Sportplatz Heimerzheim Komplette Anlage soll saniert werden

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Für die Sanierung der gesamten Sportanlage Heimerzheim mit Kunstrasenplatz, umlaufender Kunststofflaufbahn und leichtathletischen Nebenanlagen wird die Gemeinde Swisttal Fördermittel aus dem Sonderprogramm „Hilfe im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“ beantragen.

Diesen Beschluss haben die Fraktionen einstimmig am Dienstag im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss (HFB) gefasst.

Die Frist endet am Freitag, die Entscheidung über die Bewilligung sei für März angekündigt, so Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. Damit der Antrag die Bezirksregierung pünktlich erreiche, werde er per Bote nach Köln gebracht.

Sollten die Fördermittel nicht bewilligt werden, soll umgehend die Variante Hybridrasen vorangetrieben werden. Diese einstimmige Entscheidung wurde vom Applaus von rund 40 erwachsenen und jugendlichen Aktiven des SSV Heimerzheim begrüßt. Der Fördersatz aus dem Programm beträgt 80 Prozent.

Das Förderprojekt zum Sport durch Integration wird vom SSV Heimerzheim, dem Gemeindesportverband, der Katholischen Jugendagentur, die für die Jugendarbeit zuständig ist, von den Helferkreisen Flüchtlinge sowie vom Kreisjugendamt befürwortet.

Die Kosten für Kunstrasenplatz, Kunststofflaufbahn und leichtathletische Nebenanlagen belaufen sich nach Schätzung des Ingenieurbüros Fischer auf rund 1,243 Millionen Euro. Angesichts der Finanzierungssituation hatte der Rat entschieden, den bestehenden Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Kosten: circa 550.000 Euro.

Der SSV Heimerzheim wiederum wollte dann einen Hybridrasenplatz sowie einen zusätzlichen kleineren Hybrid-Nebenplatz auf einer Teilfläche einer gemeindeeigenen Lagerfläche am Kottenforst.

Dieser Nebenplatz sei bei dem ermittelten Bedarf von SSV Heimerzheim, Georg-von-Boeselager-Schule – die zudem Sportklassen einrichten will – und Swistbachschule angesichts von 1653 Jahresstunden unverzichtbar, so die Verwaltung. Die Fläche dieses Nebenplatzes liegt jedoch nicht innerhalb des gültigen Bebauungsplans, sodass ein entsprechendes Bebauungsplan-Änderungsverfahren notwendig wäre, was wiederum „mit Unsicherheiten behaftet“ wäre wegen Lärm- und Landschaftsschutzes.

Nicht vereinbar ist ein Kunstrasenspielfeld mit einer Tennen-Laufbahn, weil der Kunstrasen beschädigt würde. Deshalb ist bei Umwandlung in einen Kunstrasenplatz die Umwandlung der Laufbahn in Kunststoff zwangsläufig. Bei Bewilligung aus dem Integrationstopf braucht der SSV Heimerzheim kein NRW-Darlehen zur Finanzierung des Eigenanteils, würde aber auch keinen Pflegezuschuss von der Gemeinde erhalten.

Die Fraktionen waren sich einig, dass es sträflich wäre, diese Chance auf Komplettsanierung nicht zu nutzen, so Joachim Euler (SPD) und Johanna Bienentreu (Die Grünen). Die Gemeinde könne so viel Geld sparen, hielt Claus Nehring (BfS) fest. Monika Wolf-Umhauer (FDP) begrüßte die Komplettsanierung, weil Schulen und der SSV „mehr wollen, als nur Fußballspielen“. Manfred Lütz (CDU) erinnerte daran, dass der SSV Heimerzheim „hinterherhinke“, was die Platzsanierung anbelangt, aber im Wettbewerb stehe. Deshalb sollte keine Zeit verloren werden, um „Plan B Hybrid mit Zusatzfeld“ zu klären.

Karl-Heinz Peters (Die Swisttaler) verknüpfte die Zustimmung seiner Fraktion an die Zusage, dass in der Verwaltung ohne Verzögerungen die Planungen für die Hybridrasenlösungen weitergeführt werden. Schließlich sei dies der Wunsch des Vereins gewesen und im Übrigen in Erstellung, Unterhaltung und Lebensdauer erheblicher günstiger als Kunstrasen, teilte er im Nachgang mit.

Reinhart Marschall, Koordinator des SSV Heimerzheim für die Neugestaltung des Sportplatzes, dankte den Aktiven für ihr Erscheinen zur HFB-Sitzung, das dem Anliegen des Vereins Nachdruck verleihe: „Wir wollen dieses Jahr was sehen, und ich bin überzeugt, dass wir das auch schaffen.“

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