Konzertreihe im Beethovenjahr Festival Orgelkultur beginnt in Ollheim

SWISTTAL-OLLHEIM. · Zum Beethovenjahr gibt es in den Kirchen des Rhein-Sieg-Kreises ein umfangreiches Programm. Es startet mit einem Orgelkonzert in Swisttal-Ollheim.

 Vorfreude auf das Orgelkonzert in der Pfarrkirche Sankt Martinus in Ollheim (v.l.): Dechant Pater Stanislaus Friede, Landrat Sebastian Schuster, Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, Kulturdezernent Thomas Wagner und Kulturamtsleiter Rainer Land.

Vorfreude auf das Orgelkonzert in der Pfarrkirche Sankt Martinus in Ollheim (v.l.): Dechant Pater Stanislaus Friede, Landrat Sebastian Schuster, Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, Kulturdezernent Thomas Wagner und Kulturamtsleiter Rainer Land.

Foto: Axel Vogel

Die Ollheimer Sankt Martinus Kirche sei derzeit weniger Gotteshaus als Kulturort, klagte Pater Stanislaus Friede von der katholischen Kirchengemeinde Swisttal leise. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner dagegen fand es gut, wenn wegen der Musik viele in die Kirche kommen. Anlass eines Ortstermins in dem kleinen Gotteshaus war – wie könnte es in der Bonner Region derzeit anders sein – ein Orgelfestival, das zum 250. Geburtsjahr Beethovens seinen Ausgangspunkt in Ollheim nimmt.

Dort ist man besonders stolz auf die überregional bedeutende Barockorgel von Christian Ludwig König. Sie wurde 1806 vom Kloster Schillingscapellen dorthin gebracht und zuletzt 2014 durch die Orgelbaufirma Klais restauriert und in ihren Originalzustand zurückgeführt. In Ollheim findet am 12. Januar 2020, 17 Uhr, denn auch das Eröffnungskonzert des Festivals „Orgelkultur im Rhein-Sieg-Kreis“ statt, bei dem der international bekannte Orgelvirtuose Professor Markus Eichenlaub aus Speyer neben Beethoven auch Werke von Christian Heinrich Rinck (1770 - 1846), Bert Koelwin (*1953) und sogar einen Rag von Andreas Willscher (*1955) spielen wird.

Neben Musik gibt es auch viel Geschichte

Im Werk Beethovens spielt die Orgel ja nur eine Nebenrolle. Doch sei er in seiner Jugend häufig als Organist in seiner Heimatregion tätig gewesen, wie Landrat Sebastian Schuster ausführte. Thomas Wagner, Kulturdezernent des Rhein-Sieg-Kreises, nannte drei Leitlinien: Man wolle mit der Musik „in die Fläche gehen“, nachhaltig wirken und die Jugend einbinden. Er werde besonders auf die Orgel-Reihe angesprochen, denn Bonn mache das ja nicht.

Die Reihe biete viel Musik, aber auch Kultur und Musikgeschichte, führte Andreas Würbel, Referent der mit veranstaltenden Thomas-Morus-Akademie aus. Neben den Konzerten werden nämlich auch acht Exkursionen angeboten, bei denen pro Termin drei Orgeln mit Bus oder Fahrrad besucht und vorgestellt werden. Für Grundschul-Kinder werden eigene Orgel-Erlebnisse angeboten. Die Nachfrage ist laut Würbel groß: Binnen 14 Tagen habe man 65 Buchungen dafür verzeichnet. Zur Wahl stehen dabei acht Musikstücke wie die Bremer Stadtmusikanten (Musik Rainer Bohm), Karneval der Tiere (Camille Saint Saens) oder Peter und der Wolf (Sergej Prokofjew).

Vom 12. bis 15. Oktober 2020 bietet ein „Orgelcamp“ 15 Jugendlichen von zwölf bis 20 Jahren die Möglichkeit, sich dem Instrument anzunähern. Dazu gehören der Aufbau, Unterrichtseinheiten an Orgeln in Siegburg, eine Exkursion zur Orgelbaufirma Klais und zum Kölner Dom sowie ein Abschlusskonzert. Voraussetzung dafür sind unter anderem mindestens zwei Jahre Klavierunterricht; 50 Euro sind zu den Kosten beizutragen. Bei besonderer Eignung winken Stipendien etwa für Orgelunterricht und Notenmaterial.

Kulturamtsleiter Rainer Land wies auf insgesamt 80 Angebote im Kreis hin. Dazu gehören der Beethoven-Rundweg, wo elf Stelen auf Wanderungen des Komponisten hinweisen. Oder das Projekt „Ludwig goes Kita“, bei dem sein Leben und Werk in 28 Kitas vorgestellt wird.

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