Odendorfer Kirche Pfarrcäcilienchor Odendorf und Kirchenchor Miel begeisterten ihre Zuhörer

SWISTTAL-ODENDORF · Vorfreude auf Weihnachten machte das gemeinsame Adventskonzert des Pfarrcäcilienchors Odendorf und des Kirchenchors Miel, bei dem am Samstagabend auch einige Gastsänger aus dem Seelsorgebereich Swisttal sowie die Alfterer Sopranistin Eva-Maria Wüllrich und Willi Walbröhl am Klavier mitwirkten.

Als die Sängerinnen und Sänger durch den Mittelgang der Odendorfer Pfarrkirche schritten, um ihren Platz vor dem Altar einzunehmen, wurde der Großteil des elektrischen Lichts ausgeschaltet. Stattdessen leuchtete auf jeder Bank eine kleine Kerze und verlieh dem Adventskonzert eine stimmige Atmosphäre.

Die Gesamtleitung lag in den Händen von Maria Kapuscinska, die das Konzert auch durch ihr Solospiel auf der Violine bereicherte. Gut zwei Monate hatte der Chor am Programm gearbeitet. Dass diese Arbeit sich gelohnt hat, zeigte der lange Applaus der Zuhörer am Schluss des Konzerts. Der Chor trat als homogene Einheit auf und meisterte unter dem temperamentvollen und sicheren Dirigat von Maria Kapuscinska auch schwierige Sätze problemlos.

Dabei gelang es den Sängern eindrucksvoll, einen Spannungsbogen von der Dunkelheit des Advents bis zum nahen Licht der Vorweihnacht zu ziehen. So dominierten zu Beginn des Konzerts eher getragene Lieder wie "Maria durch ein Dornwald" ging, in dem die spätere Leidenszeit Jesu angedeutet wird.

Der Chor interpretierte die schlichte Schönheit des Liedes sehr treffend. Gleiches lässt sich sagen über die Darbietung des klassischen Adventsliedes "Es kommt ein Schiff geladen" aus dem Andernacher Gesangbuch von 1608. Aus dem Rahmen fiel die moderne Interpretation von "Macht hoch die Tür", das der Komponist Bernhard Hemmerle mit einem neuen Satz versehen hat.

Höhepunkt des Konzerts war für viele Zuhörer die Arie "Süße Stille, sanfte Quelle" von Georg Friedrich Händel, die Eva-Maria Wüllrich mit ihrem glasklaren, aber dennoch warmen Sopran zu Gehör brachte. Ihr Gesang und das virtuose Violinenspiel von Maria Kapuscinska, Schülerin von David Oistrach, muteten an wie ein Dialog zwischen beiden, "moderiert" von Willi Walbröhl am Klavier. Mal nahm sich Wüllrich zurück, um dann umso temperamentvoller dramatische Akzente zu setzen.

Mal trat Kapuscinska in den Hintergrund, ehe sie ihr tiefes, gefühlvolles Spiel wieder zur Geltung brachte. Ebenso meisterten die Solisten das anspruchsvolle "Jesu, komm in meine Seele" von Georg Philipp Telemann, das von Wüllrich punktgenauen, stakkatohaften Gesang verlangte, während Kapuscinskas geradezu "flehende" Violine die Sehnsucht der Menschen nach der Ankunft Gottes symbolisierte.

Nach dem Auftritt der elfjährigen Violinistin Paula Meyer mit ihrer Lehrerin Kapuscinska bot der Chor mit dem Bach-Stück "Wachet auf, ruft uns die Stimme" ein furioses, beseeltes Finale, in dem die Vorfreude auf die Weihnacht unverkennbar durchklang. Schon jetzt freuen sich die Sänger auf ihre gemeinsame Konzertreise nach Danzig. In der dortigen Kathedrale singen sie im Mai zwei Mal.

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