Ehemaliges Sportplatz-Gelände Ein Treffpunkt für die Mieler

SWISTTAL-MIEL · Die Mieler bezeichnen ihren ehemaligen Sportplatz gerne als die "grüne Lunge" ihres Ortes. Früher spielte der SV Swisttal dort Kreisliga-Fußball. Doch das ist lange her. Die Senioren und die Jugendteams spielten jahrelang auf dem Platz in Morenhoven, und ziehen nun, da dieser Platz bebaut wird, nach Buschhoven weiter. Auch eine Altherrenmannschaft gibt es in Miel nicht mehr.

 Die Baustelle auf dem ehemaligen Mieler Sportplatz ist nicht abgesichert.

Die Baustelle auf dem ehemaligen Mieler Sportplatz ist nicht abgesichert.

Foto: Hans-Peter Fuß

Ein Drittel der ehemaligen Sportplatzfläche hat die Gemeinde Swisttal an einen privaten Investor verkauft. Der lässt dort zurzeit nach Auskunft von Gemeindesprecher Bernd Kreuer einen Gebäudekomplex mit 13 rollstuhlgerechten Wohnungen im Erdgeschoss bauen.

Die Wohnungen haben eine Größe von etwa 30 Quadratmetern und verfügen alle über eine Außenterrasse von zehn Quadratmetern. Die Wohnungen im Erdgeschoss sind über zwei separate Eingänge zu erreichen. Die drei Wohnungen im Obergeschoss sind jeweils 90 Quadratmeter groß geplant.

Der Rhein-Sieg-Kreis hat die Baugenehmigung im Dezember des vergangenen Jahres erteilt. Bisher steht das Erdgeschoss im Rohbau. Und der ist frei zugänglich, denn ein Bauzaun oder eine andere Absperrung fehlte auch am Dienstag noch. Die Gemeindeverwaltung Swisttal hat dies inzwischen dem Rhein-Sieg-Kreis mitgeteilt, dessen Bauaufsicht sich die Situation am Dienstag vor Ort angesehen hat. Wie die Bewertung durch die Behörde ausgefallen ist, war am späten Dienstagnachmittag nicht mehr zu erfahren. Der Bauherr war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Am 14. Juni hatten der Mieler Ratsherr Joachim Güttes (BfS) und der heutige Ortsvorsteher Arthur Müller die Gemeinde Swisttal angeschrieben, auf die ihrer Einschätzung nach gefährliche Situation hingewiesen und eine Absicherung gefordert. Laut Kreuer schaute sich daraufhin ein Mitarbeiter des Swisttaler Bauamtes die Situation in Miel vor Ort an, obwohl die Gemeinde für Bauaufsichtsfragen nicht zuständig sei. Inzwischen habe man dem zuständigen Rhein-Sieg-Kreis auch Fotos von der Baustelle zugesandt.

Güttes befürchtet, dass spielende Kinder dort zu Schaden kommen könnten. Nach Aussagen der Anwohner und durch eigene Beobachtungen, so berichtet Güttes, "fahren die Kinder gerne mit ihren Fahrrädern durch den Rohbau, in dem mit frei stehenden Baustahlstützen allerlei Bauteile abgestützt werden".

Scharfkantige Eisen, Baumaterial auf der Obergeschossdecke und die Absturzgefahr seien weitere Gefahrenpunkte. Da die Kinder und Jugendlichen sonst keinen anderen guten Treffpunkt im Ort mehr hätten, werde dieser "Abenteuerspielplatz mitten im Ort" auch gerne angenommen.

Die restliche ehemalige Sportplatzfläche soll nicht bebaut, sondern zu einem Treffpunkt für die Mieler gestaltet werden. Wie die Gestaltung konkret aussehen wird, will die Gemeinde Swisttal laut Kreuer unter Beteiligung der Mieler Bürger nach der Sommerpause überlegen. "Uns liegen bereits einige Ideen und Wünsche aus der Ortschaft vor.

Wir werden zunächst einen Vorentwurf durch ein Planungsbüro fertigen lassen und diesen mit den Bürgern diskutieren. Die Ergebnisse fließen dann in die weitere Planung ein und werden dem zuständigen Ausschuss des Gemeinderates unterbreitet", sagte Beigeordnete Petra Kalkbrenner.

Nach den Vorstellungen des ehemaligen Ortsvorstehers Rolf Esch (CDU), der die ersten Überlegungen zur Gestaltung des Sportplatzes während seiner Amtszeit noch begleitet hatte, könnte dort ein kleiner Park entstehen, mit Spielplatz, Bolzplatz und Bänken. Ein Treffpunkt für Jung und Alt eben.

Nach der Planungsphase in diesem Jahr soll 2015 der Bau der Anlage angegangen werden. Das Geld ist im Doppelhaushalt der Gemeinde veranschlagt.

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