Whisky-Tasting in Essig Niemals mit Cola oder Wasser mischen

SWISTTAL-ESSIG · Beim Whisky-Tasting des Essiger Whiskyzirkels „Vingoer“ konnte man nicht nur verkosten, sondern auch vieles über das Getränk erfahren.

 Whiskytasting des Whiskyzirkels "Vingoer" im Josef-Bientreu-Haus in Essig; Mrkus Vollberg schenkt aus und zwar einen Single Malt "Aberfeldy".

Whiskytasting des Whiskyzirkels "Vingoer" im Josef-Bientreu-Haus in Essig; Mrkus Vollberg schenkt aus und zwar einen Single Malt "Aberfeldy".

Foto: Axel Vogel

Wer Schottland liebt, trägt Kilt. Und wer beides – das Land und den knielangen Rock – liebt, kommt fast zwangsläufig zur Whisky-Affinität. Wie Markus Vollberg und Uwe Trompelt, die Köpfe des 2007 gegründeten Essiger Whiskyzirkels „Vingoer“ des Bürgervereins Essig, in dem sich rund 15 Männer und Frauen mehrmals im Jahr zum Verkosten, dem Tasting, neu entdeckter Sorten treffen.

„Vingoer“ ist das gälische Wort für Essig und nimmt damit Bezug auf den Ort, während „uisge beatha“ – gesprochen „Ischke bah“ – im Wappenband des Whiskyzirkels mit dem gälischen Wort für „Wasser des Lebens“ den Ursprung des heutigen Wortes Whisky und damit die Leidenschaft für das Getränk bekundet.

Den Anfragen für ein WhiskyTasting beim Essiger Adventsmarkt kamen Vollberg und Trompelt nun mit einer öffentlichen Veranstaltung im Josef-Bienentreu-Haus nach. Stilvoll in Highland Dress mit Blackwatch Tartan Kilt, dem frei zugänglichen Karomuster, gekleidet, empfingen Vollberg und Trompelt die 33 Gäste, darunter eine Handvoll Frauen. Sechs ausschließlich schottische Whiskys standen zur Verkostung an, garniert mit unterhaltsamen Informationen zur Historie, zur Herstellung und zur Sensorik.

Mit einem „Slainte Mhath!“, dem gälischen Trinkspruch „Gute Gesundheit!“ startete das Tasting mit dem „Glayva – The best liqueur in the world“ als Opener oder Wegbereiter, einem „guten Whisky mit der Eigenschaft eines Likörs“, der seit 1947 in unveränderter Rezeptur in Edinburgh hergestellt wird, so Trompelt. „Glayva“ heißt im Gälischen „sehr gut“, wie er erläuterte.

Seiner Aufforderung „erst mal die Nase ins Glas stecken“ kamen die Tasting-Gäste nach, waren aber mit der Beschreibung ihrer Geruchswahrnehmung eher vorsichtig. Englische bittere Orangenmarmelade, Mandel und Vanille waren die Düfte, die sie nach und nach beschrieben. Anschauen, riechen, schmecken – und dabei nur „a teaspoon“, einen Teelöffel voll in den Mund nehmen, lauten die Regeln, die Vollberg und Trompelt für das Whiskytasting an die Hand gaben. Auf keinen Fall mit Eis und Cola mischen, wie sie anhand von „grausamen Bildern“ warnten.

Folglich als Gläser auch keine so genannten Tumbler verwenden, wie etwa für den verpönten „Whisky on the rocks“. Sondern so genannte Nosing-Gläser, tulpenförmige Gläser, oder so genannte Blenders Malt Gläser in der standfesteren Ausführung.

Probiert wurden im Laufe des Abends noch Aberfeldy, BenRiach, The Balvenie, Talisker und Laphroaig, allesamt Single Malt Whiskys aus einer einzigen Brennerei. Nach jeder Sorte hieß es, Gläser mit Wasser ausspülen und mit der Serviette auswischen. Und stets auf einen Whisky ein großes Glas Wasser trinken, rieten Trompelt und Vollberg, dann „führt der Whisky in den allerseltensten Fällen zu Kopfschmerzen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort