Landschaftsschutzverein Kottenforst Quarzkiesabbau: "Weiter aufmerksam beobachten"

SWISTTAL-BUSCHHOVEN · Einstimmig wiedergewählt worden ist der bisherige Vorstand des Landschaftsschutzvereins Kottenforst (LSK) mit Thomas Klodt als Vorsitzendem, Harald Hoock als Kassenwart und Schriftführer sowie Monika Goldammer, Michael Owen, Walter Riha, Monika Siegel und Markus Tilgner als Beiratsmitgliedern.

 Der Vorstand des Landschaftsschutzvereins um Thomas Klodt (3.v.r.) kämpft gegen Kiesabbau.

Der Vorstand des Landschaftsschutzvereins um Thomas Klodt (3.v.r.) kämpft gegen Kiesabbau.

Foto: GA

Als neuer stellvertretender Vorsitzender gehört Jurist Norbert Dippel (45) dem Vorstand an. Er tritt an die Stelle von Gerd Pflaumer, der aus Swisttal wegzieht und auf der Mitgliederversammlung in Buschhoven für seine Arbeit als Pressesprecher mit großem Beifall und einem Geschenk verabschiedet wurde. Um die Pressearbeit wird sich künftig Monika Goldammer kümmern.

Goldammer gab in ihrem Vorstandsbericht einen Überblick über die aktuelle Situation des Quarzkiesabbaus in der Region und die Themenschwerpunkte des LSK. Nach Inkrafttreten des neuen Regionalplans im Oktober 2012 stehe fest, dass Quarzkies künftig nur noch bei Witterschlick abgebaut werden dürfe, wohingegen eine Erweiterung der Flerzheimer Kiesgrube nicht den landespolitischen Zielen entspräche.

Die Bergbaubehörde in Arnsberg habe jetzt noch über die Erweiterungsanträge für Witterschlick und Flerzheim zu entscheiden. Der LSK sei an beiden Verfahren beteiligt und gehe davon aus, dass die rechtsverbindlichen Vorgaben des Regionalplans eingehalten würden. Allerdings sei damit zu rechnen, dass die Kieswerke Rheinbach gegen einen ablehnenden Bescheid für Flerzheim den Rechtsweg beschreiten würden, was noch für mehrere Jahre Unsicherheit mit sich bringe.

Der LSK werde "die weitere Entwicklung daher aufmerksam beobachten". Dies gelte vor allem auch mit Blick auf das vom Regionalrat beschlossene Rohstoffmonitoring, für das noch kein nachvollziehbares Konzept vorliege. Brigitte Donie, Vertreterin der CDU im Regionalrat, wies auf eine behördeninterne Besprechung im Mai bei der Bezirksregierung hin, an der neben ihr auch ihre Regionalratskollegen und Ansprechpartner des LSK, Achim Tüttenberg (SPD) und Rudolf Finke (FDP), teilnähmen.

Gerd Pflaumer machte auf die rechtlichen Grenzen der regionalplanerischen Steuerung des Kiesabbaus aufmerksam. So sei es wegen der Regelungen des EU-Binnenmarkts wohl nicht möglich, die bisher schon stattfindenden Exporte von Quarzkies in die Beneluxstaaten zu untersagen. Auch die Kontrollmöglichkeiten zur Verfolgung der Lieferströme und der Verwendung des Kieses seien derzeit sehr begrenzt, obwohl im Regionalplan festgelegt sei, dass der hochwertige Kies etwa nicht als Gartenkies oder in Aquarien verwendet werden dürfe.

Die anwesenden Mitglieder zollten dem LSK-Vorstand großen Beifall für seine hohe Fachkompetenz und seine erfolgreiche Arbeit. Brigitte Donie schloss sich dem an und unterstrich, dass es der Einsatz des LSK dem Regionalrat wesentlich erleichtert habe, die Erweiterung der Flerzheimer Kiesgrube abzulehnen.

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