Rheinbach, Heimerzheim und Morenhoven Neue Tollitäten in Amt und Würden

SWISTTAL-MORENHOVEN · In Rheinbach, Heimerzheim und Morenhoven legen die närrischen Regenten einen furiosen Start hin.

 Jecker Auftakt: Frank Knepper, Rita Knepper und Godehard Rupp aus Heimerzheim.

Jecker Auftakt: Frank Knepper, Rita Knepper und Godehard Rupp aus Heimerzheim.

Foto: Wolfgang Henry

Sie genossen ihren ersten Auftritt auf der großen Bühne. Seit Samstag schwingen in Morenhoven drei jugendliche Nachwuchsjecken das närrische Zepter. Mit Prinz Maurice I (Clemens), Bauer Kai I (Schleheck) und Jungfrau Andrea I (Andre Schorn) stellt in der Session 2014/15 zum ersten Mal die Freiwillige Feuerwehr der Swisttaler Ortschaft die jecken Regenten. Das jugendliche Dreigestirn übernahm die Regentschaft von Prinz Michael Lenz, Bauer Uwe Reuter und Jungfrau Dieter Fey.

Voll besetzt war das Bürgerhaus bei der Proklamation der jungen Obernarren, die Morenhovens Burgherr Franz von Jordans vornahm. Ihr Motto "Mir san dat Dreigestirn us de Feuerwehr, un han Spaß mit üch em Fasteleer" hatten sich die Zwölf- bis 14- jährigen Schüler selber ausgesucht. Das Motto der kommenden Session setzten die Kameraden von der Wehr schon am Samstag in die Tat um. In einem Korb an der Drehleiter eines Feuerwehrfahrzeugs wurden die drei Jecken in den Saal gehoben. Auch wenn alle Drei begeisterte Sportler sind, so ganz geheuer war ihnen der Transport per Drehleiter nicht.

Der Start in die fünfte Jahreszeit war eingebettet in ein vielfältiges Programm. So zeigten nicht nur die Lollipops und das Danceteam des Damenkomitees "Rotkehlchen" um die Präsidentin Angelika Mulsow ihr tänzerisches Können, auch die Karnevalsband "Domstürmer" heizte den Narren ein, ebenso der "Der Kölner Landmetzger" als Büttenredner . trs

SWISTTAL-HEIMERZHEIM. Geschrumpft auf ein "Zwei-Gestirn" waren die närrischen Regenten der vergangenen Session, als sie zur Abdankung auf der Bühne der Georg-von-Boeselager-Schule standen. Prinz Stefan I. (Klimke) und Jungfrau Bernadette I. (Bernd Floss) hatten den Jecken gemeinsam mit dem Bauern Thomas I. (Spilles) als Dreigestirn eine tolle Session bereitet, für die GroHeiKa-Präsident Werner Hahnenberg ihnen mit allen Uniformierten dankte. Bauer Thomas fehlte beim Abschied, weil er zurzeit durch Asien reist. Was für die einen zu Ende war, ging für die anderen erst los: erstmals im vollem Ornat genoss das neue Dreigestirn Prinz Frank Johannes I. (Knepper), Bauer Godehard I. (Rupp) und Jungfrau Rita I. (Knepper) den triumphalen Einzug in die Festhalle, musikalisch begleitet vom Tambour Corps Frei Weg Heimerzheim. Bürgermeister Eckhard Maack setzte sie in Amt und Würden.

Und dann zeigte das Dreigestirn, dass sie es verstehen, ihre Untertanen zu unterhalten und in Stimmung zu bringen: Mit dem "König von Deutschland" setzte Prinz Frank Johannes einen ersten Höhepunkt. Später hatten alle drei närrischen Regenten eine weitere musikalische Überraschung parat: das "Heimerzheimer Heimatlied", 1956 von GroRheiKa Schultheiß Peter Euskirchen, genannt "Seemann", kreiert, führten sie in einer neuen modernen Version auf.

Gleichzeitig mit der Proklamation des Familien-Dreigestirns - Prinz Frank Johannes I. und Jungfrau Rita I. sind Geschwister, Bauer Godehard I. der Lebensgefährte des Prinzen - feierte die GroHeiKa ihren 60. Geburtstag. Schirmherrin Ilka von Boeselager hob in ihrer Festrede die Bedeutung der Brauchtumspflege hervor, bevor sie von selbst von Kommandant Stefan Klimke zum Ehrenmitglied der Ehrengarde ernannt wurde. Präsident Hahnenberg begrüßte auf der Bühne die noch lebenden Gründungsmitglieder der Gesellschaft: Eva Prior, Heinrich Fuhs und Friedrich Wolff. Eng wurde es, als Hahnenberg auch alle Extollitäten auf die Bühne bat. 55 Einladungen an Ex-Prinzenpaare und Dreigestirne waren ausgesprochen worden, 44 Zusagen eingegangen, so Pressesprecherin Irmgard Schmitz. Hahnenberg konnte sie alle gemeinsam mit seinen Vorgängern im Präsidentenamt Hans-Josef Bürvenich, Hans-Peter Schaaf und Heinz Mimzeck begrüßen. sax

RHEINBACH. Sie haben Karnevalsgeschichte geschrieben: das erste weibliche Dreigestirn der Kernstadt, Prinz Michel I. (Michaela Wagner), Jungfrau Irinia I. (Irina Weber), Bauer Marian I. (Maria Bauerfeind) hatte die Jecken eine tolle Session lang begeistert. Bei der "Lachenden Stadthalle" hieß es Abschied nehmen und die närrische Regentschaft abgeben. Ihr Erbe hat wieder ein Prinzenpaar angetreten: in langem Einmarsch genossen Prinz Dieter III. und Prinzessin Andrea II. (Ehepaar Schmidt) den Jubel der Narren, verteilten langstielige rote Rosen und Bützje. Auf der Bühne der Stadthalle waren zu ihren Ehren die Vertreter der Karnevalsvereine der Kernstadt mit ihren Standarten und der Festausschuss Rheinbacher Karneval aufmarschiert. Bevor GroRheiKa-Ehrenschultheis Reiner Fassbender das Prinzenpaar vorstellte, gab es erst einmal ein Geburtstagsständchen für den Prinzen, der tags zuvor seinen Geburtstag mit der jecken Zahl "5 mal 11" gefeiert hatte.

Prinz Dieter ist gebürtiger Rheinbacher und hat das Karnevalsgen von seinen Eltern geerbt. Vater Günter hatte schon in den 50er Jahren dem Elferrat angehört und Mutter Maria (geborene Hergarten) war nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit ihrer Schwester Therese eines der ersten weiblichen Tanzmariechen der GroRheiKa. Konditionell ist das Prinzenpaar für die Session gut gerüstet. Andrea schon als Mutter von vier Kindern, begeisterte Ruderin in der Jugend, ehemals aktive Fußballerin beim 1. FC Rheinbach und jetzt dessen Geschäftsführerin. Und Prinz Dieter, ehemals Leichtathlet, bezeichne sich noch heute als "begeisterter Freizeitläufer", so Faßbender.

Inthronisiert wurde das Prinzenpaar von Bürgermeister Stefan Raetz mit der Übergabe der Insignien. Zugleich gab er den Goldenen Schlüssel als Symbol der Macht über die Stadt ab. Früher sei das der Schlüssel zur Kasse gewesen, so Raetz, aber die wollte heute keiner mehr, weil sie leer sei. Das könnte sich ändern, wenn die drei Rheinbacher Bürgermeister und alle Ratsmitglieder sich an die "Elf Närrischen Gebote" des neuen Prinzenpaars halten und ein wenig Glück dabei ist: Sie müssen zur Sanierung des städtischen Haushalts bis Aschermittwoch mindestens einmal Lotto spielen und eventuelle Gewinne an die Stadtkasse abführen.

Die Proklamation wurde mit einem bunten und hochkarätigen Programm gebührend gefeiert, unter anderem "Et fussisch Julchen" Marita Köllner, der Musikgruppen "Schäng" und "Altreucher", den "Rheinlandfanfaren" und nicht zuletzt dem Tanzcorps "Seiner Tollität Luftflotte 1926", dem der Prinz angehört.

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