Landhüpfer in Swisttal Liniennummer 747 und verbindet Odendorf mit Rheinbach

Swisttal · Mit dem Fahrplanwechsel haben die Verkehrsbetriebe drei neue Linien eingerichtet, darunter die Linie 747, die - wenn auch mit Verspätung - im Rahmen einer Eröffnungsfahrt gemeinsam mit den Meckenheimer Ortsvorstehern und interessierten Bürgern eingeweiht wurde.

 Klein, aber fein: Der Swisttaler Landhüpfer schließt eine Lücke im Nahverkehr.

Klein, aber fein: Der Swisttaler Landhüpfer schließt eine Lücke im Nahverkehr.

Foto: Axel Vogel

Während die Zahl 747 in großer Leuchtschrift auf der Anzeigetafel prangt, ist "Swisttaler Landhüpfer" der Taufname der neuen Linie. Angelehnt ist die Bezeichnung an den schon vorhandenen "Rheinbacher Stadthüpfer" und soll nun der neue Mobilitätsgarant rund um Swisttal sein.

"In den letzten Monaten hatten sich immer mehr Bürger über die unzureichende Verbindung zwischen den Ortsteilen in der Swisttaler Umgebung beklagt. Darauf haben wir mit dem Landhüpfer als neues Angebot reagiert", erklärt Marcus Schäfer, zuständig für den Öffentlichen Personennahverkehr im Rhein/Sieg-Kreis.

Die Linie 747 verkehrt unter der Woche stündlich zwischen Odendorf und Rheinbach und steuert verschiedene Haltestellen in Ludendorf, Essig, Miel, Buschhoven, Morenhoven und Peppenhoven an.

Die Fahrtzeiten sind an die jeweiligen Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Bahnlinie S23 angepasst, so dass der Kleinbus als Zubringer für den Bahnverkehr dient. "Am Bahnhof Odendorf besteht Anschluss an die Linien der Deutschen Bahn in Richtung Bonn und Euskirchen", so Schäfer. Nur sieben Minuten liegen zwischen der Ankunft des Landhüpfers und der Abfahrt der Bahn in Richtung Bonn - genug Zeit zum Umsteigen.

Ab dem Bahnhof Odendorf geht der Landhüpfer in die Linie 748 über, die einen Rundkurs durch Odendorf fährt. Zwei Fahrzeuge sind parallel im Einsatz, Beide sind Kleinbusse der Marke Mercedes Sprinter. "Mit dem Mercedes können wir Haltestellen anfahren, die mit einem normalen Linienbus nicht zu erreichen wären", erklärt Dieter Schäfer von der RVK. Dazu gehören Haltestellen in den Wohngebieten - Platz für Gelenkbusse ist da nicht vorhanden. Dafür begegnen die Kleinbusse ihren größeren Kollegen in der Flotte der RVK mindestens auf Augenhöhe.

"Zielgruppe sind junge Menschen und Senioren"

"Genutzt wird der Landhüpfer vornehmlich von Bürgern, die kein eigenes Fahrzeug zur Verfügung haben und trotzdem auf eine Verbindung zwischen den Ortsteilen angewiesen sind. Unsere Zielgruppe sind also junge Menschen und Senioren", erklärt Schäfer. Knapp 20 Personen finden Platz in den Kleinbussen, zudem ist ausreichend Fläche für Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühle reserviert.

Bildschirme visualisieren die Haltestellen, unterstützt von einer Ansage. Auch in den Kleinbussen können Fahrkarten beim Busfahrer erworben werden, zudem sind die Busse mit Videokameras und Zustiegsrampen ausgestattet. Für Schäfer ist das ein besonderer Service, der "bei der Konkurrenz nur selten in Kleinbussen Anwendung findet".

Schon die Jungfernfahrt des Landhüpfers stößt auf Wohlwollen bei den mitfahrenden Bürgern, trotzdem gibt es Verbesserungsvorschläge. "Ich finde es schade, dass der Swisttaler Landhüpfer ausschließlich unter der Woche fährt, zudem nur zwischen sechs und 21 Uhr", findet die Odendorferin Gabriele Thürnau. Am Wochenende verkehrt der Landhüpfer nicht, eine halbe Stunde vor der gewünschten Abfahrtszeit kann jedoch ein Taxibus angefordert werden.

Betrübt ist Thürnau auch darüber, dass Fahrräder - anders als in normalen Linienbussen - nicht mitgenommen werden dürfen. Insgesamt ist sie jedoch zufrieden mit dem neuen Angebot: "Nach Bonn und Euskirchen zu kommen war für mich nie ein Problem. Jetzt kann ich aber endlich auch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, um von zu Hause nach Buschhoven zu fahren".

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