KJR in Swisttal Katholische Jugendagentur übernimmt ab 2014 die Offenen Türen

SWISTTAL · Bewährtes fortsetzen: So lässt sich das Engagement der Katholischen Jugendagentur Bonn (KJA) in Swisttal zusammenfassen. Sie übernimmt ab dem kommenden Jahr die drei Offenen Türen (OT) in Buschhoven, Heimerzheim und Odendorf. Bisher hat sich der Kinder- und Jugendring Swisttal (KJR) ehrenamtlich um das Angebot gekümmert.

 Die Offenen Treffs für Kinder und Jugendliche in Swisttal sollen bleiben: Zum 1. Januar wechselt die Trägerschaft.

Die Offenen Treffs für Kinder und Jugendliche in Swisttal sollen bleiben: Zum 1. Januar wechselt die Trägerschaft.

Foto: Henry

Doch der Aufwand sei zu groß geworden, als dass die Vorstandsmitglieder diesen neben ihrem Beruf und Privatleben weiter stemmen könnten (der GA berichtete).

Von der geleisteten Arbeit des ehrenamtlichen Trägers sind KJA-Geschäftsführer Rainer Braun-Paffhausen, der Fachbereichsleiter für die Offene Kinder- und Jugendarbeit Kalle Jansen und die Regionale Ansprechpartnerin für das Kreisdekanat Euskirchen und das Kreisdekanat Rhein-Sieg, Kathrin Friedrich, überzeugt. "Wir tauchen nicht als Retter auf, sondern übernehmen ein funktionierendes System", sagt Braun-Paffhausen. "Im besten Fall merken die Kinder und Jugendlichen gar nichts von dem Trägerwechsel." Derzeit besuchen zwischen 15 und 30 Kinder und Jugendliche die Treffs. Die drei Mitarbeiter der Einrichtungen sollen übernommen werden. Auch die drei Säulen Freizeitgestaltung, Hilfe, etwa bei Bewerbungen, und Bildungsangebote sollen bestehen bleiben. Das Angebot ist weiterhin nicht an eine Konfession gebunden. "Nur weil wir ein katholischer Träger sind, heißt das nicht, dass auch nur Katholiken zu uns kommen dürfen", betont Braun-Paffhausen. "Wir engagieren uns unabhängig von Religion."

Allerdings sieht die KJA auch Verbesserungsmöglichkeiten, etwa mit Blick auf die Raumstruktur im Alten Kloster in Heimerzheim. Die hatte der KJR ebenfalls beanstandet. Zudem erschwere die personelle Situation die Arbeit. Von den drei vollen Stellen fallen derzeit zwei Mitarbeiterinnen wegen Krankheit und Schwangerschaft aus. Eine halbe Stelle ist seit geraumer Zeit unbesetzt. "Für uns wird es auch nicht leicht werden, diese Aufgabe zu lösen", so Braun-Paffhausen. Aber die KJA könne auf die personellen Strukturen anders reagieren, da sie im Rhein-Sieg-Kreis bereits sieben Einrichtungen in der Offenen Jugendarbeit betreut. So sei es denkbar, zwei halbe Stellen zu einer vollen zu kombinieren.

Mit Hilfe eines Beirats sollen Ideen und Wünsche der Mitarbeiter, der Helfer, der Kinder und Jugendlichen, der jugendpolitischen Vertreter sowie der kooperierenden Einrichtungen thematisiert werden. Damit sollen Transparenz und die Berücksichtigung aller Interessen gewährleistet werden.

Aber auch für einen hauptamtlichen Träger sei der Zeitplan, der eine Übernahme zum 1. Januar vorsieht, sportlich, meint Fachbereichsleiter Jansen. Trotzdem blicken Jansen, Friedrich und Braun-Paffhausen zuversichtlich in die Zukunft. Sie haben den Eindruck, dass sie noch etwas bewegen, die Jugendarbeit in der Gemeinde aktiv gestalten können. Das sei der Hauptgrund gewesen, sich für die Übernahme der Trägerschaft zu bewerben. Außerdem haben Kreis und Gemeinde versichert, dass die Finanzierung wie bisher bestehen bleibt. "Wenn die drei Stellen nicht bleiben, können wir nicht, wie geplant agieren", betont Braun-Paffhausen. Dass der KJR sein Engagement als Arbeitgeber zurückfährt, können alle drei nachvollziehen. "Für einen ehrenamtlichen Verein ist das schon ein ordentliches Pensum", sagt Braun-Paffhausen.

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