Flächennutzungsplan der Gemeinde Swisttal Mehr Platz für Wohnbebauung

SWISTTAL · Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Swisttal liegt zurzeit öffentlich aus. Bis Montag, 24. März, können dazu Stellungnahmen abgegeben werden.

 Am Wehrbusch in Buschhoven ist eine Fläche für Wohnbebauung vorgesehen.

Am Wehrbusch in Buschhoven ist eine Fläche für Wohnbebauung vorgesehen.

Foto: Wolfgang Henry

Im Plan eingearbeitet sind auch die Knackpunkte zu Gewerbe- beziehungsweise Wohnbau-Flächen in den vier Ortschaften Buschhoven, Dünstekoven, Heimerzheim und Odendorf, über die mit der Bezirksregierung nun Einigung erzielt werden konnte, wie die Verwaltung in der Sitzung des Planungs-, Verkehrs- und Umweltschutzausschusses sowie im Rat berichtet hatte. Demnach stellen sich die betreffenden Flächen wie folgt dar:

Buschhoven

Insgesamt sind weitere 4,8 Hektar Wohnbaufläche vorgesehen. Die Fläche Bu 1 liegt südlich des Baugebietes Buschhoven Süd vom Wehrbusch in Richtung Ende Rosenweg. Die Fläche Bu 2 umfasst den Sportplatz am Wiedring mit Rasenfläche. Die Fläche Bu 3 westlich des Wehrbuschs in der Verlängerung Am Fienacker wurde von der Bezirksregierung "für eine spätere Erweiterung grundsätzlich als geeignet" angesehen, wie es die Ergebnisniederschrift eines Gespräches bei der Bezirksregierung festhält.

Allerdings nur dann, wenn zuvor die anderen beiden Flächen sowie noch zwei Hektar vorhandener Flächen zügiger als erwartet verbraucht werden sollten. Die Bezirksregierung begründet dies mit Prognosen des Statistischen Landesamts für Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) zur Bevölkerungsentwicklung mit minus 2,8 Prozent (17 619 Einwohner) bis 2025. Das von der Gemeinde beauftragte Gutachterbüro prognostiziert dagegen plus 1,9 Prozent (18 683 Einwohner).

Dünstekoven

Grundsätzlich gesteht die Bezirksregierung dem Ortsteil zu, sich durch neue Wohnbauflächen weiterzuentwickeln. Die zunächst vorgeschlagene Fläche im Anschluss an die Wohnbebauung "Zum Eisernen Mann" (Dü 05) wurde allerdings "aufgrund ihrer landschaftlichen Bedeutung" abgelehnt.

Der neue Vorschlag von Verwaltung und Politik umfasst eine Arrondierungsfläche zwischen Neustraße und Capellenstraße (Dü 06). Allerdings gebe es dort Berichte von Vorkommen des Steinkauzes, was eine weitere artenschutzrechtliche Untersuchung erforderlich mache, so die Verwaltung.

Heimerzheim

Vorgesehen war der Sprung über die L 182, um im Norden von Heimerzheim Gewerbeflächen in drei separat zu erschließenden Teilen auszuweisen. Das wurde aufgrund der Gesamtgröße als "nicht bedarfsgerecht" abgelehnt. Allerdings wäre eine entsprechende Regionalplanänderung möglich, bei der der lokale und regionale Bedarf an Gewerbeflächen nachgewiesen werden müsse. Ausschuss und Rat hatten die Verwaltung damit beauftragt, bei der Bezirksregierung eine solche Änderung zu beantragen.

Odendorf

Das vorhandene Gewerbegebiet soll um rund sieben Hektar erweitert werden. Die SPD-Fraktion begrüßt, dass die Kölner Bezirksregierung den aus ihrer Sicht "überzogenen Expansionsplänen der CDU und der Gemeindeverwaltung" bei der Wohnbebauung in Buschhoven einen Riegel vorgeschoben und dem von der Gemeinde vorgelegten Entwurf des neuen Flächennutzungsplans nur mit einigen Abstrichen zugestimmt habe, so Ernst Ostermann. "Ungezügelter Flächenverbrauch bei statistisch nachgewiesener sinkender Einwohnerzahl in Buschhoven" sei nicht hinnehmbar.

Jürgen Strunck sieht für die CDU Buschhoven das Ziel seiner Fraktion erreicht, "weitere Wohnbauflächen mit Augenmaß" in Buschhoven vorzuhalten, um die Nachfrage zu bedienen und die vorhandene Infrastruktur an Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Vereinsleben zu erhalten. Zudem werde jetzt der Bau eines Seniorenheims möglich.

Nachdrücklich in seiner Position durch die Bezirksregierung bestätigt sieht sich der Bürgerverein "Wir für Swisttal": "Es ist uns völlig unverständlich, dass sich die Gemeinde in ihrem Flächennutzungsplanentwurf immer noch auf die viel zu optimistische Bevölkerungsprognose des Gutachterbüros stützt und dabei für Swisttal insgesamt auf 60 Hektar für neue Baugebiete kommt, obwohl unter Zugrundelegung der Prognose des IT.NRW und des Bedarfsmodells der Gemeinde Swisttal nur ein Bedarf von rund 20 Hektar vertretbar wäre. Die neue Bevölkerungsprognose dürfte auch deutlich näher an der Realität liegen, da die Bevölkerung in Swisttal seit 2008 rückläufig ist."

Der neue Flächennutzungsplan für das gesamte Gemeindegebiet ist auch im Internet hinterlegt unter www.swisttal.de, Bauleitplanung, Öffentliche Auslegung.

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