Abschlussübung der Feuerwehr Swisttal Inszenierte Brände und Explosionen

Swisttal-Miel · Brandherde, eine Explosion und das Austreten giftiger Stoffe - verschiedene Horrorszenarien spielten sich auf dem Gelände der RSAG in Miel ab. Die Swisttaler Feuerwehr übte die Brandbekämpfung mit Gefahrenstoffe.

 Jahresabschlussgroßübung der Swisttaler Feuerwehr auf der Müllumladestation in Miel; Chemieanzüge sind Pflich bei dem Einsatz

Jahresabschlussgroßübung der Swisttaler Feuerwehr auf der Müllumladestation in Miel; Chemieanzüge sind Pflich bei dem Einsatz

Foto: Axel Vogel

An die 75 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Swisttal rückten am Samstag mit 15 Löschfahrzeugen, Rüstwagen, Mannschaftstransportfahrzeugen und Einsatzleitwagen zu einem Großbrand mit Explosion auf das Gelände der Mieler RSAG-Entsorgungsanlage Swisttal aus. Gegen 14 Uhr erteilte die Leitstelle Rhein-Sieg den neun Löschgruppen per Meldeempfänger den Einsatzbefehl. „Mit der gemeinsamen Abschlussübung wollen wir die Kräfte einmal im Jahr bündeln, um zu sehen, wie das Zusammenspiel der Wehren untereinander funktioniert“, erklärte Wehrleiter Stefan Schumacher.

Verschiedene Szenarien, zu denen zwei Brandherde, eine Explosion und das Austreten giftiger Stoffe gehörten, hatte Paul Buhl als stellvertretender Chef der Swisttaler Wehr für die Löschzüge Ost (Buschhoven, Morenhoven), Süd (Miel, Ludendorf, Odendorf) und Nord (Ollheim, Straßfeld, Heimerzheim, Dünstekoven) bis ins Detail vorbereitet.

So gab es im Abkippbereich an der Lützermiel 1 eine Explosion mit unbekannter Ursache. Die dort gelagerten gelben Säcke und Kunststoffbehälter entzündeten sich, einzelne brennende Trümmerteile des Daches wurden auf die gegenüberliegende Seite geschleudert. Dort befanden sich Sondermüllcontainer mit giftigen Farben und Lacken, die sofort Feuer fingen. Ätzende und giftige Stoffe wurden freigesetzt. Herumfliegende Teile hatten zudem die dahinter liegenden Papiercontainer in Brand gesetzt.

In diesem Bereich mussten die Brandschützer auch die dortige betriebseigene Tankstelle sichern, um den Dieseltank vor den herumfliegenden Trümmern zu schützen.

Nachdem sich die jeweiligen Abschnittsleiter über die Taktik der Brandbekämpfung verständigt hatten, sorgte die Odendorfer Löschgruppe über eine Tragkraftspritze an der Swist für die Wasserversorgung des Löschfahrzeugs.Während der Löschzug Nord nach einer großzügigen Absperrung der Brandstelle um die Tankstelle und die Papiercontainer herum mit der Bekämpfung des simulierten Feuers begonnen hatte, übernahm der Löschzug Ost die Löschung an der Abkippstelle.

Der Löschzug Süd kümmerte sich um den Bereich des Sondermülls. In Chemikalienschutzanzügen mit Atemschutzmasken und Sauerstoffflasche untersuchte der Angriffstrupp zunächst die Gefahrenstelle, begutachtete die Plastikbehälter mit den „Giftstoffen“ und gab über Funk an die Einsatzstelle den dort angebrachten Gefahrencode durch.

Die nächsten Gruppen füllten die „ätzenden“ Stoffe in eigens mitgebrachte Edelstahlbehälter um. „Die Gefährlichkeit eines Stoffes ist durch eine Ziffer und/oder ein Symbol am Behälter gekennzeichnet. So wissen wir, ob er umweltgefährdend ist oder nicht“, erklärte Wehrleiter Stefan Schumacher.

Zur Unterstützung von Einsatzleiter Paul Buhl sammelte der Swisttaler Einsatzwagen Informationen und steuerte die Kommunikation der einzelnen Abschnittsleiter.

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