Scheune in Miel Naturschützer bringen Nistkästen nahe des Orbaches an

SWISTTAL-MIEL · Idyllisch liegt sie da, die Pferdehalteanlage der Familie von Kintzel in Miel. In unmittelbarer Nähe der Aue des Orbaches, des Bächelchens und der Weiher des Lochhofes ist die Anlage ein kleines Paradies für Tiere jedweder Art. Gerade brüten drei Graureiherpaare in den hohen Bäumen.

 Mithilfe von Nistkästen wollen Norbert Phiesel (v.l.), Peter Meyer und Fransziska von Kintzel Wohnraum für weitere Arten schaffen.

Mithilfe von Nistkästen wollen Norbert Phiesel (v.l.), Peter Meyer und Fransziska von Kintzel Wohnraum für weitere Arten schaffen.

Foto: Henry

Damit noch mehr Vogelarten den Weg hierher finden, haben die Pferdehalter zusammen mit dem Naturschutzbund (Nabu) und dem Naturschutzverein "Rettet Bäume & Biotope" zwei Nistkästen für Steinkäuze und Schleiereulen sowie Sitzstangen angebracht.

"Wir haben direkt gesehen, dass wir hier im Bereich etwas machen können", sagt Norbert Phiesel vom Naturschutzverein "Rettet Bäume & Biotope". Also habe er mit den von Kintzels gesprochen, die sich gleich begeistert gezeigt hätten. "Wir können ja nur froh sein, wenn solche Arten erhalten bleiben", sagt Franziska von Kintzel. Also habe man kurzerhand die neu gebaute Scheune mit Nistkästen und Sitzstangen ausgestattet.

Ein Nistkasten für Steinkäuze wurde am Offenstall angebracht, der Nistkasten für die Schleiereule befindet sich in der Scheune. Gestellt hat die Kästen der Nabu. "Im Linksrheinischen haben wir schon mehr als 100 Stück aufgehängt", sagt Peter Meyer vom Nabu. Gerade das Terrain um den Pferdehof eigne sich für ein solches Naturschutzprojekt besonders.

"Die Tiere sind auf Mäuse angewiesen, die sie fressen können", sagt Meyer. Durch die Beweidung und das damit verbundene übersichtliche Feld findet auch der Steinkauz hier sein Fressen. "Die Mauspopulation wird so auf einem natürlichen Maß gehalten", ergänzt Phiesel.

Die drei Graureiher sind derzeit aber nicht alleine im kleinen Paradies neben dem Pferdestall. Mehrere Teichhuhnpaare gibt es in Miel, eines hat sich direkt am Teich neben dem Haus der von Kintzels niedergelassen. Auch ein Ganter fühlt sich hier zu Hause.

Dass die Bedeutung von Nistkästen gerade für Steinkäuze und Schleiereulen immer größer wird, liegt daran, dass den Tieren große, dicke Bäume, die über ausreichend Hohlräume verfügen, fehlen. "In den Hohlräumen können die Tiere brüten, der Steinkauz liebt vor allem alte Obstbäume", erklärt Meyer.

Solche Obstbäume soll es bald auch am Pferdehof geben. "Wir planen, die Zufahrt mit Obstbäumen zu bepflanzen", sagt von Kintzel. Das sei auch für Bienen attraktiv. Außerdem sollen lückige Gehölzstreifen zwischen der angrenzenden Ackerfläche und den Wiesen angelegt werden sowie Inseln mit Gehölzen und Nussbäumen auf den Wiesenflächen geschaffen werden.

Jetzt müssen die Vögel die Nistkästen und Sitzstangen nur noch annehmen. "Wenn Fledermäuse oder Turmfalken diese beziehen, nehmen wir das natürlich auch so hin und werfen sie nicht raus", sagt Phiesel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort