Bodenproben in Swisttal Futuristische Gefährte zu ungewöhnlicher Uhrzeit

SWISTTAL · Zwei Fahrzeuge analysieren die Felder im Raum Swisttal - und zwar noch in der Dunkelheit. Hohe Niederschlagsmengen als Ursache.

 Futuristische Anmutung: Das Geländefahrzeug mit dem vollautomatischen Bodenprobengerät.

Futuristische Anmutung: Das Geländefahrzeug mit dem vollautomatischen Bodenprobengerät.

Foto: Landwirtschaftskammer

Wer derzeit in den frühen Morgenstunden im Raum Swisttal unterwegs ist, könnte sich wundern, welche futuristisch aussehenden Geländefahrzeuge in der Dunkelheit über die Felder fahren. Es sind die beiden vollautomatischen Bodenprobengeräte der Wasserschutzkooperation Arbeitskreis Landwirtschaft, Wasser und Boden im Rhein-Sieg-Kreis (kurz ALWB).

Die Fahrzeuge ziehen Bodenproben aus bis zu 90 Zentimeter Tiefe, damit die Landwirte ihre Düngung umweltgerecht planen können. Im Labor werden die genauen Bodengehalte an Stickstoff, Kalium, Phosphor und Magnesium analysiert. Der Landwirt düngt dann nur noch auf, was seine Pflanzen in diesem Jahr noch benötigen.

Fast alle landwirtschaftlichen Betriebe im Raum Swisttal sind laut Arbeitskreis schon lange Mitglied im ALWB. Im Vorjahr sind Proben auf insgesamt mehr als 600 Flächen gezogen worden. Die Landwirte müssen einen Eigenanteil von fünf Euro pro Bodenprobe bezahlen. Die weiteren Kosten übernimmt der Wasserversorger, in der Region ist das die Regionalgas Euskirchen GmbH & Co. KG.

Felder können nur bei Frost befahren werden

Gülle wird in der Region kaum noch als Düngemittel eingesetzt, da es nicht mehr viele tierhaltende Betriebe gibt. Aus dem Randbereich des Kreises kommen noch Gärreste der Biogasanlagen dazu. Hauptsächlich wird aber mit Mineraldünger gedüngt.

In diesem Jahr werden die Bodenproben zu dieser ungewöhnlichen Zeit gezogen, da die Felder durch die vielen Niederschläge so nass sind, dass sie nur im Frost befahren werden können. Die Bodenprobenzieher des ALWB beginnen deshalb schon um 4 Uhr morgens und fahren so lange, bis der Boden wieder auftaut. ga

Weitere Informationen zur die Wasserschutzkooperation gibt es auch im Internet www.alwb.de.

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