Verkehrszeichen in Swisttal Mehr Ordnung im Schilderwald

SWISTTAL · Spitzfindige Temposünder auf dem Höhenring in Heimerzheim könnten sich derzeit noch darauf berufen, dass die Tempo-30-Schilder längst veraltet und gar nicht mehr gültig sind. Doch damit ist jetzt bald Schluss: Die Schilder werden gegen neue ausgetauscht.

 Das "Vorfahrt gewähren"-Schild an der Rathausstraße in Swisttal ist verblasst und erneuerungsbedürftig, haben Guido Mußmann (von links), Christoph Paßgang, Josef Schmitz, Reinhold Lethert und Helga Kramer bei der Verkehrsschau festgestellt.

Das "Vorfahrt gewähren"-Schild an der Rathausstraße in Swisttal ist verblasst und erneuerungsbedürftig, haben Guido Mußmann (von links), Christoph Paßgang, Josef Schmitz, Reinhold Lethert und Helga Kramer bei der Verkehrsschau festgestellt.

Foto: Wolfgang Henry

Das hat Helga Kramer vom Straßenverkehrsamt Rhein-Sieg bei der großen Regelverkehrsschau, die Fachleute in den vergangenen Tagen quer durch Swisttal führte, schleunigst veranlasst. "Die Karenzzeit nach der Layout-Modernisierung ist längst abgelaufen und das alte Schild folglich ungültig. Glücklicherweise wissen das viele Autofahrer nicht", erläutert Kramer, unter deren Federführung bei der Regelverkehrsschau rund alle vier Jahre zahlreiche Augenpaare nach überflüssigen, verwitterten oder fehlenden Schildern und Markierungen Ausschau halten.

Verkehrsingenieur Christoph Paßgang vom Rhein-Sieg-Kreis, Reinhold Lethert, Fachgebietsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Gemeinde Swisttal, Guido Mußmann vom ADAC Nordrhein, Josef Schmitz von der Direktion Verkehr des Polizeipräsidiums Bonn sowie Rüdiger Stöckle vom Landesbetrieb Straßenbau NRW haben die zehn Swisttaler Ortsteile auf 63 Quadratkilometern durchkämmt.

"Insgesamt sind wir 55 Kilometer klassifizierte Straßen, also Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, sowie 150 Kilometer Gemeindestraßen in jeweils beide Richtungen abgefahren", bilanziert Kramer. Wie viele notwendige Maßnahmen samt Begründung sie dabei ins Aufnahmegerät diktiert hat, wird sie erst in einigen Tagen ausgewertet haben.

Eines ist aber schon sicher: "Bei der vorigen Schau vor drei Jahren haben wir richtig aufgeräumt, insofern wird diesmal weniger anfallen." Damals baute der Baubetriebshof nach der Verkehrsschau 169 überflüssige Schilder ab, ersetzte 71 verwitterte oder veraltete Schilder und errichtete sieben neue.

Der Austausch beschädigter Schilder leuchtet schnell ein: "Die Sonne arbeitet nun mal an der Plastikfolie und lässt die Farben verblassen. Insbesondere bei sicherheitsrelevanten Schildern, etwa zur Vorfahrtsregelung, muss die Lesbarkeit der Schilder aber gewährleistet sein. Auch abgefahrene Markierungen gilt es regelmäßig zu erneuern", erklärt Josef Schmitz. "Hinzu kommt Vandalismus: Manche Schilder werden besprüht oder gar durchschossen."

Aber auch jenseits bloßer Abnutzung oder mutwilliger Beschädigung gibt es immer wieder Neuerungen. Zum Beispiel bei der Ausschilderung von Sackgassen: "Neue Schilder sind um Zeichen zur Durchlässigkeit, etwa für Fußgänger oder Radfahrer, erweitert", sagt Kramer. Manchmal ändert sich auch nur das Design, etwa im Fall der Ausschilderung von Wirtschaftswegen, deren Auto- und Motorrad-Darstellung nicht mehr zeitgemäß war.

Und manchmal zieht die Wahl einer bestimmten Beschilderungsart sogar eine kleine Kettenreaktion nach sich, wie Kramer erzählt: "Der Ortsteil Ludendorf ist in Höhe des Rathauses mit einer grün-gelben Weilerbeschilderung statt einer Ortstafel gekennzeichnet. Diese Weilerbeschilderung ist aber mit keinerlei Verhaltensregeln verbunden, so dass zusätzliche Schilder zur Geschwindigkeitsbegrenzung erforderlich sind. Wir veranlassen nun den Austausch der Weilerbeschilderung durch eine Ortstafel, die eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer bereits impliziert, so dass weitere Schilder abgebaut werden können."

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