Karnevalsgesellschaft Ollemer Bubbelsbröder Nur ein Kinder-Dreigestirn in ganz Swisttal

SWISTTAL · In Swisttal gibt es in der aktuellen Session nur ein Kinder-Dreigestirn, das die Karnevalsgesellschaft Ollemer Bubbelsbröder stellt. Sonst wird das Narrenvolk zwischen Buschhoven, Heimerzheim und Odendorf ohne Tollitäten auskommen müssen.

 In der vergangenen Session war die Karnevalswelt in Swisttal noch in Ordnung mit dem Dreigestirn aus Morenhoven (v.l.), Ollheims Jungfrau und Bäuerin sowie dem Heimerzheimer Dreigestirn.

In der vergangenen Session war die Karnevalswelt in Swisttal noch in Ordnung mit dem Dreigestirn aus Morenhoven (v.l.), Ollheims Jungfrau und Bäuerin sowie dem Heimerzheimer Dreigestirn.

Foto: Roland Kohls

Schon seit Jahren haben die Karnevalsgesellschaften Probleme, Tollitäten zu finden. Doch woran liegt das? Besondere Situationen gab es in diesem Jahr gleich in zwei Orten: In Buschhoven hatte sich das Damenkomitee, das den Karneval weitestgehend getragen hat, wegen Nachwuchsmangel aufgelöst und erst im Mai wurde eine neue Karnevalsgesellschaft gegründet.

Das gleiche Schicksal drohte der Morenhovener Karnevalsgesellschaft, die lange Zeit keinen Nachfolger für den scheidenden Präsidenten finden konnte. Die Buschhovener KG zählt zwar bereits fast 50 Mitglieder, aber zurzeit warteten andere Aufgaben auf die Karnevalisten, als Prinzen und Prinzessinnen zu gewinnen, wie Präsident Michael Schäfer sagte.

Ähnlich geht es seinem Morenhovener Kollegen Erik Schäfer, der die Präsidentschaft der Morenhovener KG nach langem Zögern übernahm. Schon im September hatte er in einem GA-Interview angekündigt, dass er nicht auf Prinzensuche gehen werde. Er konzentriere seine Kräfte auf die Organisation der Karnevalsveranstaltungen und die neu gegründete Musikgruppe in der KG. Immerhin wird es doch eine After-Zoch-Party geben, freute sich Erik Schäfer. Veranstalter wird die Morenhovener Gaststätte sein.

Auch in Miel, Odendorf und Heimerzheim wird es in dieser Session keine närrischen Herrscher geben. Alle Präsidenten der Karnevalsgesellschaften stellen fest, dass der Fastelovend nicht mehr den Stellenwert habe, wie es früher einmal war. "Wir haben Schwierigkeiten, Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen", sagte Paul Bison von den Bubbelsbrödern. Die Leute seien nicht mehr bereit, ihren Urlaub dafür zu opfern, sagte Hans-Arthur Müller, Präsident der Mieler Karnevalsgesellschaft Mat Mött Miel. Alle wollten nur noch zuschauen, so Christoph Knappe, Präsident der Odendorfer KG.

Auch Arbeitgeber haben immer weniger Verständnis für das karnevalistische Brauchtum, meinte der Präsident der Großen Heimerzheimer Karnevals Gesellschaft, Werner Hahnenberg. Aber vielleicht liegt es auch an der kurzen Session, so seine Überlegungen.

Einig sind sich die KG-Präsidenten darin, dass eine Regentschaft nicht an den Kosten scheitern muss. Die Vereine unterstützten die Tollitäten und die Kosten ließen sich durch Sponsoren stark reduzieren. Das Ornat könne man auch gebraucht kaufen oder leihen. Ein Dreigestirn mache nicht nur Spaß, sondern reduziere ebenfalls die Ausgaben für den Einzelnen. Die Kosten hingen davon ab, was man daraus macht, so der Odendorfer KG-Präsident Knappe. "Am wichtigsten ist der Spaß und die Freude an dem Amt, dann bekommen wir den Rest auch hin", sagte der Heimerzheimer KG-Präsident Hahnenberg.

Die Ollemer Bubbelsbröder sind stolz, in diesem Jahr zum 59. Mal in Folge Tollitäten präsentieren zu können und sind auch für das

60. Mal zuversichtlich. Aber für Swisttal und die Vereine sei es traurig, dass es sonst keine Tollitäten gibt, so Bison. Die Stimmung sei mit Prinz und Prinzessin immer eine andere, besondere.

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