Flüchtlingskinder in Swisttaler Schulen Integration fängt in der Schule an

SWISTTAL · Pädagogen informieren im Schulausschuss über ihre Arbeit mit Kindern Asylsuchender. Die Lehrer lehnen eine zentrale Förderung ab und bauen auf eigene Förderklassen.

 Im Deutschunterricht für Flüchtlingskinder wird nicht nur die Sprache erlernt, sondern auch das Miteinander der Kulturen.

Im Deutschunterricht für Flüchtlingskinder wird nicht nur die Sprache erlernt, sondern auch das Miteinander der Kulturen.

Foto: dpa

Auf Antrag der Liberalen, hat die Gemeindeverwaltung den Schulausschuss in seiner Sitzung über die Flüchtlingssituation an den Swisttaler Schulen informiert. Demnach werden aktuell an der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule in zwei internationalen Förderklassen 35 Kinder Asylsuchender „und nicht deutsch sprechende“ Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die aus Afghanistan, Albanien, Rumänien, Syrien, Irak, Iran und Jordanien kommen. Die Heimerzheimer Swistbach-Grundschule hat eine internationale Förderklasse mit 14 Kindern aus Syrien, Albanien, Afghanistan, Polen, Griechenland und Armenien. An der Buschhovener Grundschule am Burgweiher sind es fünf und in der Odendorfer Grundschule am Zehnthof zwei Kinder aus Syrien. Wegen der wenigen Flüchtlingskinder gibt es dort keine Förderklassen.

Je nach Schule erhalten die Kinder eine bis drei zusätzliche Deutsch-Förderstunden täglich. Die Frage von Hartmut Benthin (SPD), ob eine zentrale Förderung der Kinder angesichts des notwendigen Lehrpersonals nicht besser wäre, verneinten die Schulleitungen übereinstimmend. „Am besten ist es, wenn ein Flüchtlingskind in einer Klasse mit nur Einheimischen ist“, sagte Christian Kaiser von der Odendorfer Grundschule.

Der reine Spracherwerb sei das geringste Problem, war sich seine Kollegin Heike Schwabenbauer von der Buschhovener Grundschule mit ihm einig. „Viel wichtiger ist die Integration in unsere Gesellschaft“, sagte sie.

Als Herausforderung nannten die Schulleitungen die sehr unterschiedlichen Bilder von Schule und Lernen, die Kinder und Eltern aus ihren Herkunftsländern mitbringen, die teils sehr restriktiv seien. „Es ist manchmal schwierig einen Mittelweg zu finden zwischen klaren Ansagen und Verwässern“, sagte die Leiterin der Georg-von-Boeselager-Schule, Angelika Polifka. „Das A und O ist, dass die Kinder einen gesicherten Rahmen haben, was sie dürfen und was nicht.“

Unter dem Eindruck der Konflikte zwischen Schülergruppen der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule hatte die SPD erst zur Schulausschuss-Sitzung einen Dringlichkeitsantrag eingebracht. So soll etwa die Schulsozialarbeiterstelle schnellstmöglich neu besetzt, die Raumsituation an der Sekundarschule verbessert und die Einrichtung weiterer OGS-Plätze geprüft werden. Der Antrag wurde zur Beratung in die Fraktionen verwiesen.

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