lautenschläger“, sagt Michael Födisch. Der Familienvater ist nach Swisttal gezogen. Auch damit seine drei Kinder eine optimale Trainingsbetreuung bei Lautenschläger bekommen. „Wenn er sich etwas in den Kopf setzt, lässt er sich nur schwer von der Idee abbringen“, so Födisch.

So auch mit dem Leistungszentrum. Vor einem Jahr befand sich die Halle noch in der Bauphase. Aktuell könnte man meinen, sie wäre schon immer in Betrieb.

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