Kreaforum in Swisttal Pantomime Peter Shub verzaubert das Publikum

SWISTTAL-MORENHOVEN · Der Auftrag an dieser Stelle ist klar, unmissverständlich: zu beschreiben, was Peter Shub auf der Bühne des Morenhovener Kreaforums getan, wie er sein Publikum dort zum Lachen gebracht hat.

 Aufgehangen: Peter Shub am Kleiderbügel.

Aufgehangen: Peter Shub am Kleiderbügel.

Foto: Roland Kohls

Nun könnte man sagen, das schafft einer wie er mit und ohne Worte, und es wäre doch nur die halbe Wahrheit. Man könnte hinzufügen, er schenke Alltagsgegenständen wie einem Kleiderbügel, einer Rolle Toilettenpapier und einen Föhn ein Eigenleben. Aber auch das erklärt noch nicht den Zauber, der um ihn herum entsteht. Sein "Kostüm" vielleicht? Trenchcoat und Hut trug Humphrey Bogart seinerzeit auch - aber das sah an ihm doch irgendwie anders aus.

Bevor sich also die Worte formen, um Peter Shubs Charme doch noch zu fassen, könnte ein Blick auf seine Biografie vielleicht die Wartezeit verkürzen. Der Amerikaner - 1957 in Philadelphia geboren - ist freier Schauspieler und Regisseur, initiierte große Festivals und stand schon mit Regie-Legende Roman Polanski auf einer Bühne.

Er ist im Cirque du Soleil in Kanada, im Big Apple und im Zirkus Roncalli aufgetreten, wurde mit Preisen überhäuft; der Silberne Clown in Monte Carlo beim Internationalen Circus Festival ist nur einer davon. Die restlichen aufzuzählen, würden hier den Rahmen sprengen. Und überhaupt, da war doch noch was, oder?

Genau: Peter Shub ist ein großgewachsener Junge, der sich gern einen Spaß mit seinen Mitmenschen macht: ob als Orakel in der Wartehalle eines Flughafens oder mit schokoladenverschmierten Fingern in einer öffentlichen Toilette: Das, was man allen anderen wahrscheinlich recht übel nehmen würde, wirkt bei ihm verspielt, liebenswert. Das Vorrecht des Clowns ... so er denn seine Kunst beherrscht.

Tut er, und wie! Aber eigentlich ist er nach Morenhoven gekommen (zum zweiten Mal übrigens nach 2008), um Deutsch zu lernen. Ein Lieblingswort hat er schon: "plotzlich". Verglichen damit klinge "suddenly" doch ziemlich lahm, findet Peter Shub. Für einen Star-Pantomimen, der er ist, finden wir ihn wiederum ziemlich bodenständig. Starallüren? Bei einem Mann, der mit flatternden Händen, mit schelmischen Blicken und scheinbar hilflosem Schulterzucken Eindeutig-Zweideutiges ausdrückt? Der mit seinen Lippen ein Motorrad steuert, und man glaubt schon fast, man säße hinter ihm auf dem "Bock". Um anschließend beim Ein-Personen-Stück "Die Motto und das Licht" zu beweisen, dass "Happy Endings" doch total überbewertet werden.

Auftrag ausgeführt? Doch, schon... Aber am besten ist sowieso, sich Shubs Namen zu merken und nach ihm Ausschau zu halten. Vorerst vielleicht nur "online". So lange, bis er wieder mal in diese Gegend kommt.

GA verlost Karten für Axel Pätz

Als letzter Vertreter einer Generation, bei der nicht jeder Kindergeburtstag ein Mega-Event ist, berichtet Axel Pätz von Schrecken des Alltags, wie etwa dem Telefonat mit der eigenen Familien-Hotline. Pätz gibt auch praktische Tipps, wie man der sozialen Verelendung durch Gründung einer Bank zuvorkommen kann, und er liefert erhellende Einblicke in das Privatleben von Serienmördern.

Und wenn Pätz erläutert, welch verheerende Auswirkungen Aufsitzrasenmäher auf die Psyche des Mannes haben, wird deutlich: Hier erzählt einer, der alle Abgründe des Lebens ausgelotet hat. Mit bösartigem Witz und gekonnt makaberen Liedern, zu denen er sich virtuos auf Klavier und Akkordeon begleitet, bestreitet Axel Pätz sein neues Solo-Programm "Das Niveau singt", das er am 15. November, 20 Uhr, im Kreaforum in Morenhoven vorstellt.

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