A61 in Swisttal Konzept zur A61-Erweiterung in Miel soll in zwei Jahren kommen

Swisttal-Miel · In Sachen Ausbau A61/Ortsumgehung Miel blieben Fragen von Anwohnern und Politikern zum Zeitplan, Lärmschutz und vielem mehr anderthalb Jahre lang offen. Jetzt informierte Straßen NRW die Politik.

Das Thema Ortsumgehung Miel und der Vollanschluss an die Autobahn A 61 sowie deren sechsspuriger Ausbau beschäftigt Bürger, Politik und Verwaltung seit Jahren gleichermaßen. Um die Bürger ins Planfeststellungsverfahren mit einzubeziehen, hat die Gemeinde Informationsveranstaltungen in Kooperation mit der nordrhein-westfälischen Servicestelle „Dialog schafft Zukunft“ initiiert (der GA berichtete).

Die erste von zwei geplanten Bürgerdialogen hatte bereits am 6. September 2016 stattgefunden, zur zweiten sollte zeitversetzt im Abstand weniger Wochen eingeladen werden. Dazu ist es aber bisher nicht gekommen, weil noch Fragen aus der ersten Dialogveranstaltung unbeantwortet waren.

Jetzt hat Regierungsbaudirektor Bernd Egenter vom Landesbetrieb Straßen NRW in der Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses über den aktuellen Verfahrensstand der Ortsumgehung Miel informiert und Fragen aus der ersten Bürgerdialogveranstaltung sowie der Fraktionen beantwortet.

Zeitplan:Egenter will die die Überarbeitung des Vorentwurfs „in Jahresfrist schaffen, um 2019 ins Planfeststellungsverfahren zu kommen“. Dann könne das Verfahren in zwei Jahren zu einem Beschluss führen.

A 61/Ortsumgehung:Die Ortsumgehung Miel sei in den „vordringlichen Bedarf“ im Bundesfernstraßenbedarfsplan aufgenommen, ebenso der sechsspurige Ausbau der A 61, der Einfluss auf die Umsetzung habe: Er soll nämlich im Bereich der Anschlussstelle Miel bereits so mit eingeplant werden, dass Brückenbau- und Kreuzungsbauwerke nicht noch einmal angepackt werden müssen.

Nach entsprechenden Abstimmungen im Spätherbst 2017 gebe es dazu jetzt Klarheit. „Der Straßendamm der A 61 soll in diesem Bereich breiter aufgebaut und zwei Brückenbauwerke sollen für den künftigen Querschnitt von insgesamt 36 Metern ausgeführt werden“, erläuterte Egenter.

Flurbereinigung:Aus dem Kreis der betroffenen Landwirte sei ein Flurbereinigungsverfahren gefordert worden, um die Erreichbarkeit der jeweiligen landwirtschaftlichen Flächen sicherzustellen. Das Bundesverkehrsministerium habe eine Kostenübernahme für das Verfahren zugesagt. Die Bezirksregierung Köln werde mit der Abwicklung mindestens ein Jahr vor Baubeginn starten.

Lärmschutz:Egenter stellte fest, dass die Lärmschutzmaßnahme an der A 61, die fast fertiggestellt ist, bereits jetzt eine Minderung gebracht habe. Bei sechsspurigem Ausbau der A 61 erfolge noch einmal eine Untersuchung.

Hochwasserschutz:Fortschritte seien am Küpperweg erzielt worden. Wassertechnische Untersuchungen in Zusammenhang mit der geplanten Verlegung des „Bächelchens“ seien bereits erfolgt. Über die Kostenbeteiligung müsse noch eine Verwaltungsvereinbarung geschlossen werden.

Einbahnregelung: Die Möglichkeit einer Einbahnregelung für die Bonner Straße/B 56 nach Fertigstellung der Umgehung habe das Bundesverkehrsministerium laut Egenter abgelehnt. „Der Bund sagt nein zu irgendeiner Anbindung an der Ostseite“, sagte der Regierungsbaudirektor. Damit verbunden seien die Müllumladestation und das Naturschutzgebiet – ein zusätzliches Hemmnis.

„Wir nehmen das zur Kenntnis, können uns aber dennoch für eine andere Lösung einsetzen“, so Tobias Leuning (SPD). „Die einzige Möglichkeit ist politisches Einwirken.“ Er wies darauf hin, dass im Masterplan NRW für die Reihenfolge der großen Straßenbauprojekte der Ausbau der A 61 eben nicht enthalten sei.

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